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Full text: 43, 1925

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1925. Heft 2. 
Eine Messung scheint bisher nur von J. P. Koch auf der Danmark-Expedition ausgeführt worden 
zu sein '). Sie ergibt für h, — 21,1° den Wer t h B = 49,2°, in hinreichender Übereinstimmung mit der Theorie. 
Der Halo von Parry scheint nach den bisherigen Erfahrungen meist als Begleiterscheinung des 
umschriebenen Halos vorzukommen, wobei dann nur das Stück wahrnehmbar ist, das zwischen den 
beiden Hörnern des oberen Berührungsbogens liegt. Dabei ist der letztere stets erheblich lichtstarker. 
Bei denjenigen Sonnenhöhen, bei welchen beide Halos im Sonnenvertikal zusammenfallen, wird nur der 
umschriebene Halo wahrgenommen. Letzterer ist in zahlreichen Fällen ohne den Parryschen Halo 
beobachtet worden, auch wenn dieser der Sonnenhöhe nach hätte in Erscheinung treten können. Ein 
wandfreie Beweise dafür, daß der Parrysche Halo auch bei Abwesenheit des umschriebenen Halos 
aufgetreten wäre, liegen bisher nicht vor. Hieraus geht hervor, daß bei horizontaler Hauptachse die 
Rotation der Kristalle bzw. das Vorkommen aller Rotationsphasen jedenfalls das Normale ist, und daß 
nur bisweilen (vielleicht bei besonderer Luftruhe) bei einem Teil der Kristalle auch die Nebenachsen 
eine orientierende Wirkung ausüben. 
Der Parrysche Halo kann nicht der einzige sein, der durch diese Orientierung der Kristalle erzeugt 
wird. Wie Hastings mit Recht hervorhebt, handelt es sich um eine ganze Gruppe, z. B. muß durch 
die horizontale Seitenfläche die Untersonne, durch die vertikale Basisfläche der Horizontalring, durch 
beide zusammen der Zirkumzenitalbogen entstehen. Auch müssen ähnlich dem Parryschen Halo noch 
weitere quasitangentiale Bogen durch den brechenden Winkel von 60° erzeugt werden, wenn die Sonnen 
strahlen an den schrägen Seitenflächen statt an der horizontalen eintreten. Durch den brechenden Winkel 
von 90° muß bei einem Strahlengang, der im übrigen demjenigen der seitlich unteren Berührungsbogen 
des großen Ringes entspricht, ein Halo entstehen, der diesem ähnlich ist, und durch Spiegelung des 
Parryschen Halos muß ein dem Gegensonnenhalo ähnlicher Halo entstehen. Soweit diese Halos identisch 
sind mit solchen, die auch auf andere Weise entstehen, hat man kein Mittel, die Kristallorientierung fest- 
zustellcn. In den Eällen des Gegensonnenhalos und der seitlich unteren Berührungsbogen des großen 
Ringes müßte es möglich sein, durch genaue Beobachtungen zu entscheiden, um welche Kristallorientierung 
es sich handelt. Bisher reichen die Beobachtungen wohl dafür nicht aus. Aber nach Analogie des Ver 
hältnisses des Parryschen Halos zum umschriebenen Halo darf man davon ausgehen, daß die rotierenden 
Kristalle auch hier erheblich lichtstärkere Halos liefern, so daß der Beitrag der Kristalle mit orientierten 
Nebenachsen überstrahlt wird und nicht in Erscheinung tritt. 
Schon der Parrysche Halo dürfte kaum noch zu den Haupthalos zu zählen sein. Um so weniger ist 
dies bei einer Reihe anderer Erscheinungen der Fall, die so selten sind, daß man bisher die nötigen 
Grundlagen für eine Theorie kaum als gegeben betrachten kann. Von ihrer Behandlung soll hier 
abgesehen werden. 
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Literatur. 
Pernter-Exner, Meteorologische Optik. 2. Auflage, Wien und Leipzig 1922. 
Bravais, Mémoire sur les Halos. Journ. de l’école polytechnique, t. XVIII (21. cahier), Paris 1847. 
G. Galle, Über Höfe und Nebensonnen. Pogg. Ann. Bd. 49, S. 1 und 24. 
Hastings, A general theory of halos. Monthly Weather Review 1920, S. 322. 
Danmark Ekspeditionen til Grönlands Nordöstkyst 1906 — 08, Bd. 2 (Meddelelser om Grönland 42). 
K. Stuchtey, Untersonnen und Lichtsäulen an Sonne und Mond. Ann. d. Phys. IV. F. 59, 33, 1919. 
A. Wegener, Die Nebensonnen unter dem Horizont. Met. Zeitschrift 1917, S. 295. 
R. Meyer, Haloerscheinungen. Theoretische Beiträge zur meteorologischen Optik. Abhdlg. d. Herder 
inst. zu Riga. Bd. 1, Nr. 5, 1925. 
') Meddelelser om Grönland XL1I, S. 559, 1912.
	        
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