Dr. H. Thor a de: Gezeitenantersuchungen in der .Deutschen Bucht der Nordsee.
Kapitel 1: Instrumente und BeobachtungsmethodeiK
§ 1. Plan und Ausführung der Beobachtungen,
Strombeobachtun gen. Die während des letzten Jahrzehnts lebhafter in Fluß gekommene
Erforschung der Gezeiten in der Nordsee, die u. a. ihren Niederschlag in einer Reihe von Arbeiten in
den Annalen der Hydrographie und im „Archiv der Deutschen Seewarte“ fand, führte auf eine Reihe
grundsätzlicher Fragen, sowohl was die Beobachtungsmethoden anlangt, als auch hinsichtlich der Art
der Gezeiten, so daß es geraten erscheinen mußte, erst an ihre Klärung heranzutreten, ehe die Er
forschung einzelner Gebiete fortgesetzt werden konnte. Nach einem von A. Schumacher aufge
stellten Plane wurden folgende Einzelaufgaben in Angriff genommen (vgl. Abb. 1):
1. Prüfung der Strommesser von Ekman-Merz und von Jacobseu durch Beobachtungen auf
der Jade. Der Strom wurde zugleich vom „Panther“ und einem in geringem Abstande verankerten Boote
aus gemessen, um außerdem auch Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, ob der Schiffskörper den Verlauf
der beobachteten Strömungen beeinflußt; die gleiche Methode wurde später auf der „Springtideposition“
('s. Nr. 5) nochmals angewandt.
2. Die Frage der Gezeiten in einem von verwickelten Rinnen zerschnittenen Wattgebiete wurde
berührt durch Beobachtungen in der Norderpiep vor Büsum, neben denen solche von zwei Booten her
gingen, die auf dem Dwarsgat und in der Süderpiep ankerten.