4.3 Organische Stoffe
System Nordsee
215
zentrationen vorhanden als die 2- bis 4-Ring-Aromaten. Im Gegensatz dazu werden
maximale Konzentrationen in Seewasserproben meist für Naph, in Schwebstoff rei
chen Küstengebieten meist für Phen oder Flu festgestellt. Während die PAK-Muster in
Wasserproben stark von dem Schwebstoffanteil abhängen (vgl.Abb. 4-31), ähneln die
Konzentrationsmuster der PAK im Sediment einander recht stark (Abb. 4-33).
Abb. 4-32: Median-Werte der PAK-Konzentrationen in der Deutschen Bucht.
Fig. 4-32: Median-values of PAH-concentrations in the German Bight.
Die Konzentrationsverteilung ausgewählter PAK im Sediment der Deutschen Bucht ist
in Abb. 4-33 exemplarisch für Mai 2007 dargestellt. Die geographische Verteilung der
Konzentrationen orientiert sich - ähnlich wie bei den CKW - an derTOC-Verteilung der
Sedimente. Die Mediane der Konzentrationen aller Stationen lagen 2006 zwischen
0,9 pg/kg TM (ACY) und 37,7 pg/kg TM (BbF); im Jahr 2007 wurde ein Bereich von
0,4 pg/kg TM (ACY) bis 25,4 pg/kg TM (BbF) beobachtet.
Von allen organischen Schadstoffen weisen die PAK im Sediment die räumlich gleich
mäßigsten Konzentrationsverteilungen auf; dies wird besonders deutlich bei Be
trachtung der auf den TOC-Gehalt bezogenen Konzentrationen (Abb. 4-33, unten). Die
Max/Min Verhältnisse derTOC-normierten Konzentrationen lagen für die meisten PAK
im Bereich von 10 bis 20; für die auf Trockenmasse bezogenen Konzentrationen lagen
die Max/Min Verhältnisse dagegen zwischen 100 und 500. Die geringe räumliche
Struktur der Konzentrationsverteilungen ist höchstwahrscheinlich eine Konsequenz
des sehr diffusen Eintrags und des ubiquitären Vorkommens der PAK in der Umwelt.
Vergleicht man die auf den TOC-Gehalt bezogenen Konzentrationsverteilungen der
PAK (Abb. 4-33, unten) und die der CKW (Abb. 4-26,5.205), fällt auf, dass die PAK in
der zentralen Deutschen Bucht (>WB5< etc.) maximale Konzentrationen erreichen und
nicht vor der Elb-Mündung. Dieser Umstand deutet auf eine besondere lokale Quelle
hin. Ob diese erhöhten Konzentrationen mit der Häufung der Ölverschmutzungen ent
lang der westlich davon verlaufenden Schifffahrtsroute ursächlich Zusammenhängen
(vgl. Abb. 4-27,5.207), konnte bisher noch nicht bestätigt werden.
Zeitliche Tendenzen sind aufgrund der hohen Variabilität der Konzentrationen und des
relativ kurzen Beobachtungszeitraums bislang nicht erkennbar.