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Full text: 33, 1910

40 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 1. 
Daressalam 
: Mittlerer 
Luft d r u c 
k (J a n ii a r u n d 
Februar) und 
Regen (März 
bis Mai) 
in Millimeter 
11. 
Luftdruck 
Abweichung 
vom Mittel 
Änderung von 
Jahr zu Jahr 
Regen 
Abweichung 
vom Mittel 
Änderung von 
Jahr zu Jahr 
1899 
758,80 
— 0,08 
IO 
X 
+ 154 
1900 
59,45 
— 0,<*3 
+ 0,05 
444 
— 247 
-401 
1901 
59,70 
+ 0,32 
+ 0,35 
809 
+ 178 
+ 425 
1902 
(50,05 
+ 0,57 
+ 0,25 
513 
-178 
— 350 
1903 
00,05 
+ 0,57 
0 
5S4 
-107 
+ 71 
1904 
58,95 
—0,53 
-1,10 
859 
+ 108 
+ 275 
1905 
59,55 
+ 0,07 
+ 0,00 
854 
+ 103 
— 5 
190(5 
59,40 
— 0,08 
0,15 
887 
+ 180 
+ 23 
1907 
59,40 
— 0,08 
0 
-304 
— 327 
— 515 
Mittel 750,48 t>01 
Die Ähnlichkeit clor Kurven ist hier weit geringer wie bei dem vorhergehenden Vergleich. Die 
Wahrscheinlichkeit beträgt nur mehr */» oder 5<> u /u. Berechnet man sie nach den Zahlen für die Änderung 
von Jahr zu Jahr, so steigt sie auf 5 /s oder (»3 u /o. 
2. Die Windrichtungen. 
Die folgende Tabelle 10 enthält die prozentischen Windrichtungen zu Daressalam in den 
Monaten September bis November. Die Beobachtungen wurden angestellt um 7a, 2p und 0p; sie 
erstrecken sich auf die Jahre 1804 bis 1007 und sind den Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten 
mit Ausnahme derer für das letzte Jahr entnommen. Die Werte von 1007 sind in den Deutschen über 
seeischen meteorologischen Beobachtungen Heft 17, S. 40— 45 veröffentlicht. 
Der merkliche Unterschied der Verteilung der Windrichtungen in der ersten und zweiten Hälfte 
der Beobachtungszeit fällt auf. Tn den ersten Jahren sind morgens Südost-, mittags Nordost- und abends 
Ostwinde vorherrschend, während in den folgenden Jahren morgens Süd- und Südwest-, mittags Ost- und 
abends Südostwinde überwiegen, d. h.: 
Zu Anfang haben die Winde eine weit nördlichere Tendenz als zu Ende der 
Beobachtungszeit. Man erinnert sich, daß die Niederschläge in der ersten Hälfte viel schwächer als 
in der letzten waren. 
Greifen wir zwei charakteristische Jahre heraus. Die kleine Regenzeit 1807/98 brachte nur 32 mm 
Niederschlag. Die voraufgehende Trockenzeit war gekennzeichnet durch ein ungewöhnliches Fehlen von 
Südostwinden morgens, mittags und abends. Am Mittag hatten Nordost- neben mäßigen Ostwinden die 
Herrschaft erlangt, die auch am Abend noch ungewöhnlich stark blieben. 
Die kleine Regenzeit 1902/03 war mit 550 mm die bedeutendste. Südostwinde hatten morgens und 
abends bei weitem das Übergewicht. 
Die kleine Regenzeit 1897/98 stellt auch zu Tanga das Minimum dar, und auch hier erkennt man 
wieder den auffallend niedrigen Prozentsatz von Südostwinden. 
Die Regenzeit 1902/03 kann wegen Wechsels der Beobachtungstermine nicht verglichen werden. 
Es wurde von 1901 bis 190(5 zu den ungünstigen Stunden 8a, 10a und 4p beobachtet; erst 190(5 ist man 
zu besseren Terminen — Ga, 2p, 8p — zurückgekehrt. 
Es wurden dann weiterhin die Windrichtungen in den Monaten Dezember bis Februar mit 
dem Ausmaß der folgenden großen Regenzeit März bis Mai zu Daressalam für die Jahre 1893 bis 1907 
und zu Tanga für die Jahre 1892 bis 1899 verglichen (Tab. 12 und 13). 
Die Monate Dezember bis Februar fallen zusammen mit denen des Nordostmonsuns. Je aus 
geprägter er ist, desto schärfer ist die Einkerbung zwischen den beiden Regenzeiten in Deutsch-Ostafrika. 
Vergleicht man eine schwache Regenzeit (März bis Mai) — beispielsweise die von 1898 — mit den 
Windrichtungen in den voraufgehenden Monaten, so erkennt man ohne weiteres das unumschränkte Vor 
herrschen der Winde aus Nordost besonders mittags und abends.
	        
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