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Full text: 62/63, 1942/43

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marmeobservatoriums — 63, Band Nr. 2 
Amrum und der Linie der ostfriesischen In 
seln jetzt nur noch eine einzige, entsprechend 
größere Bucht vorhanden ist. 
Auch die tiefe Bucht, die durch den An 
stieg des Meeresspiegels nördlich von Sylt 
in den ehemaligen Eem-Belt hineingreifen 
konnte, ist von See her weitgehend versandet 
und durch die Inselreihe Listland, Röm, 
Fanö und Skallingen versperrt. 
II. Die heutigen Vorgänge 
in der Deutschen Bucht 
Um die Ursachen der Anhäufung der 
Sandmassen in der Deutschen Bucht und 
ihre heutigen Formen sowie künftige Ge 
staltsveränderungen verstehen zu können, 
müssen wir versuchen, in die heutigen Vor 
gänge in der Deutschen Bucht, soweit sie die 
Sandwanderung beeinflussen, Einblick zu ge 
winnen. 
1. Küstenströmung und Sandwanderung in 
der Deutschen Bucht südlich der Elb 
mündung 
Wie F. De wer s (1941 b S. 323—327) 
zusammengestellt hat, sind 4 Herkunftsge 
biete in der Nordsee selber für die in der 
Deutschen Bucht zusammengespülten Sand 
massen herangezogen worden: 
1. der Abbruch an den Steilküsten des 
Ärmelkanals 
Abbildung 10 
Punktiert: Gebiete, in denen von der Nordsee in der Nadieiszeit 
mehr als 10 m überwiegend sandiger Absage aufgehäuft wurden. 
2. lockere Diluvialgesteine, die beim alluvialen Durchbruch des Ärmelkanals gegen Norden in Be 
wegung geraten sein sollen 
3. von den niederländischen Küsten abwandernder Sand 
4. der Nordseeboden selber. 
1 und 4 sind ältere Anschauungen, 2 und 3 sind erst entstanden, als sich die unter 1 angeführte An 
nahme als unzutreffend herausgestellt hatte. Der Niederländer J. A. Baak (1936) wies auf Grund 
sedimentpetrologischer Untersuchungen der Seesande vom Ärmelkanal bis in die Nordsee nach, 
daß es unmöglich sei, jene Sande aus den an den Küsten des Kanals anstehenden Gesteinen herzu 
leiten. Die Sande im Ärmelkanal und nördlich davon seien aus nordischem und Rheinmaterial 
gemischt; es könnte also höchstens Material, das im Kanal während der Saale-Vereisung als Schmelz 
wassersand abgelagert worden war, durch die alluviale Wiederöffnung des Kanals gegen Norden
	        
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