A. Koppen: Das detonierende Meteor vom 3. Sept. 1919, 10 Uhr 25 Min. abends, in Schleswig - Holstein. 21
3. Form. Die Gestalt der glühenden Erscheinung wird meist als kugelförmig angegeben, so
zum Beispiel in folgenden 13 Berichten: Nr. 19, 25, 38, 80, 86, 100, 105, 114, 143, 148, 165, 200, 213. Eine
länglich runde Form wurde in 10 Fällen angegeben, einfach oval (125, Fig. 8), „länglich geformt“ (170),
„stark oval, mehr eiförmig“ (39), „birnenförmig“ (29), „nahm schließlich beim Herniedergehen eine
bimförmige Gestalt an“ (76), „wie zu lang geratenes Ei“ (112). In 6 weiteren Berichten wird betont, daß
das stumpfe Ende voraus ging, „Glühbirne, das dünnere Ende nach hinten“ (27), „wie ein Menschenherz,
die stumpfe Seite voran“ (113), Nr. 18, 103, 118, 145, siehe Fig. 8; „kleine Keule“ (137), „kegelförmig,
10 X 25 cm“ (171), „vorn ein großer heller Stern, dann folgte ein rotglühender Bolzen“ (208), „Form
nicht rund, formloser roter Klumpen“ (33), „granatenförmig“ (97), „viereckig“ (31, Fig. 9), „quadratisch“
(161).
4. Farbe. Die Angaben über die Färbung des glühenden Gasballs gehen* wie das die Regel ist,
stark auseinander. Als rein weiß, oder wie elektrisches- oder Auerlicht, Magnesiumlicht, Mondlicht oder
andere weiße Lichtquellen wird das Meteor in 29 Fällen bezeichnet: Nr. 14, 21, 25, 30, 32, 43, 45, 54, 56,
68, 84, 85, 100, 107, 109, 114, 118, 119, 124, 127, 144, 148, 162, 173, 174, 191, 206, 213, 223. Grün, weißlich
grün, gelbgrün oder blaugrün in 38 Fällen: Nr. 1, 4, 6, 12, 16, 27, 29, 34, 35, 44, 57, 60, 62, 71, 73, 81, 94,
95, 103, 115, 117, 125, 129, 131, 137, 158, 159, 164, 183, 186, 189, 190, 193, 200, 202, 204, 209, 215. Blau,
weißlichblau, dunkelblau (1 mal) in 30 Fällen: Nr. 7, 13, 17, 39, 51, 63, 78, 92, 93, 97, 108, 110, 113, 116, 123,
126, 128, 130, 132, 136, 140, 146, 165, 169, 178, 195, 198, 199, 203, 207, 217. Violett, lila oder rötlich blau
8 mal: Nr. 18, 49, 54, 59, 61, 65, 67, 135. Rot 10 mal: Nr. 3, 38, 52, 77, 111, 151, 156, 168, 201, 208. Rotgelb:
Nr. 75. Gelb oder golden 17 mal: Nr. 2, 8, 40, 46, 70, 72, 74, 86, 91, 105, 149, 163, 177, 182, 187, 192, 224.
ln allen Farben schillernd 10 mal: Nr. 23, 27, 28, 160, 164,166, 170,172, 180, 225. Über die Verteilung ver
schiedener gleichzeitig sichtbarer Farben ist Folgendes ausgesagt: „feuerrot mit weißglühendem Kern“
(3); „zuerst gelblich mit etwas schwächer leuchtendem Rand; dieser wurde allmählich bläulich, während
der Kern gelb blieb“ (24); „die Mitte blaßrosa, nach dem Rande zu ins Gelbliche übergehend,“ die Be
schreibung bezieht sich auf den ersten Teil der Bahn (33); „Färbung des Lichtes spielend, orange,
gelblich, bläulich ins Violette, eine Veränderung nicht wahrgenommen“ (47); „rotglühend mit bläulicher
Randfärbung“ (65); „Kern gelblich, sprüht an den Seiten grünlich-bläuliches Licht aus, bräunliohgelber
Dampf löste sich vom Kern“ (70); „grünes, rot umrandetes Licht“ (185); „Kopf bläulich-weiß, um
geben von einer gelb-weißen Glorie“ (217). Ob gleichzeitige oder nach einander gesehene verschiedene
Farben gemeint sind, ist in folgenden 6 Fällen zweifelhaft: „Luft erschien gelb-grün, Kern war hell
grün-rot“ (31); „gelb und blau“ (64); „gelblich-blau“ (69); „blau-gelb-grün“ (183); „hellgelb, teilweise
etwas grünlich“ (186). Über Farbenwechsel liegen folgende Beobachtungen vor: „Das Licht verwandelte
sich vom tiefsten Rotglühen bis zum weiß-blau-grünen Erstrahlen“ (4); „anfangs helles Rot, das dann
in blaugrün überging“ (42); „flammt rötlich auf, dann grünlich wie Kupfer“ (179); „erst gelb, dann
.grün“ (23); „1. Sekunde mattweiß, 2. Sekunde greller und ins Bläuliche übergehend“ (123); „anfangs weiß
lich, im letzten Moment blauweiß“ (132); „intensiv weiß, kurz vor dem Verschwinden ins Bläuliche
spielend“ (136); „zuerst v r eiß,'dann blauweiß“ (140); „als plötzlich ein Stern aufleuchtete, schnell an
Größe zunahm und sich mit blauem Licht verfärbte“ (146); der erste Lichtschein war grünlich, das
Meteor erschien dann „weißglühend“ (14); „anfangs bläulichweiß und wurde schnell strahlend weiß“ (17);
„anfänglich violett, ging sofort in intensives Weiß über“ (18); der erste Lichtschein war bläulich, das
Meteor erschien dann „vorn weiß mit roter Nachtönung“ (210); „schwankt zwischen gelb und violett“ (48);
für den ersten Teil war rosa, gelb und blau nebeneinander angegeben, „dann änderte sich die Farbe
und ging ins Violette über, bis kurz vor dem Verschwinden sich die Farbe in glühendes Rot ver
wandelte“ (33); „dabei wechselte die Farbe vom strahlenden Weiß bis zum tiefsten Rot“ (37); „beim Sinken
nahm das Meteor rötliche Färbung an“ (111); die Erscheinung wurde zuerst sternschnuppenartig wahr
genommen, „begann mit weißem Licht, die letzte Strecke wurde etwas dunkler rot, bis es ganz dunkelrot
auseinanderging“ (155); „bläulich-gelb, ging ins Rötliche über“ (171); „die erste Sekunde lang gelblich-
rot, dann eine Sekunde lang weißglühend und funkensprühend und endlich noch eine Sekunde gelblich