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Full text: 48: Öl im Meer - Risiken, Vorsorge und Bekämpfung

Sensitivität von Meeresküsten 
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es zusammen mit den Einträgen aus kommunalen und industriellen Abwässern sowie aus Bohrinseln auf 
immerhin 45 Prozent. Weitere 5 Prozent stammen aus nicht näher definierten Quellen. 
Abgesehen davon, dass heute zunehmend pflanzliche Öle wie etwa Palmöl produziert werden und damit 
auch In die Umwelt gelangen, handelt es sich bei Ölverschmutzungen zum allergrößten Teil um Öle aus fos 
silen Quellen. Diese sind in Jahrmllllonen aus Ablagerungen mikroskopisch kleiner Meeresorganismen, vor 
allem Kieselalgen, entstanden. Dieses Rohöl besteht aus etwa 10 000 unterschiedlichen Elnzelsubstanzen. 
Davon machen Kohlenwasserstoffe mit mehr als 95 Prozent den Hauptbestandteil aus, wobei die genaue 
Zusammensetzung von Entstehungsort zu Entstehungsort stark schwanken kann. Daneben enthält Rohöl 
Schwermetalle und Stickstoffverbindungen. 
Wie stark Mineralöle und ihre Inhaltsstoffe die verschiedenen Meereslebensräume mit ihren Pflanzen und 
Tieren In Mitleidenschaft ziehen, Ist von Fall zu Fall sehr verschieden. Große Ölunfälle stellen die massivste 
Störung dar, wobei die Auswirkungen meist regional begrenzt 
sind. Seit der Havarie des Tankers „Torrey Canyon“ Im Jahr 1967, der mit rund 115 000 Tonnen Öl auf ein 
Riff vor der südenglischen Küste auflief und damit die erste große Ölpest verursachte, hat es viele Feldstu 
dien gegeben, die mittlerweile eine recht klare Abschätzung der Folgen unterschiedlicher Öle auf Orga 
nismen und Lebensräume zulassen. Doch kein Ölunfall gleicht dem anderen bis ins Detail, denn welche 
Folgen ein solcher hat, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. 
Entscheidend ist beispielsweise, wie schnell das Öl abgebaut wird oder von der Meeresoberfläche in die 
Tiefe absinkt, wo es vergleichsweise wenig Schaden anrlchten kann. Dieser Abbau wird durch physikali 
sche, chemische und biologische Prozesse beeinflusst. Je nach Umgebungsbedingungen, zum Beispiel 
Temperatur, Nährstoffgehalt im Wasser, Wellenschlag, dauert der bakterielle Abbau der Erdölkohlenwasser 
stoffe unterschiedlich lang. In den ersten Stunden, mitunter aber auch Wochen wird das Öl vor allem durch 
folgende chemische und physikalische Vorgänge verändert: 
• Verdunstung von flüchtigen Ölbestandteilen; 
• Ausbreitung des ausgelaufenen Öls in Form von großen Ölteppichen, 
die auf der Wasseroberfläche treiben; 
• Bildung von Dispersionen (kleine Öltröpfchen In der Wassersäule) und Emulsionen (größere 
Öltropfen Im Wasser oder Wasser In Öl); 
• Photooxidation (molekulare Veränderung von Ölbestandteilen durch Lichteinstrahlung) und Lösung.
	        
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