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Full text: 32, 1909

Die Stürme und die Sturmwarnungen an der deutschen Küste in den Jahren 1S96 bis 1905. 
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spätet gewarnt worden ist, daß diese Verhältnisse aber in der kalten Jahreszeit, und besonders im Osten 
wesentlich günstiger waren; wenn in Tabelle F hier der größere Erfolg meist für den Westen hervortritt, 
so ist dieser auf den größeren Warnungserfolg für die leichtesten Stürme zurückzuführen. Beschränken 
wir uns auf die Gruppenstärken 1 bis 5, so bleiben die Erfolgprozente für die allein aus den Ostquadranten 
wehenden Stürme (J bis 8), im ganzen meist unter 50 °/o, während sie für die nach den benachbarten West 
quadranten übergreifenden Stürme dieser Stärken in der kalten Jahreszeit meist 60 bis 75 °/o erreicht haben. 
Weit erheblichere Erfolgziffern ergeben sich für die Stürme der Stärken 1 bis 5 aus westlichen Rich 
tungen für die kalte Jahreszeit, meist gegen 8u°/o bis 90 ü /o; für die preußische Küste ist dieser Erfolg am 
kleinsten, aber wie Tabelle E zeigt, ist dies hauptsächlich dem geringeren Erfolg bei den leichteren 
Stürmen zuzuschreiben. Die Stürme aus dem Nordwestquadranten weisen an der Ostsee etwas geringere 
Erfolgprozente als die nur aus dem Südwestquadranten oder aus beiden Westquadranten wehenden auf. 
Vergleicht man das vorliegende Ergebnis mit dem für das vorige Jahrzehnt abgeleiteten, so ergibt 
sich gerade für diese Nord weststürme an der Ostsee ein sehr erhebliches Anwachsen der Erfolgziffern; 
nur die preußische Küste zeigt unbedeutende Änderung, die aber in ein Anwachsen von 68°/o auf 85°/o 
übergeht, wenn man für beide Jahrzehnte die Stürme der Gruppenstärken 2 bis 5 zusammenläßt, also von 
der Gruppenstärke 1 absieht. 
§ 27. Die Verteilung des nach den Sturmtagen, beurteilten Warnungserfolges auf die Küsten 
gebiete, Sieht von den leichtesten Stürmen ab, so hatten im Sommer die westliche und die mittlere 
Ostsee mit 63 °/o und 58 °/o die höchsten, dagegen die preußische und die Nordseeküste die geringsten 
Sturmerfolgprozente mit nur 33 0 o und 29 0 o. Im Winter erwies sich dieser Erfolg am kleinsten mit 63 °/o 
an der preußischen Küste, während er für die übrige Küste 75 °/o bis 82 0/ o betrug. Die Erfolgziffern haben 
gegen das vorige Jahrzehnt an der Ostsee erheblich zugenommen, wie die folgende Zusammenstellung zeigt: 
Sturm-Erfolgprozente, September/April: 
| 1886 
bis 
1895 
VIIX 
78 
IV/V 
75 
III 
59 
II 
68 
I 
59 
Stärke 1 bis 5 j 
| 1896 
bis 
1905 
75 
79 
82 
75 
63 
Stärke 2 bis 5 j 
| 1886 
bis 
1895 
87 
84 
70 
75 
69 
| 1896 
bis 
1905 
85 
84 
91 
86 
78 
Um ein noch anschaulicheres Bild über die Verteilung der Erfolgprozente zu gewinnen, sind die den 
Sturmtagen zugrunde gelegten 8 Gruppenrichtungen in Tabelle X auf 4 reduziert worden, indem die den Tab. X. 
Gruppenrichtungen 32, 8, 16 und 24 zukommenden Sturmtage zu gleichen Teilen den durch sie dargestellten 
Quadranten zugerechnet wurden. Tabelle X gibt die prozentische wie die absolute Häufigkeit der Sturm 
tage und der erzielten Sturm-Trefferprozente somit nach den vier Quadranten. 
Diese Tabelle zeigt sehr charakteristisch, mit wie geringem Erfolge die Stürme aus östlichen Rich 
tungen im Sommer gewarnt wurden und wie wenig befriedigend dies Ergebnis auch im Winter war, be 
sonders an der Nordsee und an der preußischen Küste. Für die Westquadranten lagen die Verhältnisse 
im Sommer auch noch recht ungünstig, indem 60 °/o bis 70 °'o Erfolg nur an der westlichen und mittleren Ost 
see, sonst aber nur 30 °/o bis 40 °/o erreicht worden ist. Befriedigende Erfolgziffern weisen nur die West 
quadranten für die kältere Jahreszeit auf, wenn wir dabei in Betracht ziehen, daß bei Fortlassung der schwachen 
Stürme von der Gruppenstärke 1 erheblich höhere Erfolgzahlen für die preußische Küste gewonnen werden. 
Bemerkenswert ist, daß die Erfolgziifern für die Stürme des Nordwestquadranten fast durchweg niedriger 
als für den Südwestquadranten sind; die Unterschiede sind aber klein gegen das folgende Ergebnis des 
Jahrzehntes 1886 bis 1895 (für September/April). 
VI/IX IV V III II I 
SW 85 85 79 78 70 
NW 78 69 64 67 60 
Zugleich läßt sich diesen Zahlen wieder entnehmen, mit wie viel größerem Erfolge an der Ostsee in dem 
Jahrzehnt 1896 bis 1905 vor Nordwestwinden gewarnt worden ist.
	        
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