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Full text: 40, 1922

Dr. W. Kloster: Bcwölkungs-, Niederschlags- u.Gewitterverhältnisse d. westind. Gewässer u. d. angrenz. Landmassen. 31 
treter Para ist. Über die Verteilung der Regenzeiten in den übrigen Teilen des nördlichen Südamerika 
sind die Ansichten geteilt. Voß [121, Tafel I] und Gardner Reed [31] bezeichnen den gesamten Norden 
als Gebiet mit doppelter Regenzeit. Emmel [25] dagegen, der zu seiner Abhandlung über die Verteilung der 
Jahreszeiten im tropischen Südamerika das in Reisewerken vorhandene Material in reichem Maße benutzt hat, 
nimmt für große Teile dieses Gebietes nur eine einfache Regenzeit an, so z. B. für Nordvenezuela. Da 
unser Material jedoch an allen Stationen für eine Zweiteilung der Regenzeit zu sprechen scheint, so 
haben wir das ganze übrige Gebiet der Zone mit doppelter Regenzeit zugerechnet. 
4. Tägliche Periode der Niederschläge. 
Das Material über die tägliche Periode der Niederschläge auf dem Ozean ist bis jetzt nur recht 
spärlich. Auch vom Lande besteht bislang keine zusammenfassende Untersuchung, etwa wie sie Liznar 
für die Bewölkung gegeben hat. Erst in neuerer Zeit, wo man an einer größeren Anzahl von Orten selbst 
registrierende Regenmesser aufgestellt hat, werden häufiger Mitteilungen auch über die tägliche Periode 
dieses Elementes veröffentlicht. Doch ist vielleicht bei keinem Elemente eine so langjährige Beobach 
tungsreihe erforderlich, um zuverlässige Werte für die tägliche Periode zu bekommen, wie gerade beim 
Niederschlag, da ein einziger außergewöhnlich starker Regenguß selbst langjährige Mittel empfindlich 
stören kann. Bei der Regenhäufigkeit würde sich die Störung zwar nicht so bemerkbar machen, und 
es würden schon kürzere Beobachtungsreihen brauchbare Resultate geben. Doch ist die Methode der 
Berechnung der Regenhäufigkeit bei Landstationen weniger gebräuchlich. Wir wollen nun im fol 
genden versuchen, für unser Gebiet einen Beitrag zur Kenntnis dieser Periode zu geben und die Ergeb 
nisse mit den bisher gewonnenen Resultaten vergleichen. 
Hann führt in seiner Meteorologie [38, 338] folgende Haupttypen der täglichen Periode des Nieder 
schlags an: 
1. den ozeanischen Typ mit einem Min. am Mittag zur wärmsten Tageszeit, einem Max. in der Nacht, 
2. den kontinentalen Typ mit einem Hauptmax. am Nachmittage und einem kleinen sekundären Max. 
in den frühen Morgenstunden; Hauptmin. zwischen Mitternacht und 4a, zweites Min. zwischen 8a und 
Mittag. In den Tropen soll dieser Typ am regelmäßigsten ausgeprägt sein. 
Um die Verhältnisse in unserem Gebiet klarzustellen, haben wir zunächst auf dem Ozean für die 
gleichen Felder, für die wir bereits den täglichen Gang der Bewölkung untersuchten, auch wachenweise 
die Regen Wahrscheinlichkeit berechnet (Tab. XIII). 
Im Jahresmittel zeigen die Felder A (Passatregion, offener Ozean), B (Kalmenregion) und C 
(Passatregion, Caribisches Meer) den ozeanischen Typ recht gut. Das Feld D aus dem Golfe von Mexiko 
zeigt dagegen mit einem stark ausgeprägten Max. um 4p und einem Nebenmax. in den Morgenstunden 
mehr kontinentalen Typ. Für die Jahreszeiten gibt die folgende kleine Tabelle einen Überblick über die 
Verteilung der Typen: 
In den Regionen A—G herrscht 
im Winter, Frühling und Sommer 
der ozeanische Typ (das Kalmen 
gebiet zeigt im Sommer eine wenig 
ausgeprägte tägliche Periode), im 
Herbst ein Mischtyp. Dieser zeichnet 
sieh aus durch ein Hauptmaximum 
in der Nacht bezw. in den frühen 
Morgenstunden, ein zweites Max. 
gegen 4p. Das Hauptminimum liegt am Mittag, ein Nebenminimum tritt gegen 8p ein. Man kann sich 
diesen Typ durch Kombination der beiden anderen entstanden denken. In Feld D ist dieser Mischtyp im 
Winter vertreten, angedeutet auch wohl im Herbst. Frühling und Sommer zeigen dagegen kontinen- 
Winter 
Frühling 
Sommer 
Herbst 
Jahr 
Passatgebict, offener Ozean 
0 
0 
0 
111 
0 
Kalmengebiet 
0 
0 
? 
m 
0 
Passatgebiet, Carib. Meer . . 
0 
0 
0 
m 
0 
Golf von Mexico 
in 
k 
k 
m/o 
k 
o = ozeanischer Typ, k = kontinentaler Typ, m = Mischtyp.
	        
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