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Winkel oben aufgestellt war. Die letzte Reduktion vermeidet man, wenn
man dem Signal auf dom Berge gerade die Höbe der Horizontalaxe dos
Instruments giebt.
Wenu man Ursache hat, anzunehmen, dafs mau den Reft aktious-Koefficienten
mit genügender Genauigkeit kennt, so ergiebt die Beobachtung des Meeres
horizonts von der Bergstation aus ebenfalls die Höhe. Es ist nämlich:
tg
9 = (1—ß) |/~>
woraus:
h =
i*g <**>
2(1-1?)*
doch sollte diese Art der Bestimmung der Höhe nur dann angewendet werden,
wenn keine andere Methode zur Ausführung gebracht worden konnte, weil eine
Ungenauigkeit in der Annahme von ß einen sehr erheblichen Einflufs auf das
Resultat hat. Dagegen kann diese Methode sehr gut zur Ermittelung von ß
dienen, wenn die Höhe bekannt ist.
Um auch hier den Einflufs etwaiger Fehler auf das Resultat (die Höhe)
beurtheilen zu können, dienen dio Formeln:
dh = [tg 3 — dj dd +
= ä[‘-S5< l - 2 »] d<i +
für die Messung vom Berge,
d ,* . d* .
da — dß
a> cos o 1 1 r
d
O) cos <J*
dh =
-ib[(
cot Z 4-
l-2ß
! )
d\Ad-
d a d * A*
:— s dz dß
<o sin z z r
für die Messung vom Strande aus und endlich:
V"2hr , 2h
dh =
dd -
1-ß
dß
w(\-ß)
für die Messung des Meereshorizonts.
Zur Kontrole ist es wünschenswert!!, wenn die dazu nöthigen Iustrumcnte
vorhanden sind, neben der trigonometrischen Bestimmung eine barometrische
Höhenmessung, am besten mittels eines Quecksilber-Barometers auszuführon,
welches vor und nach der Bergbesteigung mit dem unten an Bord abgelesenen
Barometer verglichen worden ist. Bezüglich der Ausführung dieser Bestimmung
und Berechnung verweisen wir auf die Lehrbücher und andere Quellen.
Was die Ermittelung des Refraktions-Koefficienten ß anlaugt, so sind
dazu folgende Methoden anwendbar.
1. Gegenseitige Zenithdistanzen von zwei Punkten aus. Am
besten werden diese Beobachtungen gleichzeitig, also mit zwei Instrumenten,
ausgeführt. Ist dies nicht ausführbar, so genügt es auch, die Zenithdistanzen
von beiden Punkten nach einander zu messen, doch ist in solchem Falle darauf
Gewicht zu legen, dafs die Messungen unter möglichst gleichen atmosphärischen
Verhältnissen (gleichem Barometer- und Thermometerstand und Bewölkung),
also möglichst schnell hinter einander oder, wenn an verschiedenen Tagen ge
messen werden mufs, zu derselben Tageszeit ausgeführt werden. Es bedarf
kaum einer Erwähnung, dafs die Zenithdistanzen öfter in beiden Lagen des
Fernrohrs eingestellt werden müssen, wenn man ß mit einiger Sicherheit erlangen
will. Die Stationen, deren Entfernung man mit leidlicher Genauigkeit kennen
mufs, müssen ziemlich weit von einander entfernt sein (8 km dürfte wohl das
Minimum sein). Die Figur ergiebt leicht, dafs wenn z und z' die auf den beiden
Stationen gegenseitig gemessenen Zenithdistanzen bedeuten:
z + ßd‘ + z' -f ßd‘ — d‘=z 180°,
woraus:
2ßd‘ — 180® - (z -f z' — d')
und