649
8*
N ordamerika.
1. Die geringe Anzahl barometri
scher Minima, welche, meist von un
bedeutender Tiefe und Intensität, in
kurzen Bahnen das nördliche Gebiet
durchzogen. Nur eine Depression
durchschritt vom 1. bis 6. zuerst iu
südöstlicher, danu in nordöstlicher
Richtung das ganze Gebiet vom Felsen-
gebirgo bis zum Atlantischen Ocean.
2. Der ungewöhnlich hohe Luft
druck; das Monatsmittel des Luft
drucks lag bei ziemlich regelmäfsiger
Vertheilung in allen Gebietstheilen
über der Normalen, ausgenommen der
östliche Abhang des Felsen gebirges.
Die Barometerschwankungen va-
riirten zwischen 5 und 22mm; am
gröfston waren dieselben in den nord
westlichen Gebietstheilen.
3. Das entschiedene Vorherrschen
der südlichen Winde auf dem ganzen
Gebiete östlich vom Felsengebirge,
ausgenommen die Küste von New-
Englaud, wo westliche Winde vor
walteten. Die Seltenheit der stürmi
schen Winde; auch Lokalstürme und
Tornados traten verkältnifsmäfsig nur
wenig auf, und auch diese waren von
geringer Heftigkeit.
4. Die zu geringen Regenmongen
in den Distrikten nördlich vom 36.
Breitograde, dagegen die zu grofsen
in den südatlantischen und Golf-
Staaten. Hervorzuheben ist die Dürre
in den Staaten New-Englands, welche
auf die Ernte sehr nachtheiligo Folgen
ausübte.
5. Die zu goringen Mitteltempera
turen in allen Staaten, aufser in New-
England, auf dem nördlichen Plateau
und an der mittleren und südlichen
Pacifischen Küste. Die gröfste nega
tive Abweichung von der Normalen
war 3,3° C. im oberen Mississippi-
Thal. Die Abweichungen des Monats
mittels von der Normalen betrugen:
Centralour opa.
1. Das fast ununterbrochene Vor
walten eines bis zu 740 mm tiefen
Depressionsgebietes im N ord westen
des Erdtheils und die grofse Häufig
keit barometrischer Minima in Central
europa selbst; einige von ihnen sind
bemerkenswerth durch anomale ße-
wegungsrichtung, insbesondere das
jenige, welches am 29. und 30. Deutsch
land von Südost nach Nordwest durch
schritt.
2. Die Geringfügigkeit dor Gra
dienten nach den Monatsmitteln des
Luftdruckes, welche 762 mm am Nord-
fufse der Alpen und 757 mm im süd
lichen Norwegen betrug und in
Deutschland um etwa 1mm hinter der
Normalen zurückblieb.
Der im Südosten normale, sonst
aber um 7* zu grofse Betrag der
Barometerschwankungen.
3. Das im Süden ziemlich ent
schiedene, im Norden jedoch nur sehr
undeutlich ausgeprägte Vorherrschen
südwestlicher bis nördlicher Winde;
Stürme waren in ganz Europa selten.
4. Die anomale Häufigkeit und
Menge der Niederschläge, indem letz
tere nur am Ostrande des Gebietes
meist etwas unter der Normalen blieb,
während sonst meist das 17a- bis
2fache derselben erreicht wurde; be
sonders reichlich waren die Regen
fälle, welche die oben erwähnte De
pression mit anomaler Fortpflanzungs
richtung begleitete.
Die grofse Gowittcrfrequenz des
Monats, indem in Deutschland nur
etwa fünf Tago von Gewittern frei
blieben, jedoch entsprachen die Maxima
der Regenmenge nicht derjenigen der
Gewitterhäufigkeit.
5. Die im Nordosten und Norden
zu hohe, sonst aber wesentlich zu
niedrige Mitteltemperatur des Monats.
An einigen Orten wurde Reif beob
achtet. Die Abweichungen des Monats
mittels der Temperatur von der Nor
malen betrugen für die einzelnen
Distrikte: