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Full text: 32, 1909

Ein Beitrag zur Morphographie des Meeresbodens im südwestlichen Pazifischen Ozean. 
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8'S. 169° 25'0.: 882 m; ungefähr 20 km südlich hiervon finden wir Tiefen bis 1700 m mit Niveauunter 
schieden von 150—300 m. (Ygl. Tafel 4 Nr. 2 und Tabelle 11,14 S. 14.) 
Von der 882 m-Tiefe nach Osten hin sind Tiefen von 1800 m etwa gelotet. Nachdem der Boden 
nochmals bis 1490 m (23° 8' S. 169° 33' O.) angestiegen ist, fällt er dann bis auf eine Tiefe von 3460 m 
ab (in 23° 10' S. 109° 58' O.) Aber schon nach einer kurzen Strecke treffen wir wieder auf ein kleines, 
submarines Plateau, das in 23° 13Vs 'S., 170° 0Vs' O. sich auf 2176 m erhebt. (Ygl. Tafel 4 Nr. 3, Tafel 3 
Nr. 7 und Tabelle 11,15 S. 14.) Östlich hiervon erreichte das Tiefenlot erst in Tiefen von über 4200 m 
den Meeresboden. Zweifellos zeigt in dem eben näher betrachteten Gebiet das Bodenrelief eine 
äußerst unruhige Gestaltung. Es ergeben sich hier zum Teil auch sehr steile Böschungen. 
So weist in 23° 7' S. 109° 27' O. der Abfall von 1088—2140 m einen Böschungswinkel von 7° 50' 
auf; in 23° 13' S. und 169® 27'O. von 1028—1046 nach Süden: 9° 10'. Ostnordöstlich von der 882 m- 
Erhebung fällt der Boden zwischen 1249 m und 1820 m sogar unter 18® 30' Neigung ab. 
Zum Teil noch steilere Böschungen finden sich in dem Gebiet zwischen 23° 11' bis 18' S. 170° 3' bis 
11 O. z. B.. yon 2264 m (in 23° 13 3 /Y S. 170 0 7V+'O.) nach NO bis 2725 m: 21°; 
von 2187 m (in 23° 13' S. 170® 5' O.) nach NW bis 2601 m: 27® 50'. 
Derselbe Vermessungsdampfer (Waterwitch) untersuchte einige Tage darauf nördlich des eben be 
trachteten Gebiets die Gegend nordwestlich der Matthew-Insel zwischen 21° 10'bis 22° 20' S. und 170° 40' 
bis 171® 20' O. Auch hier zeigt der Meeresboden ein lebhaftes Auf- und Niedergehen der Profillinie. — 
In 21® IS'h' S., 17o® 54' O. findet sich eine Erhebung von 1099 m, umgeben von Tiefen bis zu 2500 m, im 
Norden von über 3000 m. (Vgl. Tafel 4 Nr. 4 und Tabelle II, 16 S. 14.) In 21° liP/2' S., 170® 55' O. fällt 
der Boden von 1236 m nach 1719 m unter 22® 50' ab, in 21® 22’ und 170® 53’ zwischen 1315 m und 2368 m 
sogar mit 29® Böschung 1 j- 
Im April 1903 fand der Kabeldampfer „Penguin“ zwischen 32® 15' bis40' S. und 179® bis 179® 20' W. 
auf dem Tonga-Rücken mehrere seichte Stellen von wenigen hundert Metern Wassertiefe, während ganz 
nahe im Westen der Boden bis über 3000 m, nach Osten zum Kermadek-Graben abfällt. (Vgl. Tafel 4 Nr. 5 
und Tabelle 11,27 S. 15.) Der Boden zeigt hier an verschiedenen Abhängen Böschungen von 13® bis 17®. 
In den Jahren 1888—1889 sollte das Vermessungsschiff „Egeria“ Aufklärung schaffen über die 
zahlreichen gemeldeten Bänke und Untiefen im südwestlichen Pazifischen Ozean, die bisher noch keiner 
näheren Untersuchung unterworfen waren, und über deren Existenz und Lage noch Zweifel herrschten. 
An der Stelle der 1861 vom britischen Schiffe „Pelorus“ in 22° 57' S. und 176® 25' W. entdeckten 
Untiefe, die in den Karten als über Wasser liegend eingezeichnet war, wurde von der „Egeria“ (1888) flaches 
Wasser von 25!'ä m (14 Fd.) Tiefe gefunden; weiter nordöstlich wurde eine zweite seichte Stelle von 
44 m (24 Fd.) gelotet. Die hier gefundenen Böschungswinkel liegen zwischen 7° und 21®. (Vgl. 11,26 S. 15.) 
Zwischen 25® 15' bis 40' S., 178® 50' bis 179® 10' W. führte die „Egeria“ zahlreiche Lotungen aus, um 
die Wolverene-Bank, auf der sich eine 68m-(37-Fd.) und eine 73m-(40-Fd.) Stelle befinden sollte, 
zu untersuchen. Es wurde nach dem Bericht als flachste Stelle nur 373 m an zwei verschiedenen Orten 
gelotet 2 )- (Vgl. Tafel 4 Nr. 6 und Tabelle II, 28 S. 15.) 
Die „Egeria“ hat ihre Tätigkeit, gemeldete Untiefen zu untersuchen, noch weiter fortgesetzt. Aus 
diesen Untersuchungen schloß man, daß das „Pelorus-Riff die einzig wirklich existierende Untiefe in diesem 
Teil des südwestlichen Pazifischen Ozeans sei. Die übrigen z. B. Vibilia-Rock, Kremhilda-Rock, La Rance 
und die östliche Wolverene Bank u. a. sind infolge dieser Untersuchungen von den britischen Admiralitäts 
karten entfernt worden 3 ). 
Wie soll man sich nun aber das Verschwinden dieser einmal gemeldeten Untiefen erklären? 
Da diese Untiefen vermutlich größtenteils infolge unterseeischer, vulkanischer Eruptionen entstanden 
und daher aus lockerem Material aufgebaut sind, hat man ihr Verschwinden auf die abtragende Wirkung 
9 In 21° 15' S. 170° 56' gibt die engl. Admiralitätskarte Nr. 780 1860 Fd. an und (auf Grund dieser engl. Seekarte 
jedenfalls!) die Monaco-Karte 3401 m (= 1860 Fd.). Die List of Oceanic Deptlis for 1896 (S. 9—13) geben aber auf dieser 
Position bei der Lotung Nr. 476 nur 1560 Fd. = 2853 m an. 
") Die engl. Admiralitätskarte Nr. 780 hat, auch nach den letzten „Large Correetions Mar. 1908“ bei der Wolverene- 
Bank die beiden Stellen von 87 Fd. und 40 Fd. verzeichnet. Vgl. S. 12. 
3 ) Vgl. Ann. d. Hydr. usw. 1888, S. 520 und 1889, S. 480.
	        
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