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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
Tafel 4-5: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) 
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK, engl. PAH) sind organische Verbindungen, die aus 
zwei oder mehreren kondensierten, aromatischen Ringen bestehen. Von den Hunderten PAK, die bisher In 
der Umwelt nachgewiesen wurden, wird nur eine begrenzte Auswahl für Überwachungsuntersuchungen 
herangezogen. PAK sind als reine Kohlenwasserstoffe wenig wasserlöslich, zeigen eine hohe Affinität zu 
festen Oberflächen und werden an Schwebstoffen, Sedimenten und In Blota stark angereichert. Sie ent 
stehen bei allen unvollständigen Verbrennungsprozessen von organischem Material (Holz, Kohle, Benzin, 
Öl) und sind ferner Im Stelnkohlenteer und Im Erdöl vorhanden. PAK gelangen nicht ausschließlich aus 
anthropogenen Quellen In die Umwelt, denn sie entstehen beispielsweise auch bei natürlichen Verbren 
nungsprozessen (Waldbrände). 
Einige PAK lösen Krebserkrankungen aus. Wegen der hohen Exposltlonswahrschelnllchkelt und Ihres ubi 
quitären Vorkommens gelten sie als prioritär gefährliche Umweltkanzerogene. Mengenmäßig sind sie wohl 
die bedeutendste Schadstoffklasse überhaupt. 
In die Meeresumwelt werden sie hauptsächlich direkt aus der Luft und über die Flüsse eingetragen. Auf 
grund Ihrer hohen Affinität zu Schwebstoffen beobachtet man sehr starke Konzentrationsgefälle von den 
Flussästuaren und Küsten (hohe Schwebstoffgehalte) zur offenen See hin (geringe Schwebstoffgehalte). 
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die routinemäßig Im BSH bestimmt werden: 
Naphthalin 
Acenaphtylen Acenaphthen 
Fluoren 
Anth racen 
Phenanthren 
Naph epa 
Acy EPA 
Ace EPA 
Fl EPA 
Ant EPA 
Phen epa 
Benzo[a]pyren Benzo[e]pyren 
BaP tvo epa BeP 
Perylen Benzo[ghi]perylen lndeno[123]pyren Dibenz[ac]anthracen 
Per BghiP tvo epa I123Ptvoepa DBacA 
TVO: Trinkwasserverordnung 
EPA: US EPA Liste 
karzinogen (krebserzeugend) 
Konzentrationen dieser Aromaten werden deshalb, wie der Schwebstoffgehalt selbst, 
verstärkt durch komplexe Sedimentations-, Resuspensions- und Depositionsprozes 
se mitbestimmt. Einfache lineare Abhängigkeiten vom Schwebstoffgehalt existieren 
dabei offenbar nicht. Brauchbare lineare Beziehungen zwischen den Konzentrationen 
der relativ gut wasserlöslichen 2- bis 3-Ring-Aromaten und dem Salzgehalt, welche li 
neare Vermischung als dominanten Prozess ausweisen würden, ließen sich ebenfalls 
nicht aufstellen. Wie Abb. 4-31 zeigt, sind die Konzentrationen von Naphthalin und z. T. 
auch die von Phenanthren sehr variabel und folgen nicht immer den üblichen Vertei
	        
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