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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 5 
bestimmung viele Einzelheiten unterdrückt haben dürfte; man denke auch an die Schwierigkeiten der Rein 
haltung der Wasserschöpfer und der Gewinnung von einwandfreien Wasserproben im Betrieb einer Wal 
kocherei, besonders bei einem so empfindlichen Element wie dem Phosphatgehalt. 
b) Typen von Vertikalkurven. 
Diese allgemeinen Verhältnisse soll die Darstellung einzelner Serien unterstreichen. Serie 16 (Abb. 25) 
ist der Typus einer durchweg kalten Serie. Die Oberfläche zeigt erst eine schwache Erwärmung, und das 
Winterwasser ist noch deutlich ausgeprägt mit einer Temperatur von —1,79 0 von 75 bis 100 m. Von dort 
steigt die Temperatur nur langsam zu der warmen Zwischenschicht an, die auch in sämtlichen anderen Serien 
festgestellt wurde. Das Temperaturmaximum liegt vergleichsweise tief bei 552 m und 0,44 es sei betont, 
daß diese niedrige Temperatur nicht jahreszeitlich bedingt ist, sie wurde auch noch am Ende des Sommers 
gefunden und entspringt rein örtlicher Verteilung. Der Salzgehalt steigt ebenfalls langsam von einer durch 
Schmelzwasser nur schwach verdünnten Oberfläche mit der Tiefe an und hat bei 500 m den Wert von 34,68 °/#o 
erreicht, den Salzgehalt des Tiefenwassers. Die Dichtekurve verläuft analog der des Salzgehaltes, da die geringen 
Temperaturänderungen die Dichte nur schwach beeinflussen. Der Sauerstoffgehalt fällt entsprechend der 
Temperaturzunahme von 7,5 ccm in 20 m auf rund 4,4 ccm in 700 m Tiefe, wobei der stärkste Abfall im 
Bereich der Temperatursprungschicht erfolgt. Die Phosphatkurve gibt die allgemeinen Verhältnisse einer Zu 
nahme mit der Tiefe wieder. 
Den gegensätzlichen Typ verkörpert Serie 45 (Abb. 26). Die warme Zwischenschicht ist kräftig ausgebildet. 
Das Temperaturmaximum mit 1,68 0 liegt bei 410 m, doch reicht die warme Schicht mit über 1,0 0 bis 150 m. 
Der Übergang zu dem darüberliegenden Winterwasser erfolgt in einem scharfen Sprung. Das Winterwasser 
selber ist stark zusammengeschmolzen, das Minimum liegt mit —0,26 0 bei 75 m, da von der Oberfläche eine 
starke sommerliche Erwärmung eingesetzt hat, die das Winterwasser bis über 50 m abgebaut hat. Das kommt 
sehr deutlich im Salzgehalt zum Ausdruck, der bis zu 50 m nur 32,82 °/oo aufweist,* dann mit einer scharfen 
Sprungschicht in das Winterwasser überleitet und von da wie üblich langsam weiterhin ansteigt. Dieselben 
Verhältnisse und dieselbe scharfe Sprungschicht zeigt sich auch im Sauerstoffgehalt. 
Die vollkommen andere Lage in der westlichsten Seriengruppe zeigt die Serie 61 (Abb. 27). Sie liegt 
bereits auf der Flachsee des Grahamlandes und weist eine Tiefe von 466 m auf. Die Temperatur der ganzen 
Wassersäule liegt unter 0 °. Eine letzte Andeutung der warmen Zwischenschicht ist bei 300 m zu erkennen; 
daß sie in diesem Gebiet tatsächlich vorhanden ist, zeigt die Serie 59, wo das Maximum 0,50 0 in 300 m 
erreicht. Das Temperaturminimum des Winterwassers finden wir bei 158 m mit -—1,07°. Darüber erfolgt 
ein Temperaturanstieg, der von der sommerlich warmen Oberflächenschicht zurückgeblieben ist. Inzwischen 
hat aber schon wieder Abkühlung von der Oberfläche her eingesetzt, — wir haben bereits den 25. März, also 
spätherbstliche Verhältnisse und Temperaturen von -—7,0 0 bei stürmischen Winden (s. Tabelle A) -—, die 
bereits bis 75 m tief cingedrungen ist. Bei den ausgeglichenen Salzgehalten der Oberflächenschicht ist dieses 
schnelle Eindringen nicht verwunderlich, da schon eine geringe Dichtezunahme genügt, um Konvektion her 
vorzurufen. Der Salzgehalt bewegt sich in der ganzen Wassersäule zwischen 34,45 °/oo bis 34,65 °/ 00 . Der 
Sauerstoffgehalt nimmt von 90 % auf 66 % in der Tiefe ab, was auf Beimischung von sauerstoffarmem Wasser 
der warmen Zwischenschicht deutet. Der Phosphatgehalt ist stark ausgeglichen, und zeigt die übliche Abnahme 
in der Oberflächenschicht. 
c) Seriengruppen. 
Haben wir oben den Schwankungsbereich im gesamten Beobachtungsgebiet betrachtet, so wollen wir hier 
die Veränderungen zwischen benachbarten Serien untersuchen. Es ist ja denkbar, daß bei engabständigen Serien, 
die sich über einen größeren Beobachtungszeitraum erstrecken, die jahreszeitlichen Schwankungen die regionalen 
Unterschiede überdecken. Nach früheren Untersuchungen (D e a c o n 1933, 177, M o s b y 1934, 29) erstrecken 
sich die stärksten jahreszeitlichen Schwankungen bis zu rund 150 m Tiefe, während in größeren Tiefen die 
Schwankungen meist klein und unperiodisch sind. In Abbildung 28 sind einige benachbarte Serien im t/S- 
System dargestellt. Serie 55 ist der „Deutschland“-Station 168 gegenübergestellt, deren Positionen 50 km aus 
einanderliegen. Es ist eine Frühjahrs- und eine Sommerstation, von denen Serie 55 die sommerliche Erwärmung 
und Verdünnung durch Schmelzwasser zeigt. In den oberen 150 m sind die Unterschiede beträchtlich, ab 200 m
	        
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