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Full text: 70, 1942

Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1942, 
Ganz anders äußert sich der Strahlungseffekt in den. heißen Wüsten, für 
welche die Korrelation des Drucks und der Temperatur in allen Monaten negativ 
ist (vgl. 8 3,2). Die große Trockenheit der Luft 1äßt hier keine schützende Wolken- 
decke zustande kommen, Je höher die Temperatur ist, um so stärker wird die 
tagsüber erwärmte Luft aufsteigen, und es wird so ein Fallen des Druckes ent- 
stehen, d.h. die Korrelation wird negativ, Auch die schwache negative Korre- 
lation der äquatorialen Kalmen (vgl. $ 3,2) läßt sich in ähnlicher Weise erklären: 
Je höher die Temperatur ist, um so kräftiger steigt auch hier die Luft empor. 
6. Der jahreszeitliche Effekt. Dieser Effekt äußert sich darin, daß außer den 
Korrelationsgebieten, in denen der Typus T.,p herrscht (vgl. $ 3,4), überall die 
sommerlichen Werte der Korrelation des Drucks und der Temperatur höher 
liegen als die winterlichen. Dies Ergebnis der Korrelationsrechnung hängt 
offenbar damit zusammen, daß im Sommer die Luft aufgelockert ist und sich 
daher der in Abschnitt 4 betrachtete Einfluß der höheren Luftschichten geltend 
machen kann. 
7. Der Kontinentalitätseffekt. Wir bezeichnen als solchen die Tatsache, daß 
die Korrelation des Luftdrucks und der Temperatur stark überwiegend in den 
Kontinenten negativ, auf den Ozeanen positiv ist. Es kommt in ihr der thermische 
Gegensatz zwischen dem Erdboden des Festlandes und den Wasserflächen des 
Meeres zum Ausdruck, welcher bewirkt, daß in den mittleren und höheren Schichten 
der Troposphäre sich die Luft bei hoher Temperatur über den Meeren, bei tiefer 
Temperatur über den Festländern ansammelt, dies bedeutet aber, daß die Korre- 
lation des Luftdrucks und der Temperatur auf dem Meere im allgemeinen positiv, 
in den Festländern dagegen negativ sein muß, 
Nachtrag. In $ 2,3 wurde der Quotient vp: vg der mittleren Veränderlichkeit 
des Luftdrucks, gemessen in Millimeter Quecksilber,. und der Temperatur, ge- 
messen in Celsiusgraden, als Maß der Maritimität bzw. Kontinentalität angesehen, 
und es ergab sich, daß einer Station bzw. maritimes, neutrales oder kontinentales 
Klima zugesprochen werden darf, je nachdem der genannte Quotient größer als 1, 
gleich oder nahezu gleich 1, oder kleiner als 1 ist. Die Maritimität ist dem- 
nach um so größer, je größer dieser Quotient ist. 
Es erscheint nun zweckmäßig, den reziproken Wert jenes Quotienten, also 
ve: Vo als klimatisches Maß zu benutzen, Denn dann wird die Kontinentalität 
um so größer, je größer der Quotient ve: vVp ist, und man kann jetzt diesen 
Quotienten als Kontinentalitätsmaß bezeichnen. Auf Grund dieser Festsetzung 
ist demnach das Klima einer Station bzw. kontinental, neutral oder maritim, je 
nachdem das Kontinentalitätsmaß v{: vv, größer als 1, gleich oder nahezu gleich 1, 
oder kleiner als 1 ist. 
Azimutgleichenkarten. 
Von H. Maurer. 
Azimutgleichenkarten sind ebene Abbildungen des Netzes der Meridiane und 
Breitenkreise der Erdkugel, in denen alle (co?) Geraden der Bildebene Bilder 
von Azimutgleichen in. jenem Netze der Erdkugel sind, Sind die Koordinaten 
des Kugelnetzes Länge 4 und Breite g@, so ist die Gleichung einer Azimutgleiche 
) cot @ + sin g cot (1 — A,) — tg 6 cos @ cosec (1 — 44) =0, 
wenn 2 und @ laufende Koordinaten des Kurvenpunktes, 4= 24, und = 6 die 
Koordinaten des Zielpunktes der Azimutgleiche und @ das konstante Azimut von 
(2, @) nach (2,, 60) ist. Die Gleichung (1) muß in die einer Geraden der Ebene 
(2)y—x-tgß—c=0 so übergeführt werden, daß y und x Funktionen von %@ 
und % sind, während 8 und c in zweckmäßiger Weise von den Konstanten der 
Gl. (1) abhängen. Da die Gl (1) 3 Parameter a, ö und 2, aufweist, gibt es auf 
der Kugel eine dreifache Mannigfaltigkeit (co?), einen Komplex von Azimutgleichen, 
Da die Ebene nach den 2 Parametern g’und c aber nur co*.Geraden enthält, kann 
jeweils nur eine Auswahl von co%Azimutgleichen aus deren Komplex ausgewählt
	        
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