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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

3 Meeresphysik 
150 
System Nordsee 
Cruise 
Term 
MidTerm 
HCfxitf'j] 
SVT[°C] 
SST[°C] 
G353 
8/09 - 8/23/2000 
8/16 
1.497 
10.3 
15.3 
G370 
7/11 - 8/02/2001 
7/27 
1.346 
9.2 
15.2 
G385 
7/16- 7/31/2002 
7/25 
1.517 
10.4 
15.4 
G405 
7/28-8/13/2003 
8/04 
1.625 
11.2 
17.8 
G42S 
8/05 - 8/20/2004 
8/12 
1.594 
11.0 
17.1 
G446 
8/10-8/29/2005 
8/20 
1.550 
10.6 
14.9 
G463 
8/02 - 8/20/2006 
8/11 
1.520 
10.4 
17.0 
P273 
8/03 - 8/17/2007 
8/10 
1.567 
10.8 
15.3 
P293 
7/21 -8/05/2008 
7/29 
1.550 
10.6 
16.1 
P311 
8/20 - 9/09/2009 
8/30 
1.645 
11.3 
15.7 
Tab. 3-6: Wärmeinhalt (HC) der Nordsee mit Volumen- (5VT) und Oberflächen temperatur (SST) 
basierend auf 10 Sommeraufnahmen mit FS Gauß und FS Pelagia. Das Analysegebiet hat 
ein Volumen von 35,6x 10 3 km 3 , eine Fläche von 404,1 xlO 3 km 2 und eine mittlere Tiefe 
von 88 m. Während HC ~ SVT, besteht ein einfacher Zusammenhang zur SST nicht. 
Table 3-6: North Sea heat content (HC) with SVT and SST based on 10 summer surveys with RV 
Gauß and RV Pelagia. Volume, area, and mean depth ofanalysis domain are 35.6 x 10 3 km 3 , 
404.1 xlO 3 km 2 , and 88 m, respectively. While HC ~ SVT, there is no simple relation to SST. 
Einen Eindruck von der jahreszeitlichen Entwicklung der vertikalen Temperaturvertei 
lung in der westlichen Deutschen Bucht vermittelt Abb. 3-19, in der an den MARNET- 
Stationen >NSB lll< und >Ems< gewonnene Messdaten aus verschiedenen Tiefenhori 
zonten in Isoplethenform dargestellt sind 4 . 
Die Station >EMS< liegt im Übergangsbereich zwischen ganzjährig homothermem ost 
friesischen Küstenwasser und in den Sommermonaten permanent stratifizierten See 
gebieten (2 Schichten) bei und jenseits von >NSB lll< und somit im Bereich der >Tidal 
Mixing Front<. Der Frontverlauf ist wesentlich von der über den Spring-Nipp-Zyklus 
variierenden Gezeitenstromgeschwindigkeit und der Wassertiefe abhängig (Simpson 
und Hunter 1974), folgt in der Deutschen Bucht mehr oder minder der 30 m Tiefen 
linie (z. B. Pingree und Griffiths 1978) und bildet sich in starken lateralen Tempera 
turgradienten ab (im Juli 2006 unterhalb 20 m ca. 5/60 K/km zwischen >NSB lll< und 
>EMS<, Abb. 3-19). Während sich im flachen Küstenwasser die Reichweiten der von 
der Oberfläche her durch Wind und Seegang und vom Meeresboden her durch Gezei 
tenstromturbulenz durchmischten Schichten überschneiden, so dass die Ausbildung 
einer Thermokline nicht zustande kommt, sind bei >Ems< alternierende Phasen von 
Stratifizierung und Erosion zu beobachten. 
Zwischen April und August 2006 sind insgesamt fünf derartige Episoden eingetre 
ten, wie der in Abb. 3-20 dargestellten zeitlichen Entwicklung täglicher Differenzen 
zwischen Oberflächen- und bodennahen Temperaturen unmittelbar zu entnehmen ist. 
Nach Durchschreiten des saisonalen Minimums von 3 °C Mitte März und Abschwel 
len der Windgeschwindigkeit unter 5 m/s in der 3. Aprilwoche baute sich eine erste 
Schichtung zunächst allmählich, später - bei Strahlungsflüssen oberhalb 250 W/m 2 
- beschleunigt auf. Mit auffrischenden Winden setzte am 18. Mai eine rapide Homo 
genisierung der Wassersäule ein, die innerhalb von 2-3 Tagen abgeschlossen war. 
4. Unter der Adresse www.bsh.de/de/Meeresdaten/Beobachtungen/MARNET-Messnetz/MARNET.jsp werden 
auch Zeitsehendarstellungen für die verschiedenen Tiefenhorizonte vorgehalten.
	        
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