Skip to main content

Full text: 62/63, 1942/43

24 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 63. Band Nr. 1 
die Wandung der Röhrchen (0—3 mm) geraten. Die Rechnung wurde für diese zwei verschiedenen 
Sauggeschwindigkeiten durchgeführt, um den Einfluß der Geschwindigkeit kennen zu lernen. 
Für diese Rechnung ist die Kenntnis der Strömungsform in den Röhrchen von Bedeutung. 
Nach den Erfahrungen der Hydrodynamik ist laminare Strömungsform zu erwarten. Allerdings 
stellt sich diese Strömungsform mit dem parabolischem Geschwindigkeitsprofil nicht sofort ein, 
sondern erst 1—3 cm nach dem Eintritt. An den Umlenkungen der Röhrchen sind Verwirbelungen 
und Störungen der laminaren Geschwindigkeit zu erwarten. Darum wird das Verhältnis der abge 
fangenen Tropfen zur Gesamtzahl der Tropfen, der „Wirkungsgrad“ des Kondensators, zwischen 
den Werten liegen, die sich für reine laminare Strömung errechnen und den Werten, die sich für 
eine konstante Geschwindigkeit im Rohr ergeben. 
Für die Berechnung wurde der Rohrquerschnitt in mehrere Kreisringe unterteilt, für die die 
Geschwindigkeit konstant angenommen wurde. Für jeden Kreisring und für jeden Tropfenradius 
ergibt sich eine andere Wegkomponente senkrecht zur Strömung. Für jeden Kreisring muß einzeln 
der Flächenanteil ausgemessen werden, dessen Tropfen bis zur Rohrwandung gelangen können. 
Das Ergebnis ist in Figur 10 für zwei aufeinanderfolgende Umlenkungen dargestellt. Die aus 
gezogenen Kurven ergeben den Wirkungsgrad für die parabolische Geschwindigkeitsverteilung, die 
gestrichelten Linien gelten für kon 
stante Geschwindigkeit im ganzen Rohr 
querschnitt. Da die Elektrode nicht nur 
2, sondern 7 Umlenkungen besaß, wie 
derholt sich der Abfangvorgang, ohne 
daß die hohe Zahl der in den ersten 
Umlenkungen abgefangenen Tropfen 
wiedererreicht wird. Die durch Kreuze 
dargestellte Kurve dürfte dem wahren 
Gesamtwirkungsgrad des Kondensators 
nahekommen. Man erkennt aus den 
Kurven, daß der Wirkungsgrad nach 
kleinen Tröpfchen zu schnell sinkt. 
Durch Ändern der Sauggeschwindigkeit 
muß es möglich sein, festzustellen, oh 
die kleinen Tropfen noch wesentlich als Ladungsträger in Frage kommen. Die an der Sichttrübung 
beteiligten und als Wasserträger in Frage kommenden Tröpfchen werden im Nebelkondensator 
abgefangen. 
Am 12. 8. wurden um 14.00 und um 15.30 MGZ Ladungsmessungen angestellt. Um 14.00 blieb 
der Nebelkondensator ohne Aufladung. 
Um 14.30 MGZ wurde während einer Saugezeit von 4(4 min eine Aufladung des Elektro 
meters von 2 Skt gemessen. Da die Isolationsprobe bei 18 SKt Ausschlag einen Verlust von 1.5 Skt 
in 2 min ergab, entspricht der gemessenen Aufladung von 2 Skt eine wahre Aufladung von 2.3 Skt 
bei vollkommener Isolation. 
Die Empfindlichkeit des Elektrometers betrug 6 Skt pro Volt. Die Kapazität der Meßanord 
nung betrug etw T a 30 cm. Die beobachtete Aufladung entspricht also 0.032 CGS- Einheiten, d. s. 
6.6.10 T Elementarladungen e. 
In 4(4 min wurden 3.1 . 10‘ ccm Nebelluft durch die Elektrode gesaugt. Bei der wahrschein 
lichen mittleren Tropfenzahl von 1.7 . 10 3 pro ccm wurden also 5.3.10 7 Tropfen abgefangen. 
Demnach kommt durchschnittlich eine Elementarladung auf den Tropfen. Die elektrische 
Tropfenladung war also bei diesem Polarnebel wesentlich kleiner als bei den Hamburger Groß 
nebeln. 
Es ist mir eine angenehme Pflicht, zum Schluß des Reiseberichtes, der HAPAG zu danken, 
daß sie die Reise ermöglichte, für die Teilnehmer und die empfindlichen Instrumente günstig ge 
legene Räume zur Verfügung stellte und die Versuche in jeder Weise unterstützte. 
% 
100 
90 J- 
80 - 
70 
60 
SO 
40 
30 
20 
10 
0 
Figur 10
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.