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Full text: 61, 1941

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Aus dem Ardiiv der Deutschen Seewarte und des Marincobservatoriums — 61. Band Nr. 6 
digkeit zu gering ist, um die Konvergenz der Strömung sich auswirken zu lassen. So kommt nur die 
Reibungswirkung zur Geltung, die die Küste selbst ausübt. Durch den Übertritt der Strömung von 
Land auf See wird die Beschleunigung der Strömung durch eine Zone absteigender Luftbewegung 
sichtbar, verstärkt bei Neuwerk durch eine leichte Leewirkung der hier von der hohen Geest herab 
steigenden Massen. Auch die andern beiden Schnitte 4 und 5 sind um das Doppelte übertieft. 
Die Übereinstimmung in der Linienführung ist deutlich, nur das Niveau der Kurven bei ab 
landigen Richtungen ist niedriger. 
III. Wind und Windrichtung 
Dieser Abschnitt hat einen Vorgang in der Arbeit F. Wagners 17 ): „Untersuchungen über den 
Geländeeinfluß auf die Windbeobachtungen im Bereich der Deutschen Bucht und des nord 
deutschen Flachlandes“. Er faßt Plan, Ziel und Ergebnis in folgender Schlußbetrachtung zusammen: 
„Die Untersuchung des Geländeeinflusses auf die Windbeobachtungen ist aus dem Wunsche 
entstanden, mit allen zugänglichen Beobachtungen die Stromfelder der Luft im Küstenbereich zu 
bestimmen und ihre Abhängigkeit von dem Küstenverlauf zu untersuchen. Das Ziel der Arbeit 
sollte sein, die Auswirkungen der durch das Gelände bedingten Strömungsdiskontinuitäten auf das 
Wetter festzustellen und Erklärungen für manche Schlechtwettererscheinungen zu suchen, die die 
Durchführung von Verkehrsflügen in dem Küstengebiet bisweilen empfindlich erschweren. Im 
Laufe der Untersuchung zeigte es sich aber, daß das erwünschte Ziel mit den vorhandenen Beob 
achtungen nicht erreicht werden konnte und daß erst einmal untersucht werden müßte, welchen 
Einflüssen ganz allgemein die Windbeobachtungen unterliegen. 
Das Resultat dieser Arbeit liegt vor. Aus ihm ist zu folgern, daß die gewünschten speziellen 
Stromfelder mit dem vorhandenen Beobachtungsmaterial nicht dargestellt werden können, da der 
Repräsentativivert einer TVindbeobachtung zu gering ist. Der mangelnde Reprätentativwert einer 
Windbeobachtung liegt weniger in der Schätzungsungenauigkeit als in den starkenGeländeeinflüssen 
und in den unregelmäßigen Schwankungen der Luftströmungen. 
Eingehende Vermessungen von Stromfeldern um typische Geländeformen bei den ver 
schiedenen meteorologischen Bedingungen müssen durchgeführt werden, um später in der Lage zu 
sein, zwischen benachbarten, einwandfreien und bekannten Windbeobachtungen zu interpolieren, 
damit man mit einer beschränkten Anzahl von Beobachtungen jedes Stromfeld der Luft in der 
bodennahen Schicht darstellen kann. Erst davon verspricht die Untersuchung des Zusammenhanges 
der orographisch bedingten Strömungsdiskontinuitäten mit manchen Wettererscheinungen Erfolg!“ 
Aus den angeführten Sätzen ergibt sich,daß die Zielsetzung der Arbeit F.Wagners ursprünglich 
ganz ähnlich war wie die der vorliegenden Untersuchung. Er kam zu dem Ergebnis, daß mit den vor 
liegenden Windbeobachtungen die Stromfelder der Luft im Küstenbereich nicht zu bestimmen seien, 
und beschränkte sich auf eine Untersuchung des Geländeeinflusses auf die Windbeobachtungen. 
Wenn hier nun trotzdem die ursprüngliche Problemstellung wieder auf gegriffen wird, so darf das ge 
schehen, weil unter Berücksichtigung der Ergebnisse der genannten Arbeit, andere Wege eingeschla 
gen wurden. Vor allem wird die vorliegende Untersuchung für das Niederschlags- und das Windfeld 
parallel durchgeführt, und zwar ganz unabhängig von einander, so daß die Ergebnisse miteinander 
verglichen werden und sich stützen oder bestätigen können. Ferner ist die ganze Arbeit hinsichtlich 
der Anzahl der verwendeten Stationen wie auch hinsichtlich der Auswahl der Wetterlagen auf eine 
breitere und einheitlichere Grundlage gestellt. So wird auch die Schwierigkeit vermieden, jede ein 
zelne Station auf Lage und möglichen Geländeeinfluß untersuchen zu müssen, was bei der großen 
Anzahl nicht möglich gewesen wäre. Da im Gegensatz zur Wagnerschen Arbeit für die Auswahl der 
Wetterlagen die Richtung der Isobaren, also des Gradientwindes und nicht die des Bodenwindes
	        
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