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Full text: 58, 1938

Gert Hendrik Scheepers: Maisanbau und Klima im sogenannten Maisdreieck der Südafrikanischen Union 63 
Um den Mais daher weiterhin für Ausfuhrzwecke anzubauen, müssen die Erträge wesentlich verbessert 
werden. Es müssen alle Faktoren, welche zur Herabsetzung der Ernteerträge beitragen, wie Unfruchtbarkeit des 
Bodens, ungeeignete Saat, zu geringe Bearbeitung des Ackerlandes, Unkraut und Wucherpflanzen, Krankheiten 
und Insektenpest teilweise oder ganz beseitigt werden. Die bisher gemachten Untersuchungen auf Versuchs 
feldern haben gezeigt, daß es möglich ist, durch Maßnahmen in dieser Richtung die durchschnittlichen Er 
tragsziffern zu heben. 
Der hauptsächlichsten Ursache der Ertragsschwankungen, den wechselnden und ungünstigen Witterungs 
verhältnissen, steht indes der Farmer machtlos gegenüber. Es scheint daher, daß die Verbesserung der Mais 
erträge allein nicht die Schwankungen beseitigen kann. Es müßte die gesamte Landwirtschaft im Maisdreieck eine 
Umwandlung erfahren. 
b) Gemischte Landwirtschaft. 
Bei der Wahl der Art der Ausnutzung des Bodens im Maisdreieck scheint es zweckmäßig, wenn die Nach 
frage auf den ausländischen Märkten nach den verschiedensten landwirtschaftlichen Erzeugnissen berücksichtigt 
wird. Statistiken zeigen, daß Europa heutzutage solchen Nahrungsmitteln den Vorzug gibt, welche reich an Ei 
weißstoffen, Fetten und Vitaminen sind. Demgemäß besteht nach Gefrierfleisch, Schinken, Hühnern, Eiern, 
Butter, Käse und anderen tierischen Produkten eine große, nach Mais indes eine kleine Nachfrage, was zusammen 
mit der Kaufunlust in den Krisenjahren ein starkes Sinken des Mais-Preisniveaus verursacht hat, ohne daß sich 
die Preise jemals wieder erholen (siehe Tabelle XLII). 
Tabelle XLII. 
Indexziffer der Maispreise (1928 = 100) 67 . 
Jahr Buenos Aires Braila Chicago Liverpool 
1928 100 100 100 100 
1929 99 85 97 99 
1930 65 38 85 70 
1931 31 28 S4 43 
1932 32 26 35 36 
1933 34 — — 37 
1934 50 — — 53 
1935 47 — — 49 
Es dürfte sich deshalb auch in Zukunft für den Farmer empfehlen, mehr als bisher die Viehzucht zu pflegen 
und die tierischen Erzeugnisse dann im Lande selbst zu verkaufen oder auszuführen. Auf diese Weise würde ein 
größerer Bedarf an Mais für Futtermittel geschaffen und besser gefüttertes Schlachtvieh gezogen werden können. 
In der Tat kommen viele Farmer langsam zu der Überzeugung, daß die Saatwirtschaft nicht mehr wie 
bisher die Hauptrolle im Maisdreieck spielen darf. Vor allem in den die Maiswirtschaft weniger begünstigenden 
Gebieten wenden sie ihre Aufmerksamkeit mehr der Viehwirtschaft zu, wobei jedoch dem Mais als Futtermittel 
noch immer eine bedeutende Rolle zukommt. 
Die beste Art der Ausnutzung des Bodens im Maisdreieck dürfte die gemischte Landwirtschaft sein, wobei 
der Viehzucht die Hauptrolle zufallen muß. Ferner scheint es zweckmäßig, nicht Mais allein, sondern im Zu 
sammenhang mit anderen Getreide- und Futtersorten anzubauen, um die bestmöglichen Voraussetzungen auch für 
die Viehzucht zu schaffen. 
Südafrika muß dem Beispiel der Vereinigten Staaten folgen, welche bereits 1922 vom Anbau des Maises 
als Ausfuhrerzeugnis abgingen. Die Vereinigten Staaten verbrauchen ihre Riesenernte fast völlig selbst. Der Mais 
findet Verwendung als Viehfutter und zwar: ca. 40% für Schweine, 20% für Pferde, 15% für Rinder, 4% für 
Geflügel, 1% für Schafe und 514% für andere Futterzwecke 68 . Weniger als 1% wird ausgeführt. 
67 Berechnet aus den Angaben in: „Les Conditions de L’Agriculture en 1931/32“. Commentaire économique à l’Annuaire 
international de Statistique Agricole, S. 72, und „Agricultural Statistics 1936“. United States Department of Agriculture, S. 40. 
68 Parish, E. : “Economies of Maize Growing in South Africa”, Journal-Department of Agriculture, Marz 1924.
	        
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