2.3 Wetterlagen
System Nordsee
47
Den Wetterlagenkalendern beigeordnet sind kompakte Jahresstatistiken in Form von
Kontingenztafeln (Tab. 2-2 & Tab. 2-4), in denen die relativen Häufigkeiten aller 27 Wet
terlagentypen zusammengestellt sind. Die ersten beiden Datenzeilen bis zur Spalte
NW enthalten die 16 hybriden Zirkulationsformen (ADIR und CDIR), von denen jede
durchschnittlich nur an 5 Tagen (1,5%) des Jahres auftrat. Die Felder AU bzw. CU
enthalten die Anteile der reinen Rotationstypen A bzw. C, die Felder UDIR diejenigen
der reinen Richtungstypen DIR (= N, NE, E, etc.), UU den Prozentsatz der nicht klas
sifizierbaren Wetterlagen.
Mit einem Anteil von knapp 20% ist A die mit Abstand häufigste Wetterlage. Die zyklo-
nale Lage C trat in beiden Jahren nur etwa halb so oft ein und belegte damit Rang 3.
Die häufigste Richtungslage wechselte von SW (11,5%) im Jahr 2006 auf W (13,2%)
im Folgejahr. Von 2006 auf 2007 haben sich NW- und NE-Lagen zusammengenom
men auf 12,6% verdoppelt, während sich SW- und SE-Lagen auf 8,7% halbierten.
2.3.3 Reduzierte Wetterlagen
Die Anzahl der hybriden Wetterlagen (16 von insgesamt 27) steht in einem Missver
hältnis zu deren Realisierungen übers Jahr: sie treten insgesamt an nur ca. 90 Tagen
und damit durchschnittlich jeweils nur 5- bis 6-mal im Jahr ein (z.B. Tab. 2-4, S. 45).
Für eine robuste Statistik auf kürzeren, saisonalen und monatlichen Zeitskalen ist
deshalb eine Reklassifizierung notwendig. Diese besteht einerseits darin, die hybri
den Sektoren, welche durch Geraden mit Steigungen ± 1 und ± 2 begrenzt werden
(vgl. Abb. 2-2, 5.42), den Richtungs- und Rotationssektoren durch Einführung von
Grenzgeraden mit Steigung V2 zuzuschlagen. Schwach ausgeprägte Zirkulationsfor
men vom Typ U werden ebenfalls nicht mehr erfasst, sondern gleichermaßen auf die
Richtungs- und Rotationstypen verteilt. Ferner werden die Windrichtungsklassen von
8 auf 4 reduziert, so dass sich die Anzahl der Wetterlagen von 27 auf 6 vermindert,
nämlich A, C, NE, SE, SW, NW.
Die Ergebnisse der Reklassifizierung sind in Tab. 2-6 und Tab. 2-8 zusammengestellt.
Sie bilden den Ausgangspunkt für alle nachstehend beschriebenen statistischen Be
funde. Es wurde als zweckmäßig erachtet, den Kalendern vorab die monatlichen Häu
figkeitsverteilungen der reduzierten Wetterlagen beizuordnen (Tab. 2-7 & Tab. 2-9). Zu
nächst sollen diese gemeinsam mit saisonalen und jährlichen Häufigkeiten (Tab. 2-5)
anhand von empirischen Verteilungen für den Referenzzeitraum 1971 -2000 hin
sichtlich bemerkenswerter Abweichungen statistisch eingeordnet werden.
2006
JFM
AMJ
JAS
OND
Yr
A
.28
.23
.26
.26
.26
C
.19
.11
.22
.13
.16
NE
.17
.05
.01
./.
.06
SE
.11
.09
.13
.04
.09
SW
.18
.27
.23
.42
.28
NW
.08
.24
.15
.14
.15
2007
JFM
AMJ
JAS
OND
Yr
A
.14
.29
.17
.42
.26
C
.16
.20
.17
.09
.15
NE
.10
.18
.11
.01
.10
SE
.13
.04
./.
.02
.05
SW
.22
.11
.23
.26
.21
NW
.24
.19
.32
.20
.24
Tab. 2-5: Saisonale und jährliche relative Häufigkeiten der reduzierten Wetterlagen in den Jah
ren 2006 und 2007.
Table 2-5: Seasonal and annual relative frequencies of reduced weather types in 2006 and
2007.