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markirt durch die Kaps Kannega resp. Korega im Süden und durch die Halb
insel Matsu gosi mit den davor liegenden kleinen Felseninseln Ni saki im
Norden, und die Bucht selbst fällt durch ihre Tiefe und die im Innern liegende
kleine bewaldete Insel Oo sima sehr deutlich ins Auge. Der gute englische
Plan der Kawiada-Bucht (Br. Admiralitäts-Karte No. 210, Tit. XI, No. 158)
bedarf weiter keines Kommentars, nach ihm findet man ohne Schwierigkeiten
auch den Ankerplatz nahe beim Städtchen Yamada. Um 6 s /4 Uhr Abends ankerte
„Elisabeth“ daselbst.
Die Yamada-Bucht ist unter allen von mir besuchten an der Ostküste
Nippons bei weitem die geräumigste und schönste, dabei nach See zu geschlossen
und überall tief, vielleicht sogar etwas zu tief für die Bequemlichkeit des
Ankerns. Verproviantirung ist ebenso wenig wie in den übrigen Häfen der
Ostküste möglich; nur Fische und geringe Quantitäten Geflügel und Eier wurden
angeboton; Fleisch, Kartoffeln, Gemüse sind nirgends zu bekommen. Das von
den Flüssen heruntergeführte Wasser ist durch den Abflufs von den Feldern
verunreinigt; nach reichlichem Regen dürfte vielleicht aus den Rinnsalen von
den Bergen trinkbares Wasser zu entnehmen sein.
Am 19. Juni 5 h a. m. setzte „Elisabeth“ die Reise fort und ankerte in
der Miyako-Bucht in der Nähe des Städtchens Sukiga saki.
Die Küste zwischen Yamada und Miyako bildet zwischen den Kaps
Ni saki und Kuro saki eine flache Ausbuchtung mit vielen kleineren ziemlich
rechtwinkelig zur Küste cinspringcnden Einlässen. Die Lage der beiden Kaps
zu einander ist nicht NzO—SzW, wie die englische Karte angiebt, sondern
NzW'/rW—SzO V4O. Erkennbar ist diese Küste daran, dafs ungefähr in der
Mitte zwischen beiden Kaps das Land, welches bei einer Höhe von 50—80m
sehr abschüssig nach dem Wasser zu abfällt, dicht an diesen Abfällen einige
bebaute Felder zeigt, die sohr ins Auge fallen, und die sonst nirgends an der
Küste zwischen Kap Kiori bis nach Yamada bemerkt waren. Das Südkap der
Miyako-Bucht, Kap Kuro saki, erscheint, wenn mau von Süden kommt, lang ge
streckt, ist niedrig, ca 30—40m hoch, grün und mit niederem Gehölz bewachsen;
an der NW-Seite desselben liegen zahlreiche bis 30m hohe Felsen. Die in der
Richtung WNW von diesem Kap an der Jl/b/al'o-Bucht liegende insei Hede sima
markirt sich weder durch Farbo noch durch Höhe gegen das Hinterland; erst
wenn mau näher kommt oder schon in der Bucht ist, bemerkt man sie; sie
erscheint dann wie ein stumpfer Landvorsprung. Die beiden Städtchen
Sukiga saki und Miyako, durch ciue felsige Landzunge von einander getrennt,
liegen in der Mitte der Bucht an der NO-Seite derselben hinter einer Halbinsel,
die sich gut durch zwei davor liegende graue Folseneilande und ihre eigenen
weifslich-grauen Klippen markirt. Den Ankerplatz findet mau an der Hand
der japanischen Karte, die durchaus richtig und zuverlässig zu sein scheint,
ohne Mühe. Nach NO ist die Bucht offen; Dschunken und kleine Schoner
finden aber sichorcu Schutz in dem Flüfschcn, au dem Miyako liegt; Schiffe bis
zu 5m Tiefgang können zur Notli immer noch genügende Deckung gegen die
See unter der erwähnten Halbinsel haben, tiefer gehenden Schiffen dürfte es
aber kaum anzurathen sein, bei nordöstlichem Sturm liier einen Unterschlupf zu
suchen, da sie gegen die in die Bucht hineinstehende See durch die äufsersten
Spitzen der Halbinsel nur sehr geringe Deckung finden würden.
In allen fünf von mir besuchten Häfen fand ich die Wassertemperatur
nur um einige Grad höher, \yie draufseu an der Küste. Das Mittel der Tem
peratur betrug:
zwischen
13
13,3
12.5
12.6
Mittag von der Bucht aus auf der
Sec liegend bemerkt wurde, und der gegen 5 Uhr in die Bucht zog, verhinderte
die für den Abend beabsichtigte Fortsetzung der Reise nach Ilakodate, die
daher erst am 20. Juui Morgens 5 Uhr bei stiller Luft unter Dampf aufgenommen
wurde. Zuerst in 1—2 Sm Entfernung an der Küste entlang dampfend, wurde
Amu cl. IIy<lr. etc., 1SS2, lieft XI. 3
In
Aikawa
15,5
Kamaishi
15,0
Odzutsu
14,6
Yamada
13,8
Miyako
14,4