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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. —• 58. Bd. Nr. 8.
größert: im Sommer hat Davos durchweg größere Transmissionskoeffizienten als Hoch-Serfaus, während bei
der Gesamtstrahlung hin und wieder auch negative Werte erreicht werden (also Hoch-Serfaus etwas klarer).
Auch der Unterschied von Hoch-Serfaus und der Zugspiße wird besonders im Sommer vergrößert. — Daß
diese Gegensäße gerade im Rot so viel vergrößert werden, läßt wohl auf einen deutlidien Einfluß des
Wasserdampfes schließen. —
Im Winter ist Hoch-Serfaus der günstigste Ort der acht hier untersuchten. Der höchste Monatsmittel
wert des Transmissionskoeffizienten wird im Januar von Hoch-Serfaus erreicht. (Extremfälle [absolute
Maxima usw.] können allerdings eine Ausnahme machen.)
Sehr beachtlich ist der Unterschied zwischen Taunus und Schömberg im Jahresmittel (Tabelle 12). Bei
der Gesamtstrahlung (Tabelle 1) übertraf Taunus das 180 m tiefere Schömberg, während bei der Rot
strahlung Schömberg ein wenig größere Werte hat. Ähnliches findet man bei Davos und Hoch-Serfaus im
Jahresmittel: bei der Rotstrahlung fallen die Transmissionskoeffizienten gleich groß aus, hei der Gesamt
strahlung überragt Hoch-Serfaus das 200 m tiefere Davos nicht unerheblich. Dagegen wird aber der Unter
schied der Jahresmittel von Hoch-Serfaus und Zugspiße bei der Rotstrahlung vergrößert.
In der nächsten Tabelle 14 sind genau wie bei der Gesamtstrahlung als Jahresmittel die Abweichungen
der Rot-Transmissionskoeffizienten vom Mittel für jede Station getrennt zusammengestellt worden.
Tabelle 14.
Transmissionskoeffizienten der Rotstrahlung:
Abweichungen vom Mittel.
Ort
1931
1932
1933
1934
1935
Danzig
0,004
0,003
— 0,007
—
■—
Breslau
— 0,009
0,00
— 0,005
0,012
0,0.02
Dresden
— 0,006
— 0,002
0,004
0,001
0,003
Schömberg
0,002
— 0,010
— 0,004
0,014
— 0,002
Taunus
0,009
— 0,014
0,003
0,001
0,001
Davos
0,000
— 0,003
0,000
— 0,001
0,004
Hoch-Serfaus
— 0,013
— 0,010
0,005
0,006
0,012
Zugspiße
— 0,003
(0,001)
— 0,004
— 0,001
0,007
Mittel
— 0,002
— 0,005
— 0,001
0,004
0,004
Betrachten wir die einzelnen Jahre, so zeigt sich, daß die Abweichungen bei allen Orten nicht immer mit
einheitlichem Vorzeichen versehen sind. Aus dem Grunde sind die einzelnen Jahre über alle Orte gemittelt
(unterste Reihe), wonach sich ergibt, daß 1934 und 1935 die stärksten positiven Abweichungen haben,
während die übrigen Jahre, im besonderen 1932 (!), negativ abweichen. Überraschend ist die gute Stellung
von 1934 4 ), während gerade 1933, das nach der Gesamtstrahlung beurteilt, besonders rein war, hier unter
Normal zu liegen scheint. Es darf in dieser Beziehung vielleicht an die Dämmerungs-Beobachtungen von
W. Smosarski (52) erinnert werden, die eindeutig ergaben, daß 1933 sich (neben 1932) durch eine besonders
große Anzahl von kräftigen Dämmerungen auszeichnete, wogegen im Jahre 1935 deren nur sehr wenig
bemerkt worden sind.
b) Intensitäts-Maxima.
In der Tabelle 15 befinden sich die monatlichen Mittel der maximalen Rotstrahlungswerte. Sie sind mit
Filterkorrektion versehen auf mittlere Sonnenentfernung bezogen.
Untersucht man nun hier bei den Höchstwerten der Rotstrahlung, die hier einmal ausführlich behandelt
werden sollen, den Jahresgang, so zeigt sich, daß der eigentliche Einfluß der Sonnenhöhe (wesentlich
mehr als bei dem Jahresgang der Gesamtstrahlungsmaxima) in den Hintergrund tritt gegenüber dem Jahres
4 ) Es sei darauf hingewiesen, daß die erste Hälfte des Jahres 1934 sich manchenorts durch eine ganz besonders große
Trockenheit ausgezeichnet hat. (Vgl. Zs. f. ang. Met. — Das Wetter —, 1934, 271!)