34
Annalen der ‚Hrdvographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1900,
Wärmeverteilung. Die Wärmeverteilung steht unter dem Einfluß des
bis zum August rasch wachsenden und im September rasch abnehmenden Auf-
triebgebietes, Die Art des Anwachsens und der Abnahme zeigt Fig, 3, in der
die Temperatur für die drei Monate als Funktion der Entfernung von Land
gezeichnet ist:
Fig, 3.
Abhängigkeit der Temperatur ron der Entfernung von Land,
— 1990
RE
—-
——
N
FAT Se x
a tem
ZA EEE a
are Cm late Sn
a EL
Fi
8
€
X
A
a DE
rn TE Mm rat mn
oma SL OA a Ta Thema em
Eutfernung | Da Ä = A —
TON Land‘ | km #00 700 60 3060 400 3%0 %0 20
f
iO
Im August vertieft sich das Gebiet gegenüber dem Juli; im September
konzentriert es sich gewissermaßen auf kleinen Raum, — Der Golf von Kalifornien
erwärmt sich bis zum September und wird zuletzt nicht mehr durch einströmendes
Wasser gekühlt, (Schluß folet.}
Treibeis im Südatlantischen Ozean.
„Mit einem Eisberge von ungefähr der doppelten Höhe der Masten zu-
sammengeraten ist am 18, September in 50.5° S-Br. und 49.5° W-Lg. der Vier-
master »Woglinde«, wobei ihm der Bug eingedrückt und die Takelung sO be-
schädigt worden ist, daß das Schiff Rio de Janeiro als Nothafen hat aufsuchen
müssen. Die Trift von hohen Eisbergen und -inseln, in die das Schiff geraten
war, erstreckte sich von etwa 50.6° bis 48.5° S-Br. und 51.5° bis 48,5° W-Lg., und
es ist dem Schiffe erst am 29, September, nach 11 Tagen, mit dem Einsetzen
eines Südweststurmes gelungen, sich daraus zu befreien, Die Wassertemperatur
war im Osten der Staateninsel nur 0.3° etwa 5° unter dem Mittelwerte gemessen
worden, war dann aber mit dem Weitersegeln nach Nordosten wieder gestiegen.«
Nachdem diese Notiz auf Grund eines Berichtes, den Kapt, Hansen der
Deutschen Seewarte aus Rio de Janeiro geschickt hatte, bereits auf der Monats-
karte für den Nordatlantischen Ozean, Dezember 1908, veröffentlicht worden ist,
sind noch Berichte von den Kapitänen J, Mahn vom Vollschiff »Seerose«,
J. Bettaque vom Viermaster »Alster« und W. Hellmich vom Viermaster
‚Alsterthal« eingegangen, aus denen in Verbindung mit sonstigen Eismeldungen
hervorgeht, daß im August und September 1908 eine gewaltige Eistrift nord-
östlich von den Falklandinseln lag.
Die ungefähren Südwestgrenzen und Nordgrenzen dieser Trift sind in der
Textfigur veranschaulicht, Danach erstreckte sich im August die Südwestgrenze
ungefähr von 53° S-Br, in 49° W-Lg, nach 49° S-Br, in 53° W-Lg. und die Nord-
grenze von hier aus nach 48° S-Br. in 40° W-Lg. Im September war die Trift,
soweit es sich nach den Meldungen feststellen läßt, etwas nach Nordosten ver-
schoben, ihre Nordwestecke war aber gleichzeitig auch noch nach Nordwesten
vorgedrungen, Die Südwestgrenze verlief nun etwa von 52° $S-Br. in 44° W-Leg.
nach 48° S-Br. in 54° W-Lg, und die Nordgrenze von hier nach 45° S-Br. in
361° W-Le.