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Full text: 10, 1882

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aus raumer Richtung wehende WesUnonsun ein, bei dem über B. B.-Bug ge 
segelt wurde. Von starker östlicher Strömung versetzt, gelangte „Cuba“ dann 
bis zum 24. Juli nach 3,9° N-Br in 14,1° W-Lg; und nachdem hier gewendet 
worden war, erreichte mau am 27. Juli den Aequator in 20° W-Lg. Um zu 
diesem Punkte von 50° N-Br aus zu gelangen, waren 31 Tage erforderlich 
gewesen; 40° N-Br war in 15° W-Lg am 2. Juli, 30° N-Br in 19,6° W-Lg am 
7. Juli, 2U° N-Br in 21,5° W-Lg am 11. Juli und 10° N-Br in 22° W-Lg am 
17. Juli geschnitten worden. 
Am 27. Juni, einen Tag später als „Cubaüberschritt die von Cardiß 
nach Montevideo bestimmte Bark „Deutschland“ den Parallel von 50° Nord. 
Am 5. Juli, an welchem Tage beide Schiffe den Passat erhielten, befanden sie 
sich unweit 34,5° N-Br und 18° W-Lg nur etwa 30 Sm von einander entfernt, 
und gewann auf dem ferneren Wege nach Süden „Deutschland“, weleher von 
den zwei Schiffen der raschere Segler zu sein schien, noch mehr. Als dieses 
die Kap Ferde-Inscln an ihrer Westseite passirondc Schiff am 15. Juli in 
9,7° N-Br und 25,5° W-Lg deu NE-Passat verlor, befand sich „Cuba“ noch in 
12,4° N-Br und 22,6° W-Lg. Als östlichsten Punkt erreichte „Deutschland“ 
17° W-Lg in 5,1° N-Br am 20. Juli, und drei Tage später ging diese Bark in 
23° W-Lg von der nördlichen zur südlichen Halbkugel über. 
Noch ein anderer Mitsegler war die nach Melbourne bestimmte Bark 
„Saturnus“, welche sich am 25. Juni in der Nähe der Scil/y-Inselgruppe 
befunden hatte. Auch dieses Schiff hielt sich später im Passatgebiete westlich 
von der Kap Fgrde-Gruppe, und als dasselbe am Mittage des 19. Juli sich in 
6,5° N-Br und 19,3° W-Lg befand, wo es dem Journale nach nur etwa 5 Sm 
in westlicher Richtung von „Deutschland“ entfernt war, stand „Cuba“ gleichzeitig 
noch in 8,4° N-Br und 20° W-Lg. „Saturnus“ erreichte als östlichsten Punkt 
am 21. Juli 17,2° W-Lg in 4,5° N-Br und deu Aequator in 23,6° W-Lg am 
24. Juli. 
Für „Cuba“ waren, um von 20° N-Br wie von 10° N-Br aus den Aequator 
zu erreichen, je 16 und 10 Tage, für „Deutschland“ 12 und 8 Tage und für 
„Saturnus“ 14 und 10 Tage erforderlich gewesen. Durch das Einschlagen der 
östlichen Route hatte also „Cuba“ in diesem Falle anscheinend nicht gewonnen. 
Wenn dieses aber auch nicht geschah, so zeigt „Cuba’s“ Reise doch wieder 
deutlich, wie leicht es den zur Zeit des Westmonsuns sich östlich von den 
Kap Fmfe-Iuscln haltenden Schiffen fällt, sich frei von der afrikanischen Küste 
zu halten, — dafs also, wenn, wie es noch immer in einzelnen Fällen von zur 
Zeit des nördlichen Sommers nach dem Busen von Guinea bestimmten Schiffen 
geschieht, dieselben jene Inseln au ihrer Westseite passiren, sie einen gänzlich 
uuuöthigcn Umweg machen. 
Im Südatlantischen Oeean fand „Cuba“ auf der zwischen 4° und 24,5° 
S-Br liegenden Strecke den frischesten Passat. Südlich von der letzteren Breite 
trat derselbe weniger frisch auf, doch konnte bei ihm auch dort noch ein 
immerhin ganz befriedigender Fortgang erzielt werden. Auffallend war das 
sich ungewöhnlich weit südlich ausdehtiendc Gebiet des Passats, und stand diese 
Thatsache wahrscheinlich im Zusammenhänge mit dem beobachteten, weit aus 
gedehnten Gebiete hohen Luftdrucks. Ton 18° bis nach 38° S-Br hin hielt 
sich das Barometer stets höher als 770 mm, und wurde ein höchster Stand von 
777,0 mm am 9. August unweit 31° S-Br in 24° W-Lg beobachtet. Rundläufe 
des Windes nach links, welche ja stets von im Verhältnifs zur Breite bedeu 
tenden Baromoterschwankungen begleitet sind, konnten unter diesen Verhält 
nissen natürlich nicht auftreten. Erst unweit 34° S-Br in 23° W-Lg lief der 
Wind nordöstlich. Der Luftdruck betrug dort am 10. August 775,3 mm. West 
winde, die indessen nicht sehr beständig waren, wurden angetroffen, nachdem 
man südlich von 37° S-Br gelangt war. Am 20. August überschritt „Cuba“ 
in 38,8° S-Br den Ersten Meridian. Es waren bis dahin 24 Tage in südlicher 
Breite verbracht, und dort 10° S-Br in 22,2° W-Lg am 31. Juli, 20° S-Br in 
23,6° W-Lg am 4. August und 30° S-Br in 24,4° W-Lg am 8. August 
gekreuzt worden. Der Mitsegler „Saturnus“ war am 18. August in 40,6° S-Br 
von westlicher in östliche Länge üborgegangen. Zum Ablaufen der erforder 
lichen Länge suchte Kapt. Reinefarth den 42. Grad südlicher Breite auf; 
doch drängten, nachdem dieser Parallel erreicht worden war, heftige Südwinde
	        
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