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Full text: 46, 1928/1929

Br. Ueilmut Schmidt: Der jährliche Gauü der Nitsderscliiäg« in Afrika. 2t) 
Im Westen ändert sich das Bild, je weiter man landeinwärts vor dringt. 
Das Maximum verschiebt sich vom Dezember Ms in den März, so daß eine Regenkurve mit Frühlings- 
maximum entsteht. Dies Gebiet vorwiegender Frühlings regen hat Knocli in seiner Arbeit 
über „die Mederschlagsverhältnisse der Atlasländer“ (Diss. phil. Marburg 1906 [19]) kartographisch 
umgrenzt, eine Darstellung, die auch durch Loewes Untersuchung nicht wesentlich geändert ist (Karte 2). 
Da das westliche Mederschlagsgebiet in Nordsüdrichtung eine beträchtliche Breite hat, so nimmt 
in ihm die Niederschlagsdauer nordwärts höhere Werte an als im Osten. Ihre Kartierung 
mittels Isombromenen gibt ein klares Bild. Die längste Regendauer ist am Marokkanischen Nord- 
westkap und im Teil-Atlas von Algier gemessen. Hier regnet es 8 Monate lang (Oktober bis Mai), wäh 
rend östlich von Tunis die Zahl von 4 Regenmonaten nirgends überschritten wird. In beiden Gebieten 
nimmt die Niederschlagsdauer südwärts bis zu völliger Regenlosigkeit ab. 
Auch hinsichtlich der Regenergiebigkeit tritt der Gegensatz zwischen West- und Ostteil 
deutlich hervor. Tropischer Regenreichtum wird im Osten nur an wenigen Punkten und auch dort 
nicht in jedem Jahr erreicht. Dagegen empfangen einige Küstengebiete im Westen bis zu 6 Monaten 
Dauer mehr als 125 mm Niederschläge (Karte 6). 
Den geschilderten Verhältnissen entspricht die Verteilung der Werte, die sich als Ausdruck der 
Periodizität berechnen lassen. Der Osten ist streng periodisch; die prozentuale Amplitude be 
trägt vorwiegend 25—30%. Im Westen sinkt der Wert z. T. bis auf 15% (Küste Algeriens). 
3. Subtropisches Südafrika. 
Die einfache Winterregenzeit ist in Südafrika auf das südwestliche Kapland beschränkt. 
Das Maximum kommt auf Juni, das Minimum auf Februar zu liegen. Die Verteilung der Nieder 
schläge ist etwas gleichmäßiger als in Nordafrika. Östlich der Kaphalbinsel sinkt die Periodizität bis 
auf 10%, und dieser Wert wird an der östlichen Südküste sogar unterschritten (Karte 7). 
Am Tafelberg unterscheiden sich die Bergseiten hinsichtlich der Regendauer: An den Nord west 
hängen sind im Mittel 7 feuchte und 2 halbtrockene, im Südosten 10 feuchte und 2 halbtrockene Monate 
beobachtet (vgl. Loewe Seite 101—102). 
Abschnitt IV. 
Gesamtübersicht über die Typen der jährlichen Niederschlagsperiode in Afrika. 
Kapitel I. Die Haupttypen. 
Es empfiehlt sich, die räumliche Verteilung und die Lage der Haupttypen zueinander neben dem 
bisher verfolgten Weg auch mittels Monatsregenkarten zu beobachten. Kärtchen kleinen Maßstabs (ca. 
1 :95 Millionen) sind für die ganze Erde von Herbertson [3] entworfen worden. Für Teilgebiete gibt 
es neuere Darstellungen, so für Anglo-Ägypten (CIim. Normals, Kartenbeigaben [41] und Südafrika 
(Sutton, 1921 [47]). 
Die Monats regen karten zeigen, wie die Niederschläge zwischen den Wende 
kreisen hin und her wandern. Nur in einigen Gebirgsländern und Küstengebieten sind sie 
stationär und breiten sich von dort dem Hauptgebiet entgegen. Die Solstitien fallen auf den 21. Juni 
und 21. Dezember, während die Regen erst im August und Februar/März wenden. Wie die Sonne am 
Äquator zweimal jährlich im Zenit steht, so zieht auch das Regenmaximum zweimal darüber hin. Beide 
Male wird der zeitliche Abstand, je weiter vom Äquator, umso geringer. Da die regenreiche Zone eine 
beträchtliche Breite hat, kommen in einiger Entfernung vom Äquator die Regenmaxima zur Über 
schneidung und schließlich Deckung. So gelangt man auch auf diesem Weg zu der Feststellung, daß 
eine Zone um den Äquator doppelperiodischen Regengang hat, und daß sich nach den Wendekreisen 
zu die einfache Regenzeit entwickelt. Unmittelbar am Äquator liegt ein schmales Band, das bei der 
südlichsten wie nördlichsten Abweichung noch im Bereich der Regen liegt (Regen in allen Monaten).
	        
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