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Full text: 4, 1876

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Sz01420 geben den Punkt, wo man abhalten muss, um über die Barre in den 
Strom zu kommen (s. Vertonung von diesem Punkt aus). 
Die Barre ist ungefähr 4 Kblg. breit und wird durch mächtige Bran- 
dung an beiden Seiten deutlich bezeichnet. Der Kurs ist ungefähr Sz0!/40, 
wird jedoch wegen des 2 Seem. starken, nördlich setzenden Stromes beim Kin- 
steuern !/2 Strich südlicher, beim Herauskommen 1/2 Strich westlicher, also 
NNW genommen werden müssen. Jedenfalls thut man am Besten, sich auf 
Auge und Loth zu verlassen, indem man die Luvbrandung anlothet, was ge- 
fahrlos zu machen ist, und sich an dieser, also der östlichen Seite hält, bis 
man Land an beiden Seiten hat, * 
Das westliche Ufer tritt mit seinem Riff im Bogen nach Nordost in den 
Fluss hinein, während das östliche Riff in der Richtung des rechten Ufers sich 
nach NzW erstreckt, also auch aus diesem Grunde weniger gefährlich ist. 
Sobald Augusta-Cap W'/2S peilt, hat man Brandung querab an beiden Seiten 
und passirt, während noch kurz vorher 18, 15 und 10 Meter gelothet wurden, 
nunmehr die flachste Stelle des Fahrwassers der Barre mit 7 Met. Wasser. Mit 
dem nächsten Wurf schon hat man wieder 7'/a Met. und nehmen die Tiefen 
dann schnell zu. Von besonderer Wichtigkeit für die Passage grösserer Schiffe 
ist das Factum, dass die ausserhalb der Barre auf verhältnissmässig tiefem 
Wasser durch Passat und Strom sehr aufgeregte See innerhalb derselben, und 
zwar schon auf der flachsten Stelle, geschützt durch das östliche Riff, bedeu- 
tend ruhiger ist, 
Bei der Alligator -Spitze, wo die Mündung des Magdalenenstromes resp. 
dieses westlichen Armes „Boca Ceniza“ am schmalsten und ca. 1 Seem. breit 
ist, lothet man in der Mitte des Flusses 11 Met. 
Die Düne bei der Alligator - Spitze erscheint von See aus sehr markirt, 
nahezu wie eine Strandbatterie mit ihren Böschungen von der Seite gesehen, und 
ist mit den dahinter hervortretenden hohen Bäumen sehr in die Augen sprin- 
gend. Querab von derselben auf !/2 Kblg. ist in 9 Met. Wasser ein vorzüg- 
licher Ankerplatz. Die Länge der Alligator-Spitze ist, soweit diese bei zwei- 
tägigem Aufenthalt und unter ungünstigen Verhältnissen zu bestimmen möglich 
war, 74° 50‘ W. gefunden. Die Breite ist ca. 11° 6‘ N. Barranquilla ist von 
hier ca. 6 Seem. entfernt in SSO, jedoch wegen einer Biegung des Stromes 
nicht zu sehen, 
Bei den, 1 Seem. weit südlich von der Mündung vorgenommenen Lothungen 
ergab sich auf ein Drittel der Breite vom westlichen Ufer, wo auch wegen der 
Biegung des Stroms das Wasser am schnellsten ausfliesst, das tiefste Fahrwasser 
mit 11 Met. Nahe an beiden Ufern lothet man noch 7 Met. 
Der Magdalenenstrom bildet daher ein gutes Fahrwasser und soll bis zum 
Ankerplatz vor Barranquilla (letzteres liegt an einem schmalen, flachen Seiten- 
narm noch 1’ Seem. weiter) dieselbe Tiefe haben. Man findet Treibholz in 
grossen Mengen, besonders an den flach verlaufenden Sandspitzen beider Ufer. 
Der Passat wehte während meines Aufenthalts besonders Nachmittags 
und Nachts sehr frisch und stand dann vor der Barre eine hohe für Boote ge- 
fährliche See. In den Vormittagsstunden‘ bis 11 Uhr war es still und scheint 
diese Zeit zur Einfahrt die günstigste zu sein. 
Die Barre wurde mit dem mir unterstellten Dampfer 6 Mal nach allen 
Richtungen passirt und wurde in der Mitte auf der flachsten Stelle des Fahr- 
wassers, wie gesagt, nie weniger wie 7 Met. gelothet. Nach dem östlichen Riffe 
zu nehmen die Tiefen gleichmässig ab und ist dasselbe daher gefahrlos anzu- 
lothen, wohingegen auf der äussersten Spitze des westlichen Riffes nicht immer 
Brandung wahrzunehmen ist. Eine Boje dort und vielleicht ein kleiner Leucht- 
tthurm auf der Alligator- Spitze würden die Einfahrt in den Fluss sehr einfach 
machen. 
Die Richtung des stets auslaufend und 2 Seem. stark gefundenen 
Stroms ist nördlich, soweit nach dem in See angetroffenen Treibholz zu 
schliessen ist. Auch verlor schon nach Westen hin bei Augusta-Cap das Wasser 
die schmutzig gelbe Farbe. Nach der Formation der Ufer und nach den hart 
daran wachsenden Bäumen ist ein bedeutend anderer, resp. geringerer Wasser- 
stand des Magdalenenstroms im Laufe des Jahres nicht wahrscheinlich. 
Die angegebenen Längen beruhen auf der in Uebereinstimmung mit dem
	        
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