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Full text: 56, 1936

Hubert Tüllmann : Die Niedersöhlagsverhältnisse der Südsee-Inseln 
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und Monsuninseln verhält sich die Anzahl der krisenfreien Stationsgruppen zur Anzahl der übrigen Stations 
gruppen, mit geringer Häufigkeit der Krisenjahre, nahezu wie 3:2. Im Äquatorialgebiet ist auf den Äquatorial 
kerninseln Truk, Ponape, Jaluit und Kusaie (Nr. 69) bisher noch kein Krisenmonat beobachtet worden. Auf 
den nördlichen Äquatorialrandinseln Ujelang und Lamutrik (Nr. 68) werden die häufigen Trockenjahre (60 bis 
80%), mit mäßiger Anzahl der Trockenmonate (2), selten krisenhaft. Sie unterscheiden sich in der Lückenlosig 
keit der Regennlonate kaum von den immerfeuchten Äquatorialkerninseln. Auf den südlichen Äquatorialrandinseln 
(Nr. 70 und 65: Fanning, Christmas, Maiden, Nauru, Ocean) sind die häufigen Trockenjahre (80—100%), mit 
großer Anzahl der Trockenmonate (3—8), meist krisenhaft. Nach den bisherigen Beobachtungen sind auf 
Fanning (Nr. 70a) nur drei Regenmonate (April, Mai, Juni), auf Christmas (Nr. 70b) einer (Mai) und auf 
Maiden (Nr. 70c) überhaupt keiner krisenfrei. Auch auf den Gilbert-Inseln Nauru und Ocean (Nr. 65a) ist jeder 
Regenmonat mehr oder weniger häufig schon als Trockenmonat beobachtet worden. Darum bildet in der 
Bodennutzung von Nauru und Ocean nicht der Anbau von Pflanzen, son 
dern der Abbau von Guano die Wirtschaftsgrundlage, eine Tatsache, die 
bei einer mittleren jährlichen Regenmenge von über 2000 mm sonst ganz un 
verständlich wäre. 
Die durchschnittliche Anzahl der Krisenmonate pro Krisenjahr steigt mit der Häufig 
keit der Krisenjahre. Sie beträgt bei geringer Häufigkeit der Krisenjahre (<50%) im Monsun und Nordrand 
der Äquatorialzone 1,0 Monat, im SO-Passat und subtropischen NO-Passatsaum 1,2 und bei großer Häufigkeit 
der Krisenjahre (5:50%) im subtropischen NO-Passatsaum und im Südsaum der Äquatorialzone 2,2 Monate. 
Die Besonderheiten der einzelnen Windgebiete sind auch in dem Häufigkeitsverhältnis der Krisenjahre zu 
dar Trockenjahren ausgeprägt. In den Stationsgruppen mit geringer Häufigkeit der Trockenjahre (<50%; 
Gruppennummer: 5b, 11b, .. .) sind Krisenjahre in der Äquatorial-Kernzone (Nr. 69: Truk, Ponape, Jaluit, 
Kusaie) nicht beobachtet worden, im SO-Passat nur selten, im Monsun schon häufiger und im subtropischen NO- 
Passatsaum regelmäßig (Ausnahme Nr. 12c auf Maui). Im Monsun sind das vorwiegend die Stationen mit Regen 
monaten beim Herbstmonsunwechsel (April, Mai, Juni) an den Ost- und Westenden der Insel Neuguinea (Nr. 
Gruppennummern: lc, 2c, .. .) sind im Nordrand der Äquatorialzone (Nr. 68: Ujelang, Lamutrik) im Monsun 
54f, 56a, 56b, 56d, 56e, 56f, 56i, 58c). -— Die Stationsgruppen mit hoher Häufigkeit der Trockenjahre (5:50%; 
und im SO-Passat schon teilweise (ca. 30—50%) krisenfrei, dagegen im subtropischen NO-Passatsaum und im 
Südrand der Äquatorialzone (Nr. 70, 65: Fanning, Christmas, Maiden, Nauru, Ocean) stets krisenhaft. 
Diese gewaltigen Unterschiede in der Häufigkeit und Größe der Niederschlagskrisen, sowie in dem Häufig 
keitsverhältnis der Krisenjahre zu den Trockenjahren, sind in den beiden Passatgebieten und im Monsungebiet 
auf die schon mehrfach genannten Verschiedenheiten der Luftdruckbewegung und Windbeständigkeit zurückzu 
führen. Auf den Hawaii-Inseln werden durch die absolut kleinen Lee-Jahresmengen und durch die Unstetigkeit 
der Winterregenzeit die Niederschlagskrisen vermehrt und verschärft. Auf den SO-Passat- und Monsuninseln 
werden durch die absolut größeren Lee-Jahresmengen und durch die Stetigkeit der Sommerregenzeit im SO- 
Passat und der normalen Sommer- bzw. Winterregenzeit im Monsun die Niederschlagskrisen vermindert und 
geschwächt. In der Äquatorialzone beschränken sich die Niederschlagskrisen auf den trockenen Südrand. Die 
kleinen mittleren Jahresmengen und die Anomalien der Luft- und Wassertemperatur werden ihre extreme Häufig 
keit und Stärke verursachen. Sie stehen in schroffem Gegensatz zur Krisenseltenheit und Krisenschwäche im 
Nordsaum der Äquatorialzone, wo bei höheren mittleren Jahresmengen die Anomalien der Luft- und Wasser 
temperatur fehlen. 
III. Zusammenfassung 
Auch bei der absoluten Trockenheit behaupten die Windgebiete ihre Eigenart und ihren Raum. Nur 
Nauru und Ocean, die der Jahresgang des Niederschlages (Nr. 65a) noch dem Monsungebiet zuweist, die 
sich aber schon bei der Schwankung der extremen Jahresmengen von den Monsun-Inseln trennen, gehören nach 
der Häufigkeit der Trocken- und Krisenmonate und der Trocken- und Krisenjahre ganz entschieden in den Süd 
saum der Äquatorialzone. Im allgemeinen wächst und fällt die durchschnittliche jährliche Anzahl der Trocken- 
und Krisenmonate mit der Häufigkeit der Trocken- und Krisenjahre. In jedem Regengebiet haben vorwiegend 
die Stationsgruppen mit hoher Häufigkeit der Trockenjahre mehr Krisenjahre als die Stationsgruppen mit 
geringer Häufigkeit der Trockenjahre. Dabei ist zu beachten, daß im SO-Passat-, Monsun- und Äquatorialgebiet 
(Kern und Nordsaum) die Stationsgruppen mit geringer Häufigkeit der Trockenjahre meist, und die mit hoher 
Häufigkeit der Trockenjahre schon teilweise krisenfrei sind. Eine Ausnahme bilden im Monsungebiet die Herbst 
regenstationen Neuguineas, in denen Trockenjahre zwar selten auftreten, aber dann zugleich Krisenjahre sind. 
In der Regel haben die Stationsgruppen mit geringer Häufigkeit der Trockenjahre die größeren mittleren Jahres 
mengen und die Stationsgruppen mit hoher Häufigkeit der Trockenjahre die kleineren mittleren Jahresmengen. 
Die Krisenhäufigkeit ist bei kleinen mittleren Jahresmengen im subtropischen NO-Passatsaum und im Südsaum 
der Äquatorialzone hoch, dagegen im SO-Passatgebiet, Monsungebiet und im Nordsaum der Äquatorialzone gering 
und bei großen mittleren Jahresmengen (mit Trockenmonaten) im subtropischen NO-Passatsaum gering, da 
gegen im NO-Passatgebiet, Monsungebiet (ohne die Herbstregenstationen) und in der Äquatorial-Kemzone 
gleich Null.
	        
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