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Full text: 32, 1909

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Aus dem Archiv der Deutschen ¡Seewarte. 1U09, Nr. 2. 
Abnahme des Signalerfolges zum Ausdruck gebracht wird. Durch bloßes zeitigeres oder vermehrtes Aus 
geben von Sturmwarnungen erhöht sich der Sturmerfolg und erniedrigt sich der Signalerfolg, während 
eine Zunahme der beiderlei Erfolgziffern nur durch eine Besserung der Sturmwarnungen zu erreichen ist 
und ein Kriterium für einen derartigen Fortschritt abgibt. 
Da die Feststellung von besonderer Wichtigkeit ist, wie weit die Stürme der verschiedenen 
Stärken und Richtungen an dem Erfolge der Sturmwarnungen beteiligt sind, so ist bei der Berechnung 
der auf die Sturmtage und die Sturmphänomene gegründeten Trefferprozente die Trennung nach Richtung 
und Stärke der Stürme durchgeführt worden. Wegen des von Mitte September bis Ende April auf der 
Seewarte bestehenden Abenddienstes und der Möglichkeit seiner Beeinflussung des Erfolges der Sturm 
warnungen ist liier ferner durchweg eine Trennung nach diesen Jahresabschnitten durchgeführt worden. 
A. Das Ergebnis der Sturmwarnungen in den Jahren 18% bis 1905 unter Zugrundelegung 
der Sturnitage (Stnrmerfolg). 
Tab. E. In der Tabelle E des Anhangs sind unter A die Tage mit rechtzeitig gehißtem Signal bezeichnet 
und unter B diejenigen Sturmtage zusaminengefaüt, an denen das Signal zu spät gehißt oder infolge tele 
graphischer Anweisung zu zeitig gesenkt worden ist oder eine Warnung vor einem Sturm überhaupt nicht 
stattgefunden hat. Eine Trennung dieser Fälle B lag nicht im Interesse der Aufgabe und hätte zu weit 
geführt; insbesondere erschien es durchaus gerechtfertigt, die Fälle von verspäteten Warnungen als ver 
fehlt zu rechnen und nicht nach dem meist üblichen Gebrauch als halben Erfolg in Rechnung zu stellen, 
wenn auch in vielen Fällen manche Station gewiß rechtzeitig die Warnung erhalten haben wird. 
§ 25. Die Abhängigkeit der auf ilie Sturmtage gegründeten Trefferprodukte von der Stärke der 
Stürme. Aus den Zahlen der Tabelle E sind für die verschiedenen Küstengebiete, für die beiden Jahres 
abschnitte und das Jahr getrennt, die Trefferprozente 100 A: (A +- B) je für alle Sturmtage der gleichen 
Gruppenwindrichtung und der gleichen Gruppenstärke, wie für die Gesamtheit der Sturmtage berechnet 
Tab. F. und in Tabelle E des Anhangs zusammengestellt worden. Für die verschiedenen Gruppenwindrichtungen 
wurden die Erfolgprozente außerdem noch für die Sturmtage der Gruppensturm stärken 1 bis 5, also mit 
Fortlassen der schwächsten Stürme berechnet, da, wie mehrfach betont worden ist, die Warnung vor diesen 
leichtesten Erscheinungen stürmischer Witterung nicht zur Aufgabe des Sturmwarnungswesens gehört bzw. 
gehören kann. Tn der Tabelle F und den späteren Prozenttabellen bedeutet ein —, daß kein Fall vorlag, 
und die Einklammerung einer Zahl, daß höchstens zwei Fälle der Art Vorgelegen haben. 
Die nach Gruppenstärken geordneten Erfolgprozente lassen fast ausnahmslos eine stetige und sehr 
erhebliche Zunahme mit wachsender Gruppenwindstärke erkennen. Für die Gruppenstärke 0 steigt das 
Erfolgprozent in der warmen Jahreszeit nicht über 20 0 o und steigt auch in der kalten Jahreszeit nur bis 
etwa 50 d /o, mit Ausnahme der preußischen Küste, die eine viel geringere Zunahme zeigt; die Warnung 
dieser Erscheinungen liegt aber außerhalb der Aufgaben des Sturmwarnungsdienstes. In der warmen 
Jahreszeit ist der Erfolg im allgemeinen recht unbefriedigend, da die Prozentzahlen nur zum kleineren Teil 
50°/o übersteigen; am ungünstigsten stellen sich nächst der Nordseeküste die pommerschc und die preußische 
Küste, am günstigsten die westliche und die mittlere Ostseeküste. 
Tn der kalten Jahreszeit tritt die preußische Küste mit ihren Erfolgziffern auch für die Gruppen- 
stärke 1 zurück, während dieser Unterschied für die stärkeren Stürme fast verschwindet. 'Für die Gruppen- 
stärke 1 betragen die Erfolgziffem meist 00 °/o bis 70 °lo, für die Gruppenstärken 2 und 3 aber 80 °o bis 90°/o 
und für die höheren 90 ° .o bis 100 °/o. 
Vergleichen wir in Tabelle F dieses Ergebnis mit demjenigen des vorangehenden Jahrzehnts, so 
bemerken wir im ganzen dieselben Verhältnisse, jedoch im allgemeinen ein ausgesprochenes und zum Teil 
erhebliches Anwachsen der Erfolgziffer, besonders für die höheren Stärken und für den Osten des Gebiets. 
§ 26. Die Abhängigkeit der auf die Stunntage gegründeten Trefferprozente von der Richtung 
der Stürme. Die Tabelle E läßt erkennen, daß, ebenso wie im vorigen Dezennium, von den Stürmen, die 
auf der Ostseite der Windrose auftraten oder über N und S in die benachbarten Quadranten Übergriffen, 
in den warmen Monaten auch die größere Zahl der mäßigen und stärkeren Erscheinungen nicht oder ver-
	        
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