J. Georgi — F. Ahl grimm — W. Stöbe: Forschungsreise „Meteor“ nach Island—Grönland 1928. 13
Die Hilfsmittel für die Pilotaufstiege sind bei deren Besprechung (VI.) erörtert. Der Gorczinski-
Strahlungsmesser (Solarimeter), der die gesamte Sonnen- und Himmelsstrahlung mißt, wurde zu den
Messungen auf einem kardanischen Stativ auf gestellt. Er ist gegen Änderungen der Horizontallage bei
mittleren Sonnenhöhen wenig, des Azimutes überhaupt nicht empfindlich. Die Sonnenhöhe wurde bei
jeder Messung mit einem Libellenquadranten von Hartmann & Braun bestimmt.
Einige Vergleichsbeobachtungen der Quecksilber barometer an Bord des „Meteor“ mit einem Aneroid,
System Paulin, und einem Wandaneroid üblicher Bauart der Firma Staecker & Olms, Hamburg, von
Dr. W. Stöbe, Fürth i. B.
Zeit
1928
Differenz gegen Hg
Paulin
- Barometer Nr. 2248
Gewöhnt. Aneroid
Bemerkungen
26. 7. '
+ 2.5 ? 2 )
Kieler Hafen
27. 7.
+ 3.1
—
Seegang 2, Hg.-Barometer pumpen mindestens um 1 mm herum
1. 8.
+ 2.4
—
Im Fuglö-Fjord (kein Seegang)
4. 8.
+ 3.0
—
Hafen von Reykjavik
5. 8.
+ 2.9
—
» >* ,,
6. 8.
0.0
Neu eingestellt
„ »> 99
11. 8.
— 1.0
-j- 2.1
99 99 99
12. 8.
— 1.0
+ 2.1
99 99 99
21. 8.
— 1.0
+ 2.9
Ausfahrt aus Julianehaab (Seegang keiner)
29. 8.
0.0
+ 2.7
Hafen von Reykjavik
1. 9.
— 1.2
+ 2.7
Auf See (Seegang 1)
Bemerkungen: Die Neueinstellung am 6. August wurde dadurch nötig, daß ein Eingriff zur
Neueinstellung der Ausschlagsbegrenzung des Drehknopfes vorgenommen werden mußte. Das Aneroid
war allgemein zugänglich im Zeichensaal aufgehängt, so daß keine absolute Sicherheit für in jedem Falle
einwandfreie Behandlung möglich war. Zwischen dem 27. Juli und 1. August und dem 12. und 21. August
lagen jeweilig Sturmtage. Soweit die für eine genaue Beurteilung viel zu spärlichen Beobachtungen er
kennen lassen, ist das Paulinsche Instrument auch nicht frei von Sprüngen, wie sie ein einfaches
Aneroid zeigt.
Da „Meteor“ gegen jeglichen Seegang sehr empfindlich ist, war es nicht möglich, irgendwelche Ver
gleiche der Aneroide mit den Quecksilber-Barometern während der Fahrt anzustellen. Beide Hg-Baro-
meter pumpten sehr stark und wichen während der Fahrt sehr stark untereinander ab, während sie im
Hafen fast genau (innerhalb 0.1 mm) übereinstimmten. Bei häufiger Kontrolle der Aneroide im Hafen
waren auf „Meteor“ jedenfalls die Werte der Aneroide bei jedem Seegang genauer, als irgendwelche
Hg-Barometerablesungen.
2 ) Die Höhendifferenz zwischen Aneroid und Queeksilbergefäß ist berücksichtigt.