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Full text: 41, 1923

Dr. H. Th ora de, Die Schwankungen des Wasserspiegels. 
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keit führte. Dann aber ist bei der dort vorhandenen Tiefe von etwa 10 m die wegen des Drahtwinkels anzu 
bringende Verbesserung ziemlich groß und ändert sich schnell, wenn der Drahtvinkel nur wenig zunimmt; 
z. B. beträgt sie für 
26° 28° 30° 32° 34° Abweichung von der Senkrechten, 
— 1,0 m —1,1 m —1,3 m —1,5 m —1,7 m, 
so daß ein kleiner Ablesungsfehler am Gradbogen, wie er schon dadurch entstehen kann, daß die Leine 
nicht ganz gerade aussteht, sondern eine Bucht bildet, bedeutend ins Gewicht fällt. Doch bestätigen die 
mit Böhneckes Vorrichtung erhaltenen Werte im Ganzen die gleichzeitig gemachten Handlotungen. 
Günstiger war die Lage des „Poseidon“, da in der Umgebung seiner Ankers teile mit ziemlich gleich- 
bleibender Tiefe gerechnet werden durfte. Um die Ortsveränderungen zu verfolgen, wurde die Lage des 
Schiffes zur Ankerboje beobachtet und letztere mehrfach nach Richtung und Entfernung (mit Hilfe des 
Tiefenwinkels) angepeilt. Außerdem kommt der Kompaßkurs in Frage. Es fallen aber nicht einzelne 
Lagen des Schiffes gegenüber anderen durch Steigen oder Fallen der Wasserstände besonders auf, und es 
kann daher angenommen werden, daß die Ortsveränderungen keinen die Beobachtungsfehler übersteigen 
den Einfluß haben. 
2. Die Hochwasserzeiten und Hubhöhen. 
Bewertung der Mittelwerte aus den Augustbeobachtungen. Die Wasserstandsbeobachtun 
gen, die im günstigsten Falle sich über einen Zeitraum von etwa 14 Tagen erstrecken, gestatten kein sicheres 
Urteil über die halbmonatliche Ungleichheit; noch weniger dürfte es zweckmäßig sein, sie harmonisch zu 
analysieren, sondern sie werden nur zur Herleitung mittlerer Werte dienen können. Vorher aber ist zu 
prüfen, ob nicht durch Witterungsverhältnisse, insbesondere durch den Wind, dessen Stärke am Anker 
plätze des „Poseidon“ bis zu 9 Bft. stieg, das Bild der Gezeitenerscheinungen auch für diesen Zweck zu 
sehr verzerrt ist. Auf Grund der von Abt. II der Deutschen Seewarte zur Verfügung gestellten Grund 
lagen wurden daher die theoretischen Zeiten und Höhen des Hochwassers für Husum berechnet und mit 
den beobachteten verglichen; für die Niedrigwasser reichten die Rechnungsgrundlagen nicht ans. Die Ta 
belle I gibt den Unterschied: Beobachtung — Rechnung: 
Tabelle 1. 
Aug. 
1921 
Beob.-Rch. 
Min. cm 
Aug. 
1921 
Beob. 
Min. 
-Reh. 
cm 
Aug. 
1921 
Beob.-Rch. 
Min. cm 
Aug. 
1921 
Beob 
Min. 
.-Reh. 
cm 
Aug. 
1921 
Beob.-Rch. 
Min. cm 
4. Vm, 
— 5 
+ 2 
7. Vm. 
—5 
+ 65 
10- Vm. 
— 8 
—16 
13. Vm. 
— 5 
— 5 
16. Vm. 
+ 3 
+ 42 
Nm. 
—10 
+ 10 
Nm. 
—3 
+ 30 
Nm. 
—10 
—26 
Nm. 
—18 
— 7 
Nm. 
—21 
+ 16 
5. Vm. 
— 5 
—14 
8. Vm. 
+ 7 
— 7 
11. Vm. 
—12 
—46 
14. Vm. 
— 8 
+ 14 
17. Vm. 
—24 
+ 27 
Nm. 
— 6 
—14 
Nm, 
+9 
+ 55 
Nm. 
+ 7 
—28 
Nm. 
+ 6 
+ 24 
Nm. 
—16 
—40 
6. Vm. 
— 8 
+ 12 
9. Vm. 
+ 1 
+ 37 
12. Vm. 
—13 
—22 
15. Vm. 
4* 3 
+ 36 
19. Vm. 
—22 
—26 
Nm. 
-27 
+ 45 
Nm. 
—6 
+ 29 
Nm. 
— 5 
—11 
Nm. 
— 
— 
Nm. 
—13 
—37 
Die Abweichungen in Zeit, im Mittel — 7 Min., überschreiten nur vier Mal 20 Min., aber auch die Ab 
weichungen in Höhe betragen im Mittel nur +3 cm. Der mittlere Tidenhub beläuft sich auf 332 cm gegen 
das langjährige Mittel von 322 cm (Gezeitentafeln 1917 8. 48). Im Ganzen darf daher das Mittel aus den 
Beobachtungen vom 4. — 18. August als gute Annäherung an langjährige Mittel gelten. Das bestätigt 
sich, wenn man für jedes Hochwasser unter Berücksichtigung einer Springverspätung von 3 Tagen 1 ) das 
Mondflutintervall bildet und die Werte graphisch auf trägt (Tafel 4, Nr. 2); Die hindurchgelegte Kurve 
zeigt den Typus der von der Theorie verlangten. 
Herstellung vergleichbarer Werte. In der Tabelle 2 S. 26—27 sind die Zeiten und Höhen des 
Hoch- und Niedrigwassers, wie sie aus den Pegelkurven, den Ablesungen der Lattenpegel und, soweit 
möglich, aus den Lotungen sich ermitteln lassen, zusammengestellt. Aus ihnen sind die Mittelwerte der 
a ) Mündliche Mitteilung von Herrn Dr. Rauschelbach.
	        
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