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eiu, dessen Gebiet yicli bis nach 26,6" N-Br in 42° W-Lg ausdehnte. In der
Nähe dieses Punktes wurde am 26. Juni ein höchster Barometerstand von
770,8mm beobachtet. „Hermann“ hatte den Passat am 24. Juni unweit 29° N-Br
in 39,6® W-Lg verloren und „ Wilhehnine* am 26. Juni in etwa 28,4° N-Br und
38,6° W-Lg. Den letzten Theil der Boise legten alle drei Schiffe unter nahem
gleichen Verhältnissen zurück. Am 16. Juli gelangte „Urania“ in Sicht von
Lizard. Am 10. Juli hatte „Hermann*, dessen Segelfähigkeit infolge eines
wahrscheinlich reiner gebliebenen Bodens die gröfsere zu sein schien, die
Kanalmündung erreicht, und „ Wilhelmine* hatte Lizard am 13. Juli erblickt.
Zur Zurücklegung der Reise waren für „Urania“ 136 Tage erforderlich gewesen.
Von dieser Zeit hatte man 35 Tage in nördlicher Breite verbracht; 10° N-Br
war in 31° W-Lg am 17. Juni, 20° N-Br in 39,8° W-Lg am 22. Juni, 30° N-Br
in 41,6® W-Lg am 29. Juui und 40" N-Br in 33,8® W-Lg am 8. Juli geschnitten
worden.
Bemerkungen über die Barre von Laguna und deren Veränderungen
seit 18 Jahren. Provinz Sta. Catharina. Brasilien.')
Der Sekretär de3 Hydrographischen Amtes zu Rio de Janeiro, Kapitän*
Lioutenaut Francisco Calheiros da Graga, hat in amtlichem Auftrag die
Barre von Laguna bei der gleichnamigen Stadt untersucht und in einer eigenen
Denkschrift „Egtudos sobre a barra da Laguna“, Rio de Janeiro 1882, berichtet.
Wir entnehmen dieser Schrift nachstehende Bemerkungen:
Die Bank der Barre bestellt aus einer dichten Schicht feinen Sandes,
welcher von den Gewässern dos Kanals, der die Vorbindung zwischen der Barre
und der Stadt bildet, angeschwemmt wird. Die den Sand mit sich führenden
Gewässer stofsei), bald nachdem sie die Enge zwischen der Landspitze und der
gegenüber liegenden Küste passirt haben, auf die beständigen Küstenströmungen
und verlieren ihre ursprüngliche Geschwindigkeit; infolge dessen sinkt der Sand,
welchen sie mit sich führen, zu Boden und bildet so die Bank. Die Länge dieser,
der Richtung der Küste folgenden Bank beträgt 700m. Sie beginnt in der Nähe
der Ponta da Fortaleza, beschreibt eine kleine Kurve, vereinigt sich dann mit
der Küste und verhindert somit die freie Kommunikation zwischen dem Meere und
dem innereu Kanäle, in welchem Schiffe von grösserem Tiefgänge ankern können.
Die Breite der Bank variirt zwischen 100 und 200m, die geringsten, im März
1882 angetroffenen Tiefen der benutzbaren schmalen Fahrrinne betrugen zwischen
2 und 3 m.
Die NE-Winde sind hier sehr häufig und verursachen an der gegen
Winde aus diesem Quadranten ungeschützten Küste Wellen, die zuweilen eine
beträchtliche Höhe erreichen. Haben diese Winde Seegang auf der Bank
erzeugt, so ist es im höchsten Grade gefährlich, die Einfahrt zu versuche«,
wenn nicht das Fahrzeug so klein ist, dafs es nicht durchsteigen kann. Die
Südwinde sind niemals so gefährlich; zwar sind dieselben weiter nach Süd hin
au der Küste gefürchtet, aber hier ist ihre Wirkung immer geringer, als die
der durch die NE-Winde erzeugten Wellen. In der Regel bleibt der Seegang
noch einige Tage nach dem Aufhöron der NE-Winde, während es auf der Bank
relativ ruhig wird, sobald dio Südwinde aufhören. Der kleine Eiufahrtskanal
ist vielfachen Veränderungen unterworfen.
Je nachdem der innere Strom stärker oder schwächer ist, entstehen ver
schiedene Modifikationen hinsichtlich der Ablagerung des Sandes. In normalen
Zeiten, wenn die Strömungen, welche dio gewöhnliche Folge des Steigens und
Fullens des Wassers sind, mit gleicher Stärke auftreton, verlängert sieh der
•) S. Findlay’s „South Atlantic Directory“ (1875), pag. 455. Die Stadt La Layutia lingt
in 28° 2S' 34" N-Br niid 48° 45' 24" W-Lg mu! ¡¡debt in Handclsvcrkclir mil Rin Janeiro.