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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

System Nordsee 
117 
3.2 Strömung 
<•> F.Janssen, H. Klein & P. Loewe 
3.2.1 Einführung ... 117 
3.2.2 Geographische Verteilungen ... 117 
3.2.3 Wassertransporte ... 122 
3.2.4 Zirkulationsstatistik Deutsche Bucht ... 125 
3.2.5 Zusammenfassung ... 130 
3.2.1 Einführung 
Die vorherrschenden Strömungen in der Nordsee bilden ein großräumiges zyklonales 
Zirkulationsmuster. Das am NW-lichen Rand mit dem Fair-Isle Strom eintretende at 
lantische Wasser durchströmt dabei das Nordseebecken im Gegenuhrzeigersinn, um 
es als Norwegischer Strom über der Norwegischen Rinne wieder zu verlassen (Klein 
et al. 1994). Die Intensität der Nordseezirkulation wird von der großräumigen atmo 
sphärischen Zirkulation über dem Nordatlantik und der Nordsee selbst gesteuert. Sie 
unterliegt darum erheblichen saisonalen Schwankungen (Kap. 3.2.2), die sich auch im 
Volumentransport von Atlantik- und Ostseewasser in die Nordsee zeigen (Kap. 3.2.3, 
S. 122). In Abschnitt 3.2.4, S. 125 wird eine Klassifizierung der täglichen Reststrommu 
ster in der Deutschen Bucht für die Jahre 2006 und 2007 präsentiert, die in engem 
Zusammenhang zu den Wetterlagen über der Nordsee steht (Kap. 2.3.2, 5.43). Da 
tenbasis für alle Beiträge sind Strömungsdaten des operationeilen BSH-Modells 
>BSHcmod< (Dick et al. 2001). 
3.2.2 Geographische Verteilungen 
Die Oberflächenzirkulation der Nordsee wird mittels monatlicher Strömungsfelder für 
die Jahre 2006 (Abb.3-1) und 2007 (Abb.3-2,5.120) dokumentiert. Die Verteilungs 
musterzeigen durch Windantrieb und Dichteverhältnisse generierte Restströme, denn 
periodische Gezeitenströme wurden durch den Mittelungsprozess weitgehend elimi 
niert. Da eine Strömungsklimatologie für das BSH-Modell derzeit noch nicht vorliegt, 
lehnt sich die Einordnung der Strömungszustände an Besonderheiten und Anomalien 
der atmosphärischen Zirkulation, insbesondere der Luftdruckverteilung (vgl. Kap. 2.4, 
5.68), an. 
Der Winter 2006 war durch eine schwache Meridionalzirkulation charakterisiert 
(Abb. 2-13,5.77), die sich im >Nordseewind< - insbesondere im Januar und März - als 
Südwind niederschlug (Abb. 2-22,5.89). Demzufolge konnte sich ein für diese Jahreszeit 
typisches nordseeweites zyklonales Strömungsmuster nicht ausprägen. Stattdessen 
bedingte der südliche Windantrieb im Kattegat und Skagerrak eine erhebliche Intensi 
vierung des Baltischen Ausstroms und eine starke, nordwärts setzende Oberflächen-
	        
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