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Full text: 10, 1882

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Tubardo gegenüber liegende Ufer um ca 50m zurückgewicheu. Dieser Ver 
änderung des Kanals ist der ausgezeichnete Ankerplatz gegenüber Ponta Fer 
nanden zu verdanken. 
Von Ponta Fernanden läuft der Hauptkanal in schwacher Krümmung bis 
zu der Mündung des Tubardo. Aus einer Vergleichung der im Jahre 1864 au- 
gestellten Beobachtungen mit den in diesem Jahre gemachten ersieht man, dai's 
diese Strecke jetzt 2m tiefer ist. 
Die Gewässer des Tubardo strömen in gerader Richtung nach der gegen 
über liegenden Landspitze, die aus dichten Lagern von Sand besteht, welcher 
in Ilügelu angehäuft ist, die sich von der einen Seite der Landspitze nach der 
anderen hin erstrecken. Obgleich die zuletzt ausgeftihrten Tiefenmessungen in 
der Strecke von hier bis zur Barre ziemlich gleiche Resultate ergaben, so wirkt 
doch in diesem Theil des Kanals die Erosion am stärksteu. Die kleine Bank 
und das Inselchen, welche nach dem 1864 aufgenommenen Plan in der Stromes 
richtung des Flusses lagen, existiren nicht mehr; sie sind allmählich durch den 
Flufs weggewaschen worden. Die Hügel der Landspitze werden durch das 
Wasser des Tubardo nnterspült und werden schliefslich einstürzen. Der Flufs 
wird sich daun bis hierher verlängern, während das Südufer infolge von 
Anschwemmung weiter in den Kanal vorrücken wird. Wie schnell hier solcho 
Veränderungen vor sich gehen, ersieht man aus einer Vergleichung der gegen 
wärtigen Lage des inneren und äufseren Strandes mit der früher angetroffenen. 
Nach dem Plan von 1864 hat der Kanal die am weitesten vorspringende 
Landspitze der Bucht von Magalhäes zurückgedrängt und die Kurve, welche die 
Landspitze zu jener Zeit machte, verwischt. Die ersten beiden Telegraphen- 
Stangen, von Süden aus gerechnet, welche ohne Zweifel entfernt vom Strando 
eingerammt wurden, stehen jetzt so dicht am Wasser, dafs sie in den Kanal 
fallen werden, falls man sie nicht zurückversetzt. 
Vergleicht man die Position der Tonnen, welche neuerdings ausgelegt 
wurden (s. No. 135 der „Nadir. f. Seef.“ 1882), um die Grenze der Untiefe 
Magalhäes zu markiren, mit dem Plane von 1864, so findet man, dafs die 
jenige an der Einfahrt da liegt, wo 1864 noch der Strand der Landspitze war, 
und dafs die Position der zweiten Tonne der Barre nicht allein zwischen 
die auf dem Plane von 1864 angegebenen Hügel fällt, sondern nahezu 
140 m von der früheren Strandlinie an der Innenseite der Landspitze. 
Hieraus läfst sich die Gröfse der durch Erosion verursachten Veränderungen 
annähernd schätzen. Von der Landspitze der Bucht Magalhäes bis zu dem 
Punkte, wo der Strand eine Kurve nach der Barre hin macht, ist der Strand 
in 18 Jahren in einer Ausdehnung von 150m zerstört worden; dies gieht für 
das Jahr 8m. Von dem genannten Punkte, von welchem aus sich früher eine 
aus Sand bestehende Landzunge befand, beträgt das Zurückweichen des Strandes 
nahezu 330m, also 18m jährlich; etwas weiter unterhalb ungefähr 300m oder 
16,5in jährlich und an der Landspitze selbst fast 75m oder 4m jährlich. 
Während der konkave Theil des Ufers, auf welchen der Strom am 
stärksten wirkt, diese fortgesetzte Veränderung erleidet, findet an der konvexen 
Seite allmählich eine Anschwemmung des von den Gewässern fortgerisueuen 
Detritus statt, und erhält sich so dieselbe Breite des Kanals.
	        
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