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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1904 No. 4 —
Die dritteltägigen Amplituden sind so klein, daß in bezug auf ilu-e Veränderlichkeit keine zuverlässigen
Schlüsse gezogen werden können. Immerhin ist es erwähnenswert, daß ihre kleineren Werte den Zeiten der
'lag- und Nachtgleichen, die größeren hingegen den Zeiten des höchsten und tiefsten Sonnenstandes anzm
gehören scheinen. Ihre Beträge variieren von 0.06 km im September bis zu 0.54 km im November.
Die Phasenzeiten zeigen im Laufe des Jahres ein weniger regelmäßiges Verhalten wie die Amplituden.
Die der ganztägigen Periode, also A\, verändert sich jährlich von 173°34' im August bis zu 222°35'
im November; ihre Gesamtänderung beträgt hiernach ungefähr 49°. Der Beginn der ganztägigen Periode
kann demnach jährlich eine zeitliche Verschiebung von etwas mehr als drei Stunden erfahren.
Die halbtägige Phasenzeit A% vermag von ihrem kleinsten Wert, der mit 308°58' im Mai vorhanden ist,
bis zu ihrem Höchstbetrag von 360 + 14°51' im Dezember, also um ungefähr 66° zu wechseln. Dieser Phasen
änderung würde eine mehr als zweistündige Verlegung des Anfangspunktes der halbtägigen Periode ent
sprechen.
Die dritteltägige Phasenzeit A3 besitzt die größte Veränderungsfähigkeit. Sie steigt von 112°48' im
Februar bis auf 360 + 14°8' im September oder besser von 295°51' im April bis zu 360 +164°25' im Ok
tober. Letzteres bedeutet eine Aenderung um 229° oder eine zeitliche Verschiebung des Periodenanfangs
von etwa fünf Stunden.
Mit den Zahlen der Tabelle XXXI sind die Verschiebungen für die einzelnen Tagesstunden ermittelt
worden, wie sie sich infolge der einfachen ganz-, halb- und dritteltägigen Periode ergeben müssen. Die
Resultate finden sich, auf eine Dezimale abgerundet, in den Tabellen XXXII, XXXIII und XXXIV.
Tab. XXXII.
Verschiebungen eines Luftteilchens von seinem mittleren Ort nach E bezw. nach W, gemessen in km.
Einfache ganztägige Periode.
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
August
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
1«
-1.0
-0.5
-1.8
—3.6
—3.9
—2.9
— 2.2
- 2.4
- 2.3
-2.1
—2.2
-1.9
2
—1.1
—0.8
-2.9
-5.2
-5.6
-5.2
— 5.8
- 6.5
— 5.1
—3.1
-2.4
—2.2
h
-1.2
-1.1
—3.8
-6.5
-6.9
-7.1
- 9.0
-10.2
— 7.5
—3.8
-2.6
-2.3
4
-1.2
-1.3
—4.4
-7.3
—7.7
-8.6
-11.5
-13.2
- 9.4
-4.3
—2.5
-2.3
5
-1.1
-1.4
-4.7
-7.6
-8.0
-9.4
-13.3
-15.2
-10.6
-4.5
-2.3
-2.1
e
-1.0
-1.4
-4.7
—7.5
-7.8
-9.6
-14.1
-16.2
-11.1
-4.4
-1.9
-1.8
7
-0.8
-1.3
-4.4
—6.8
-7.0
—9.2
-14.0
-16.2
-10.9
-4.0
-1.4
-1.4
<s
—0.5
—1.1
-3.8
—5.6
—5.7
-8.1
—13.0
-15.0
- 9.9
—3.3
—0.8
-0.8
9
-0.2
-0.9
—2.9
-4.1
-4.1
—6.5
-11.0
-12.8
- 8.3
-2.4
-0.1
-0.2
10
0.1
—0.6
-1.9
-2.3
—2.2
-4.4
- 8.3
- 9.7
- 6.1
—1.4
0.6
0.4
11
0.5
-0.2
-0.7
-0.3
—0.1
-2.1
— 5.1
— 6.0
— 3.4
-0.2
1.2
1.0
12
0.7
0.2
0.6
1.7
1.9
0.5
- 1.5
- 1.8
- 0.6
1.0
1.7
1.5
it>
1.0
0.5
1.8
3.6
3.9
2.9
2.2
2.4
2.3
2.1
2.2
1.9
2
1.1
0.8
2.9
5.2
5.6
5.2
5.8
6.5
5.1
3.1
2.4
9.2
0
1.2
1.1
3.8
6.5
6.9
7.1
9.0
10.2
7.5
3.8
2.6
2.3
4
1.2
1.3
4.4
7.3
7.7
8.6
11.5
13.2
9.4
4.3
2,5
2.3
5
1.1
1.4
4.7
7.6
8.0
9.4
13.3
15.2
10.6
4.5
2.3
2.1
6
1.0
1.4
4.7
7.5
7.8
9.6
14.1
16.2
n.i
4.4
1.9
1.8
7
0.8
1.3
4.4
6.8
7.0
9.2
14.0
16.2
10.9
4.0
1.4
1.4
8
0.5
1.1
3.8
5.6
5.7
8.1
13.0
15.0
9.9
3.3
0.8
0.8
9
0.2
0.9
2.9
4.1
4.1
6.5
11.0
12.8
8.3
2.4
0.1
0.2
10
-0.1
0.6
1.9
2.3
2.2
4.4
8.3
9.7
6.1
1.4
-0.6
-0.4
11
-0.5
0.2
0.7
0.3
0.1
2.1
5.1
6.0
3.4
0.2
-1.2
-1.0
12
-0.7
-0.2
—0.6
—1.7
-1.9
-0.5
1.5
1.8
0.6
-1.0
-1.7
—1.5
Für diese und die beiden nächsten Tabellen ist zu bemerken, daß die positiven Vorzeichen Ver
schiebungen nach Osten, die negativen solche nach Westen andeuten und zwar gemessen vom mittleren Ort
der Luftteilchen aus. Eine eingehendere Besprechung dieser Zahlen kann zunächst unterbleiben, da ihre
graphischen Darstellungen im Folgenden dazu noch Gelegenheit bieten. Hier sei nur angeführt, daß nach
Tab. XXXII die durch die ganztägige Aenderung bedingte Maximalverschiebung nach Osten während eines