Prof. Dr. J. Schneider: Die tägliche Luftbewegung über Hamburg in den einzelnen Monaten.
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Tab. XXXVI.
Konstanten zur Berechnung der Verschiebungen eines Luftteilchens nach Norden.
I a o
Cl\
a-i
A
2
A3
Januar
1.75
1.38
299'
12'
1.00
75®
49'
0.36
253'
4 f>'
Februar .. .. :
2.04
1.90
288
43
0.96
44
26
0.48
238
51
März
4.52
4.74
256
48
1.56
15
15
0.14
198
16
April
9.55
10.14
259
8
2.30
10
16
0.41
103
0
Mai
13.98
14.55
264
1
2.58
11
54
0.47
101
48
Juni
14.34
15.07
262
36
2.48
12
44
0.38
110
43
Juli .
13.00
14.37
254
32
2.37
11
57
0.39
113
36
August i
10.01
11.67
247
4
2.28
13
26
0.47
112
10
September..
6.40
7.88
245
54
1.97
19
49
0.44
159
12
Oktober . .. j
2.62
2.79
221
58
1.47
33
37
0.46
196
38
November .. ]
3.08
1.85
158
57
1.20
60
6
0.34
218
21
Dezember .. j
2.25
0.81
188
52
1.13
77
10
0.21
237
59
Die halbtägige Amplitude a 2 hat ebenfalls eine jährliche Periode aufzuweisen. Ihre extremen Werte
sind jedoch dem Jahresbereiche in unsymmetrischer Weise eingelagert. Sie gehören im Betrage von 0.96
und 2.58 km dem Februar bezw. Mai an. In drei Monaten steigt demnach a 2 von seinem Minimum zum
Maximum empor, während es die dreifache Zeit braucht, um von dem letzteren zum ersteren zurückzukehren.
Die Amplitude der dritteltägigen Periode variiert im Laufe eines Jahres ohne Rücksicht auf den Stand
der Sonne unbestimmt zwischen 0.14 und 0.48 km.
Von den drei Phasenzeiten verhält sich die für die einfache ganztägige Periode am unregelmäßigsten.
Während des Sommerhalbjahres, also von März bis September, ändert sie sich zwar nur um 18°, aber mit
Einschluß der Wintermonate beträgt ihre jährliche Aenderung etwa 140°. Das ist gleichbedeutend mit
einer Periodenverschiebung von nahezu 9'/-2 Stunden. Den größten Wert liefert die einfache ganztägige
Periode für Mai mit 264° 1', den kleinsten für November mit 158° 57'.
Bei den Phasenzeiten A 2 , welche der halbtägigen Periode eigen sind, ist die Aenderung von April bis
August ganz gering, nämlich ungefähr 3°. Trotzdem steht die jährliche Veränderlichkeit derselben wohl außer
Zweifel. Ihr kleinster Wert von etwa 12° scheint zur Zeit des höchsten, ihr größter von 77° zur Zeit des
tiefsten Sonnenstandes vorhanden zu sein. Der jährlichen Phasenänderung von 65° entspricht eine Ver
legung des Periodenanfangs um mehr als 2 Stunden.
Selbst in den Amplituden der dritteltägigen Periode ist eine regelmäßige jährliche Aenderung zu be
merken. Wohl zeigen ihre Werte von April bis August nur einen Spielraum von 12°. Im Winter aber
steigert sich ihr Betrag so sehr, daß die Gesamtänderung 152° ausmacht. Dieser Winkel deutet eine Perioden
verschiebung von annähernd 372 Stunden an.
Mit den eben besprochenen Konstanten sind die Nord-Verschiebungen eines Luftteilchens, bezogen auf
seinen mittleren Ort, so wie sie sich zu den einzelnen Tagesstunden auf Grund der drei einfachen Perioden
ergeben müssen, berechnet und in die folgenden Tabellen eingereiht worden. Zuvor hat wieder eine Ab
rundung der Zahlen auf eine Dezimale stattgefunden. Die ausgelassenen positiven Vorzeichen machen dabei
Verschiebungen nach Norden, die negativen solche nach Süden kenntlich.
Aus Tab. XXXVII ergibt sich die größte Verschiebung nach Norden oder Süden infolge der einfachen
ganztägigen Periode mit 15.0 km im Juni um 12" und 12 p . Zu Anfang des Jahres gehören die Süd-Ver
schiebungen mehr den Abend- und Mitternachtstunden, gegen Schluß desselben dagegen den frühen Morgen-
und Vormittagsstunden an.
Für die halbtägige Periode findet die Maximalverschiebung nach Norden im Mai zwischen 2 und 3 Uhr
vor- und nachmittags, die gleiche Verschiebung nach Süden sechs Stunden später statt. Außerdem zeigt uns
Tab. XXXVIII, daß die Nord-Verschiebungen täglich im allgemeinen um die Zeit der oberen und unteren
Meridiandurchgänge der Sonne auftreten, während die Verschiebungen nach Süden in den Zwischenzeiten zu
beobachten sind.