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Full text: 57, 1937

Edgar Heilgermann: Beiträge zur Klimatologie von Togo 
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den ohnehin schon nicht so sehr genau mit der Uhrzeit genommen werden konnte. Die Beobachter, meteorolo 
gisch nicht geschult, mußten häufig wechseln oder Eingeborene mit der Messung beauftragen, weil Krankheit 
sie zwang, der Ruhe zu pflegen oder einen längeren Heimaturlaub anzutreten. (Ich bin Herrn Dr. Semmel 
hack von der Deutschen Seewarte, der mir auf Grund seiner mehrjährigen Erfahrung als Meteorologe in Ka 
merun diese Mitteilungen machte, zu Dank verpflichtet.) Schon diese Gründe allein zwingen dazu, auf homo 
gene Reihen der Temperaturmittel zu verzichten. Ferner ist zu berücksichtigen, daß die Temperatur in tro 
pischen Gebieten von Jahr zu Jahr einer recht geringen Veränderung unterworfen ist, genügen doch hier für 
die Angabe der Temperaturmonatsmittel auf 0,1° genau bereits 5 Jahrgänge (1, S. 27). 
Es wurde nach der Fechnerschen Formel (1, S. 32) der wahrscheinliche Fehler w für die Monatsmittel in Kpeme einmal 
für 11, ein andermal für 5 Beobachtungsmonate berechnet. 
w — 1 • y mittl. Abw., wo 
V‘2n 1 
n = Anzahl der Beobachtungsmonate bzw. Jahre, 
mittl. Abw. = Mittel aus der Summe der absoluten Abweichungen jedes einzelnen Mittels vom Gesamtmittel. 
Hier das Ergebnis (wi für 
n = 
I 
11, W2 
II 
für n - 
III 
5): 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
XII 
Jahr 
wi 
0,12 
0,07 
0,12 
0,07 
0,07 
0,07 
0,09 
0,13 
0,08 
0,04 
0,05 
0,08 
0,05 
W2 
0,31 
0,10 
0,12 
0,14 
0,18 
0,14 
0,12 
0,16 
0,06 
0,07 
0,09 
0,12 
0,12 
Daraus geht hervor, daß die Temperaturmonatsmittel mit hinreichender Genauigkeit aus 5 Beobachtungsjahrgängen berechnet werden 
können. 
Die Reduktion auf Meeresniveau wurde in der Weise vorgenommen, daß den Temperaturmitteln 0,5° für 
je 100 m Seehöhe der betr. Station hinzugerechnet wurde (2, S. 136). 
Wegen der geographischen Lage Togos geht die Sonne hier jährlich zweimal durch den Scheitelpunkt, im 
Süden (an der Küste) am 16. April und 24. August, im Norden am 4. Mai und 7. August. Bei ungestörtem 
jährlichem Temperaturgang müßten somit Mai bis August am wärmsten, November bis Februar am kühlsten 
sein. Tatsächlich tritt jedoch (s. Tabelle 2) das Hauptmaximum meist im März ein, vereinzelt im Februar, 
das Hauptminimum im August, ein schwaches zweites Minimum bei fast allen Stationen im Dezember und an 
der Küste im Januar. Diejenigen Stationen, die das sekundäre Minimum nicht aufweisen, zeigen immerhin eine 
Verzögerung des Temperaturanstiegs in den Monaten Dezember und Januar (Bassari, Atakpame, Kpandu). 
Der jährliche Gang der Mittags-und Abendtemperatur (Tabellen 3b, c) paßt sich durchaus dem 
der Tagesmittel an, während der der Morgenmittel (Tabelle 3 a) von diesem stark abweicht. Die Morgen 
temperaturen sind am höchsten im März oder April, am niedrigsten im allgemeinen im Dezember, im Küsten 
gebiet im August. Dieser Gang der Morgentemperaturen bedingt das Nebenminimum im jährlichen Gang der 
Tagesmittel im Dezember bzw. den während dieser Zeit festzustellenden verzögerten Temperaturanstieg. In den 
Gegenden nördlich von Togo sind die Tagesmittel der Temperatur am höchsten im April oder Mai, am nied 
rigsten im Januar (M. a. d. D. Sch., Bd. XXX, S. 454), ihr jährlicher Gang entspricht mithin annähernd dem 
der Morgentemperatur des inneren Togo. 
Die auf Meeresniveau reduzierten Jahresmittel nehmen landeinwärts zu, wie nachfolgende Zusammen 
stellung, in der die Stationen benachbarter Breiten unter einer mittleren Breite zusammengefaßt sind, zeigt: 
1. 2. 3. 4. 5. 
Breite 10,4° 9,2° 7,7° 6,9° 6,2° 
t 28,9° 28,3° 27,6° 26,7° 26,2° 
Dabei sind folgende Stationen in den einzelnen Spalten zusammengefaßt: 
1. Sansane Mangu 4. Kpandu, Nuatjä, Palime 
2. Jendi, Bassari, Sokode 5. Kpeme, Lome. 
3. Kete Kratschi, Atakpame 
Der thermische Äquator, d. h. die Verbindungslinie aller Orte höchster auf das Meeresniveau reduzierter 
Mitteltemperaturen, verläuft im Jahresmittel ungefähr in 10° Nordbreite, schneidet also Togo etwas südlich 
von Sansane Mangu (2, S. 143). Er geht durch Nordtogo im Dezember bis März, und zwar im Dezember in 
der Gegend von Bassari, im Januar zwischen Bassari und Sokode, im Februar durch die Gegend von Bassari, 
im März nördlich von Sansane Mangu (s. hierzu Tabelle 2). 
Die mittlere J ahresschwankung der Temperatur, der Unterschied zwischen der Mitteltemperatur 
des wärmsten und kältesten Monats, beträgt an der Küste etwa 3,8° (Lome 3,8°, Kpeme 3,7°), um landeinwärts 
zunächst abzunehmen (Palime 2,6°) und alsdann dauernd zuzunehmen (Sansane Mangu 5,9° als höchster Wert). 
Der jährliche Gang der Tagesmaxima paßt sich durchaus dem der Monatsmittel an (Tabelle 4a). Die 
höchsten Werte jeden Monats hat der Norden, die niedrigsten die Küste aufzuweisen. Der jährliche Gang der
	        
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