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Full text: 45, 1928

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 45. Bd. Heft 1. 
und der Güte der Wetterdienst-Vorhersagen in Einheiten des vorherzusagenden Wetterelementes bei 
Verwendung von einem Schwellwert bzw. zwei Schwellwerten usw. 
Diese Beweise können aber erst angetreten werden, nachdem für die verschiedenen Teil-Vorher 
sagen prüfbare Vorhersagen in ausreichender Zahl vorliegen. Auch hierfür gilt: 
„Eines muß in das andere greifen, 
Eins durch das andere blühen und reifen”, 37 ) 
die Praxis der Wetterdienst-Vorhersagen mit der Theorie ihrer Prüfung zum endgiltigen Nutzen 
beider Teile. 
Es soll daher diese Arbeit die Anstellung prüfbarer Wettervorhersagen 
anregen unter Beibringung des Nachweises, daß theoretisch eine objektive 
Berechnung der Güte und des Erfolges prüfbarer Wetterdienst-Vorhersagen 
möglich ist. 
Am unsichersten sind aus Mangel an Erfahrungen meines Erachtens die Festsetzungen für die 
Schwellwerte. Ich halte es für durchaus möglich, z. T. wahrscheinlich, daß spätere Unter 
suchungen an verschiedenen Stellen zu anderen Festsetzungen führen werden. Durchaus denkbar ist 
ferner, daß die starken klimatischen Unterschiede in den verschiedenen Gegenden der Erde auch dem 
entsprechende Unterschiede in der Festsetzung der Schwellwerte bedingen könnten. 
Stets muß sich der Benutzer dieser Formeln [einschließlich der Nummern (8), (9), (10), (10a) und 
(11)] dessen bewußt sein: 1. Er verwendet aus Beobachtungen abgeleitete Formeln, wobei unter 
Beobachtungen in diesem Sonderfall Wetter beobachtungen und Wetter - Vorhersagen 
zu verstehen sind. — 2. Die weitere Ableitung der Formeln erfolgt unter Annahme der zwar nach dem 
Wahrscheinlichkeitsgefühl richtigen, aber nicht beweisbaren Voraussetzung: 
„Werden mehrere Jahre hindurch von aus derselben Schule hervorgegangenen Wetter-Vorher- 
sagern für dieselben Gebiete Wettervorhersagen gegeben, und sind die Wetterbeobachtun 
gen einwandfrei, so sind als Gewichte für die verschiedenen Vorhersagegruppen diejenigen 
anzunehmen, bei welchen nach ausreichender Einarbeitung der Wettervorhersager 
die mittleren Abweichungen der Einzel werte der Güte von ihrem Mittelwert am 
geringsten sind; seien es die Einzelwerte der Güte für jeden einzelnen Jahrgang jeder einzelnen 
Station gegen das Mittel sämtlicher Jahrgänge dieser Station, seien es die Einzelwerte der Güte für jeden 
einzelnen Jahrgang jeder einzelnen Station gegen den aus sämtlichen Jahrgängen und sämtlichen 
Stationen abgeleiteten Mittelwert; seien es die Werte der Güte für die zusammengefaßten Stationen 
jedes einzelnen Jahrganges gegen das Mittel aus diesen sämtlichen Jahrgängen 38 ). 
2. Mathematische Grundlagen. 
Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist der Erfolg (E) irgendwelcher Vorhersagen stets gleich 
der Anzahl der richtigen Vorhersagen dividiert durch die Gesamtzahl der Vorhersagen unter Berück 
sichtigung der Gewichte, welche der Vorhersager auf jede Vorhersage legt. Es ist also stets 
(1) E = ——(i = 1 bis ii) 
2 + 
w) Nach dem Präparationswerk von Kehr „Praxis" S. 247 von Schiller stammend. 
38 ) „P. Heidke“. Abschnitt 7. S. 333 bis 343.
	        
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