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Full text: 62/63, 1942/43

Ernst Franke nberger: Bericht über zwei Reisen im Polarjahr 1932-33 .— Radiosonden-Aufstiege 
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Unter Beachtung der abnormen Windverhältnisse im Nebelgebiet kommt man zu dem Schluß, 
daß die Nebelluft kontinentalen Ursprungs ist. In dieser Luft wurden auf der gleichen Breite einige 
Tage später etwa 2300 Kondensationskerne im ccm gezählt. Demnach waren bei der Nebelbildung 
fast alle Kerne beteiligt. 
Die Messung der mittleren elektrischen ISebelladung. 
Bei früheren Messungen der Nebelladung war meist das Dreikollektorverfahren angewendet 
worden. Dies Verfahren setzt voraus, daß die Flächen gleichen elektrischen Potentials parallele 
Ebenen sind, eine Forderung, die an Bord eines Schiffes kaum verwirklicht werden kann. 
Der Verfasser war nun bei einem Besuch des Preußischen Meteorologischen Institutes in Pots 
dam im Frühjahr 1932 von F. Albrecht für seine Arbeiten über die Ablagerung von Fremdkörpern 
aus strömender Luft interessiert worden (Phys. Ztschr. 32. 48 1931) und benutzte diese Anre 
gungen für den Bau eines Kondensators zur Messung der mittleren Nebelladung. 
Dieser Kondensator verbindet die von Wittenbecher (Phys. Ztsch. 28. 803 1927) benutzte 
Methode mit einem Ablagerungsfilter und ähnelt in seiner Anwendung dem Ionenzähler von Israel. 
Der Kondensator ist ein Zylinderkondensator. Die Innenelektrode ist durchbohrt. Die Bohrung 
führt nicht geradlinig von einer Seite zur anderen, sondern — wie Figur 9 im Schnitt zeigt — in 
Form von 8 Röhrchen mit 7 rechtwinkligen Umlenkungen. Die Elektroden des Kondensators sind 
voneinander durch Ringe aus Kunstbernstein isoliert. Diese Ringe bilden zugleich einen Luftab 
schluß. Durch Blend 
scheiben werden die Rin 
ge vor der Benetzung 
mit Nebeltröpfchen ge 
schützt. Der Kondensa 
tor wird mit einem Rohr 
stutzen über ein Rota 
meter an einem zum Is- 
Fi s ur 9 raelschen Ionenzähler ge 
hörenden „FÖN“-Ventilator angeschlossen. Beim Durchsaugen von Nebelluft werden die 
Nebeltröpfchen an den Umlenkungen der Elektrodenbohrung ausgeschleudert und in den Röhr 
chen abgefangen. Dabei geben sie ihre Ladung an die Innenelektrode ab. Zur Messung der Auf 
ladung wird der Kondensator mit einem an der Außenelektrode angebrachten Paßring direkt auf 
ein Elektrometer aufgesetzt. So wird die Kapazität möglichst klein gehalten und durch Erdung des 
Elektrometergehäuses und der Außenelektrode des Kondensators der Eingriff äußerer Felder ver 
hindert. Beim Gebrauch des Gerätes ist lediglich zu beachten, daß der Kondensator vor der Messung 
auf die Temperatur der Nebelluft gebracht werden muß, damit ein Verdunsten von Tropfen im 
Kondensator vermieden wird, und daß der Saugvorgang nicht über 5 min ausgedehnt werden darf, 
weil sonst die Gefahr besteht, daß die Röhrchen verstopft oder Wassertropfen abgesaugt werden. 
Es können also nicht beliebig kleine Nebelladungen gemessen werden. 
In der Met. Ztschr. 42 472 1925 beschäftigt sich F. Albrecht mit Rechnungen über kleine 
Tröpfchen, die plötzlich auftretenden Geschwindigkeitsänderungen gegenüber der umgebenden 
Luft ausgesetzt sind. Die Wegkomponenten senkrecht zur Luftströmung, die bei diesen Änderun 
gen infolge der Trägheit der Tröpfchen zurückgelegt werden, berechnen sich zu 
x = W . 4 " r2 , 
6 c 
wobei x die Wegkomponente senkrecht zur Strömung, W die größte Geschwindigkeitsdifferenz 
zwischen Tropfen und Luftströmung, r der Radius der Tropfen und c die Konstante des Stokes’schen 
Widerstandsgesetzes ist. Nach dieser Gleichung wurde berechnet, wieviel Prozent der Tropfen 
einmal bei der benutzten Sauggeschwindigkeit und zweitens bei der halben Sauggeschwindigkeit an
	        
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