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Full text: 40, 1922

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Heft 1. 
Es sei nur kurz auf die hauptsächlichsten Abweichungen unserer Karte von älteren Darstellungen 
hingewiesen. 
Das Bild von Nordamerika hat gegenüber Henrys Karte [47], die sich ungefähr auf den gleichen 
Beobachtungszeitraum stützt, keine wesentlichen Änderungen erfahren. Größer sind diese in Mexiko, 
wo bislang nur die wenigen Niederschlagsdaten, die in Hanns Klimatologie veröffentlicht sind, die 
Grundlage zur Karte bildeten (z. B. bei 115). Die Werte für das Innere sind Im allgemeinen zu hoch. 
So ergab z. B. das neue achtjährige Mittel für Chihuahua nur 377 mm gegen 616 mm des älteren Mittels 
aus fünf Jahren. Vor allem ist auch die Südwestküste in eine zu hohe Stufe eingegliedert worden. 
Eine mexikanische Regenkarte von Puga aus dem Jahre 1901 (G. Fuga, Consideraciones sobre 
la distribución general de las lluvias y en particular en la República Mexicana B. M. 1901, 172—177) 
zeigt die gleichen Abweichungen. In Yucatan wird hier freilich schon eine Unterscheidung einer 
regenreicheren Osthälfte (1000—2000 mm) von einer regenärmeren Westhälfte (500—1000 mm) gemacht, 
während die übrigen Darstellungen, dem Vorgang Sappers folgend, dem ganzen Norden Yucatans nur 
eine Niederschlagshöhe bis zu 1000 mm zuschrtiben. 
Die gute Übereinstimmung, die zwischen der Karte der Niederschlagsmenge und derjenigen der 
Niederschlagshäufigkeit auf dem Lande besteht, ermunterte dazu, durch Übertragen der Verhältnisse 
auf das Meer auch für dieses wenigstens eine näherungsweise Lösung zu versuchen. Der trockene 
Passatgürtel (mit weniger als 25 mm Niederschlag), der bei Supan [116] bis etwa 63°W reicht und etwa 
20 Breitengrade einnimmt, wäre hiernach wesentlich einzuschränken. Unsere Darstellung nähert sich in 
diesem Punkte mehr derjenigen von Schott [107]. Vor allem scheint auch die Isohyete 1000 bei Supan 
zu weit nach W vorgeschoben. Schott zieht sie östlich der Bermuden, denn es ist nicht anzunehmen, 
daß diese verhältnismäßig flachen kleinen Inseln eine derartige Steigerung der Kondensation hervor- 
rufen, wie sie sich aus dem Unterschied zwischen den Messungen in Hamilton und den Berechnungen 
für das Meer nach Supan ergibt. Von der Schott’schen Karte weicht unsere Darstellung insofern ab, als 
wir dem inneren Golfgebiete nach den Beobachtungen über Regenhäufigkeit und Bewölkung eine ge 
ringere Niederschlagsmenge zugeschrieben haben. 
C. Die Gewitterverhältnisse. 
Bei unseren bisherigen Betrachtungen haben wir bereits verschiedentlich der Gewitter gedacht, 
die in den Tropen eine viel bedeutendere Rolle spielen als in unseren Breiten. Fällt doch an vielen 
Orten der Tropenzone der ganze Niederschlag nur in Form von heftigen Gewittergüssen, die in der 
Regenzeit Tag für Tag mit großer Regelmäßigkeit zur selben Stunde sich einstellen. Eine Betrachtung 
der Gewitterverhältnisse unseres Gebietes dürfte deshalb zur Ergänzung unserer Studien über Bewöl- 
kungs- und Niederschlagsverhältnisse wohl empfehlenswert sein. 
1. Methode der Bearbeitung und Kritik des Beobachtungsmaterials. 
Für eine vergleichende Betrachtung der Gewitterverhältnisse über Land und Meer ergeben sich 
ähnliche Schwierigkeiten wie bei den Niederschlagsverhältnissen. Die Zahl der einzelnen Gewitter 
kann dabei für uns nicht in Betracht kommen, sondern nur die Zahl der Tage mit Gewitter. Was haben 
wir jedoch unter „Gewittertag“ zu verstehen? Nach dem Beschluß des Wiener Internationalen Kon 
gresses 1873 [126,25] wird „als Gewittertag nur ein solcher gerechnet, an welchem Blitz und Donner 
beobachtet wurden; sind nur Blitze ohne Donner vorgekommen, so wird in das Beobachtungs-Journal 
Wetterleuchten eingetragen.“ 
Für die Vereinigten Staaten von Nordamerika liegt eine analoge Instruktion vom Januar 1894 
vor [1,323]:
	        
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