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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
mer hinein verliert. Im weiteren jahreszeitlichen Verlauf wird in den Sommermonaten 
bis in den Herbst hinein ein Minimum nachgewiesen. Anschließend, im Spätherbst bis 
in den Winter hinein, nehmen die Konzentrationen dann wieder deutlich zu. Dieses 
jahreszeitliche Profil entspricht in groben Zügen dem biologischen Wachstums- und 
Remineralisierungszyklus, wie er auch maßgeblich für die im Meerwasser gelösten 
Nährstoffgehalte vorliegt. Der Jahresgang der Zinkgehalte erklärt sich aus seiner es 
senziellen Eigenschaft und seiner damit verbundenen Integration in den biologisch 
gesteuerten Stoffumsatz der Deutschen Bucht. Während der größten biologischen 
Aktivität sind die Gehalte gering, nach der abgeschlossenen Remineralisierung am 
höchsten. Cadmium und Nickel gelten dagegen nicht als essenzielle Elemente. Ihre 
direkte Beteiligung am biologischen Wachstum scheint damit nicht der Grund für ei 
nen vergleichbaren Jahresgang zu sein. Eventuell könnten Adsorptionsprozesse an, 
im Sommer üppiger vorhandenen, Schwebstoffmengen zu einer Abnahme der gelöst 
vorliegenden Gehalte führen. 
Blei zeigt vor allem in den Spätherbst- und Wintermonaten erhöhte Gehalte sowie eine 
deutliche Zunahme der Messwertstreuung, dagegen werden im Frühling anders als 
beim Cadmium und Zink keine erhöhten Werte mehr gemessen. Die zum Cadmium, 
Zink und Nickel deutlich unterschiedliche Charakteristik des Jahresganges deutet auf 
andere, die jahreszeitliche Konzentrationsentwicklung dominierende Faktoren hin. Als 
Ursache wird resuspendiertes kolloidales Material gesehen, das während der stür 
mischen Wintermonate vermehrt in die Wassersäule gelangt und dort bis ins Ober 
flächenwasser transportiert wird. Dieses Material ist fein genug, um bei der Trennung 
von gelöster und schwebstoffgebundener Fraktion mit 0,45 pm Porenfiltern den Filter 
zu passieren und in das Filtrat zu gelangen. Für diese Hypothese spricht auch die 
starke Tendenz des Bleis sich am Schwebstoff anzureichern (vgl. Abb. 4-43, S. 239). 
Einen Sonderfall bildet der Jahresgang der gelösten Mangankonzentrationen. Ähnlich 
wie Blei liegt Mangan im Frühjahr überwiegend partikelgebunden vor und zeigt, ähn 
lich wie Blei, in den Wintermonaten erhöhte Konzentrationen. Bemerkenswert ist aber 
die deutliche Zunahme vorliegender Mangankonzentrationen während der Sommer 
monate. Die Manganspeziation in der Wassersäule zeigt eine ausgeprägte Abhän 
gigkeit vom Sauerstoffgehalt. Mit abnehmendem Sauerstoffgehalt verschiebt sich das 
Gleichgewicht vom wasserunlöslichen Mn 4+ (z. B. Mn0 2 ) zum gelöst vorliegenden 
Mn 2+ . Reduzierte Sauerstoffgehalte in der sommerlichen Wassersäule der Deutschen 
Bucht können die Ursache für die beobachteten erhöhten, gelöst vorliegenden Man- 
gangehalte während der Jahresmitte sein. 
Kupfer zeigt im Wasserkörper mit Salzgehalten zwischen 30 und 32 keine signifi 
kant jahreszeitlich abhängige Konzentration, Quecksilber verhält sich eher ähnlich 
wie Cadmium, ist aber durch eine hohe Streuung der Messwerte überlagert, die eine 
eindeutige Zuordnung des Jahresganges zu einem bestimmten Typus verhindert. 
Grundsätzlich zeigen die Monitoringergebnisse eine abnehmende saisonale Ab 
hängigkeit der gelösten Metallgehalte mit zunehmenden Salz- und abnehmenden 
Schwebstoffgehalten. 
4.4.3.4 Räumliche Verteilung im Oberflächenwasser der Dt. Bucht 
In Kap.4.4.3.2, S.240 und Kap.4.4.3.3, S.243 wurde auf die saisonale Abhängigkeit der 
Metallgehalte im Wasser eingegangen. Um im jährlichen Vergleich der räumlichen 
Verteilungsmuster und bei der Analyse langjähriger Zeitreihen die Anzahl der Ein 
flussfaktoren möglichst gering zu halten, werden in den folgenden, das Meerwasser
	        
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