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Full text: 10, 1882

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weichen sie wollten, noch keinen grofsen Nutzen haben konuten. Hat die freie 
Konkurrenz auf diesem Gebiet sich erst einmal Bahn gebrochen, so wird der 
Stauerlohn, eine der hauptsächlichsten Ausgaben eines Schiffes in Doboy, bald 
niedriger und damit das Geschäft für die Boboy-'Fahrer lohnender werdon.“ 
2. Der beste Ankerplatz im Hafen von Tamsui ist nach einer 
Mittheilung des Kaptlt. Klausa, Kommandant S. M. Kbt. „Iltis“, in der Höhe 
des englischen Konsulats, doch ist es, abgesehen davon, dafs vermoort werden 
mufs, bei dem nicht besonders haltbaren Grunde geboten, vor viel Kette zu 
liegen und während des NE-Monsuns einen dritten Anker bereit zu halteu. 
Den in den Hafen einsegelnden Schiffen wird der Wasserstand auf der 
Barre durch Semaphor-Signale an der Flaggenstauge des Zollhauses signalisirt. 
Die Lotsen sind Chinesen und müssen eine ihnen von der Zollbehörde ausge 
stellte Legitimation vorweisen. Die Lotsengebühren betragen für das Ein- und 
Auslotsen 12 Dollars. 
3. Zusätze zu der Beschreibung der Fiji-Inseln. In der „Notice 
bydrographique“ No. 15, Paris 1882, hat der Kommandant des französischen 
Schiffes „le Ilussard“, Freg.-Kapt. Parizot, 1882 Nachstehendes über die Fiji- 
Inseln berichtet: 
Insel Ovalau. Ankerplatz von Levuka.') Der „Hussard“ wählte das Fahr 
wasser zwischen Wakaya und Mbatiki, sich nahe an letztere haltend, um die 
Riffe, welche sich auf grofsen Abstand südöstlich von Wakaya erstrecken, zu 
vermeiden. Das Kap liegt bei diesem Kurse gerade vor Levuka. Das Süd 
fahrwasser ist das einzige empfehlenswerthe. 
Nachdem dieses Fahrwasser durchsteuert war, wurde etwas nach B-B. 
abgehalten und bei den beiden Anlegebrücken im südlichen Theile von Levuka, 
nahe der katholischen Kirche, auf 30 m Wassertiefe, Korallen und gut haltbarem 
Saudgrund, in folgenden Peilungen geankert: Obere Pyramide N 54° W, 
Totonga N 80 W, Bake am Lande bei der Einfahrt N 76° W, nördliche Bake 
von Levuka N 37° W, protestantische Schule N 39° W. 
Dieser Ankerplatz, ungefähr 2 Kblg von der Anlegebrücke entfernt, ist 
unbedingt der bequemste für den Verkehr mit dem Lande. Derselbe befindet 
sich nahe bei den beideu rothen Tonnen, welche die Dampfer zum Verholen 
nach den Anlegebrücken benutzen. Während der schlechten Jahreszeit ist man 
jedoch daselbst, da man zu frei vor der Einfahrt liegt, Wiudstöfsen von See 
ausgesetzt. Im Monat August hingegen liefs dieser Ankerplatz nichts zu 
wünschen, da das Wasser immer ruhig war, und eine kaum bemerkbare Strömung 
angetroffen wurde. Die Fluth setzt nach SE und die Ebbe nach NW. 
Wasser. Ein sich in die Sec ergiefsender Bach, welcher vorher einen 
Theil der Stadt durchfiiefst, kann zum Wassereinnehmen benutzt werden; doch 
ist das Wasser desselben brack und schmutzig. Die Schiffe nehmen ihr Wasser, 
4 Mark pro Tonne, meist von der Leitung, welche am Ende der Anlegebrücke 
mündet. 
Lebensmittel. Büffel- und Ochsenfleisch ist zu Levuka für mäfsige Preise 
zu erhalten. Das Fleisch ist jedoch gewöhnlich für kleine Schiffe in zu grofsen 
Stücken vorhauden. Das Brot kostet ca 0,40 bis 0,45 Mark das Kilogramm. 
Desgleichen findet man mit Ausnahme von Wein und Zucker die meisten Schiffs- 
proviantartikcl zu mäfsigen Preisen. 
Kohlen sind in Levuka nicht zu haben, mau kann sie aber in Suva von dem 
englischen Schiffslieferanten erhalten, welcher ein Lager englischer Kohlen hat. 
Der Preis für dieselben stellt sich auf 2 Pfd. Strl. die Tonne am Lande. 
Ausrüstungsgegenstände. Man kann die hauptsächlichsten Artikel von 
Ausrüstungsgegoustäuden zu gewöhnlichen Preisen zu Levuka erhalten, z. B. 
Eisen, Bleche, Metalle, Farben, Maschinenöl, Tauwerk, Anker etc. Seife wurde 
mit 0,55 bis 0,66 Mark das Kilogramm bezahlt. 
Mehrere Werften zu Schiff'sreparaturen sind gleichfalls vorhanden, und 
baut man hier hübsche grofse Boote und kleine Schoner aus sehr schönem Holz. 
Das Arbeitslohn beträgt 12 bis 16 Mark den Tag. 
Der ganze Archipel besteht aus 155 Inseln, von welchen mehr als 80 be- 
w'ohnt sind, einige derselben jedoch nur während der Fischerei- oder Erntezeit. 
b S. »South Pacific Directory“, 1877, pag. 673.
	        
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