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25. Dezember, 50° W-Lg in 43,8° N-Br am 6. Januar, 60° W-Lg in 42° N-Br
am 12. Januar und 70° W-Lg in 40° N-Br am 19. Januar geschnitten worden.
„Magdalenas“ Reise war, wie die des „von Berg“, eine ganz ungewöhn
lich stürmische und beschwerliche gewesen; wohl geeignet, Kapitänen die Route
Nord um Schottland zur Spätherbst- und Winterszeit wenig empfehlenswerth
erscheinen zu lassen. Und doch erging es diesen beiden Schiffen damals noch
besser, als einem anderen Bremer Schiffe, welches einige Zeit später von Ham
burg nach New-York bestimmt ebenfalls die nördliche Route verfolgte. Es war
dieses das Schiff „ Western Chief“, welches nach New-York bestimmt am 25. De
zember die 2£ihe-Mündung verlassen hatte und am 1. Januar 1882 in die Nähe
von Fair Island gelangt war. Dasselbe wurde später durch die rasch auf
einander folgenden furchtbaren Stürme in solcher Weise verschlagen, dafs am
28. Januar der Schiffsort in 65° N-Br und 3,5° O-Lg war. Am 1. Februar
befand sich der „ Western Chief “ in Sicht dor /'aroe-Iuscln und am 20. Februar
in 58,4° N-Br und 14,6° W-Lg. Da nach dieser letzteren Zeit der Wind günstig
war, um nach Süden hin zu gelangen, so wurde dahin abgehalten und am
8. März Madeira aDgelaufen, um sich dort mit frischem Proviant zu versehen.
Als dieses Schiff am 8. März auf der Rhede von Funchal ankerte, waren nicht
weniger als 73 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen.
Nachdem „Magdalene“ in Neto-York eine für Bremen bestimmte Ladung
Potroleum eingenommen hatte, trat sie am 20. Februar die Reise nach dem
Heimathshafen an. Man vollendete dieselbe bei vorherrschend aus günstiger
Richtung weheuden Winden, die häufig stürmisch, aber in keinem Falle über-
mäfsig heftig waren, ohne dafs sich Nenuenswerthes während der Fahrt er
eignete. Am 10. März, 18 Tage später als New - York verlassen worden war,
befand eich „Magd,aleñe“ in der Nähe von Lizard. Das Schiff hatte 70° W-Lg
in 39,8° N-Br am 22. Februar, 60° W-Lg in 39,2° N-Br am 25. Februar,
50° W-Lg in 39° N-Br am 28. Februar und 30° W-Lg in 45,2° N-Br am
6. März geschnitton.
8. Reise des eisernen Bremer Vollsctiilfes „Wega“, Kapt. A. Leopold.
Am 22. Juni 1881 überschritt das auf einer Reise von Cardiff nach
Hongkong begriffene Vollschiff „Wega“ den Parallel von 50° Nord. Leichte
veränderliche Winde führten dasselbe von hier aus südwärts. Als 45° N-Br
überschritten worden war, frischte der Wind aus West auf, lief bald darauf
nördlich, und schliefslich stellte sich am 27. Juni in der Nähe von 43,3° N-Br
in 12,3° W-Lg nordöstlicher Wind ein, der später direkt in den Passat über
ging. Nachdem man diesen Wind angetroffen hatte, nahm die Reise für längere
Zeit einen raschen Verlauf, und man war am 9. Juli nach 11,8° N-Br in 25,7°
W-Lg gekommen, bevor durch den dort beginnenden Stillengürtel die Fahrt
wieder eine Verzögerung erlitt. Einen beständigen SW-Monsun traf „Wega“
nicht an, obgleich die beobachteten, veränderlichen, leichten Winde fast nur aus
südlicher und westlicher Richtung kamen. Man segelte bei denselben über
B. B.-Bug und gelaugte, gleichzeitig von östlicher Strömung versetzt, bis zum
15. Juli nach 19,8° W-Lg in 6,4° N-Br. Hier wurde bei rechtw’eisendem Süd
winde gewendet, südwärts gesegelt und am 19. Juli in 25,9° W-Lg der Aequator
erreicht. „Wega“ hatte die letzten 50 Breitengrade in 27 Tagen zurüekgelegt,
und während dieser Zeit: 40° N-Br in 14,8° W-Lg am 28. Juni, 30° N-Br in
20,1° W-Lg am 2. Juli, 20° N-ßr in 25,2° W-Lg am 6. Juli und 10° N-Br in
24,7° W-Lg am 11. Juli gekreuzt.
Am 10. Juli Mittags, als „Wega“ sich in 11° N-Br und 25,2° W-Lg
befand, standen mehrere Mitsegler in geringer Entfernung von diesem Punkte.
Einer derselben, die nach Samarang bestimmte Bark „Hugo“, welche den
Kanal am 21. Juni verlassen hatte, war zur erwähnten Zeit in 11,8° N-Br
und 25,6° W-Lg, und ein anderer, die auf einer Reise nach Shanghai begriffene
Bark „Gerd Heye“, welche Lizard am 16. Juni erblickt hatte, stand damals in
10,6° N-Br und 24,1° W-Lg. „Hugo“ lag von seinem Standpunkt aus ostwärts
über, bis am 20. Juli 15,5° W-Lg in 4,6° N-Br erreicht war; „Gerd Heye“
wendete am 18. Juli in 14° W-Lg und 4,9° N-Br. Den Aequator endlich über
schritt „Hugo“ in 22,7° W-Lg am 24. Juli, und „Gerd Heye“ in 21,5° W-Lg