4 Meereschemie
200
System Nordsee
4.3.2.2 Zeitliche Entwicklung der HCH-Konzentrationen
a) Kurzzeit-Ereignisse
Da die Konzentrationen in der östlichen Deutschen Bucht vor allem von Einträgen
durch die Elbe beeinflusst werden, ist der zeitliche Verlauf in der Elbe (z. B. an der
Süßwassergrenze bei Stade) von besonderem Interesse. Für a- und ß-HCH waren
in den Jahren 2002, 2004 und 2006 episodenhaft Konzentrationssprünge aufgetre
ten, die die langfristigen Abwärtstrends ab 1995 gestört und unterbrochen haben
(Abb. 4-22). Die Spitzen der Jahre 2002 und 2006 fallen mit Hochwasser-Ereignissen
der Elbe zusammen. Bemerkenswerterweise wirkten sich diese Episoden auf die Lin-
dan-Konzentrationen kaum aus, so dass von einer Altlasten-Quelle, die hauptsäch
lich a- und ß-HCH enthält, ausgegangen werden kann. Nachdem 2006 während des
April-Hochwassers ß-HCH Werte von 4,5 bis 23 ng/L beobachtet wurden, hatten sich
die Konzentrationen im Mai wieder auf das Niveau der Vorjahre normalisiert (a-HCH:
1,8 - 2,5 ng/L, ß-HCH: 2,7 - 4,4 ng/L und y-HCH: 0,8 - 1,1 ng/L). 2007 war eine wei
tere deutliche Abnahme zu beobachten (a-HCH: 1,0 - 1,9 ng/L, ß-HCH: 1,1 - 2,0 ng/L
und a-HCH: 0,5 - 0,8 ng/L.
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Abb. 4-22: Zeitliche Entwicklung der a-, ß- und y-HCH-Konzentrationen bei Stade (Elbe) seit
1995.
Fig. 4-22: Temporal evoiution since 1995 ofa-, ß-, and y-HCH concentrations near Stade (Elbe
River).
Bei den fünf Beprobungen in der DB wurden relativ große Variabilitäten beobachtet
(vgl. Abb. 4-20, S. 197), die erst bei Betrachtung im langfristigen Zusammenhang sinn
voll bewertet werden können. Meist waren die Konzentrationen im August niedriger
als im Mai oder November.
b) Langfrist-Trends
Für eine ausführliche Analyse der Langzeit-Trends wird auf Theobald und Loewe
(2009) verwiesen. Als Beispiele für die Fortführung der Untersuchungen werden die
Konzentrationszeitserien für a- und y-HCH an den Stationen >EIDER< und >NSB2<