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Full text: 27, 1904

Prof. Dr. J. Schneider: Die tägliche Luftbewegung über Hamburg in den einzelnen Monaten. 
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lind ihren tiefsten im Februar. In dem zuerstgenannten Monat tritt das Maximum der Resultierenden kurz 
vor 5, im zuletzterwähnten um 7'/g Uhr morgens und nachmittags ein. Von März his November bleibt die 
Linie ungefähr auf gleicher Höhe, nämlich zwischen den Stundengeraden für ß und 7 Uhr. um dann gegen 
Ende des Jahres wieder ihrem höchsten Punkte zuzustreben. Die anderen Maximakurven sind gegen die 
besprochene um je sechs Stunden verschoben. Da die Minima genau drei Stunden früher oder später als 
die Maxima eintreten, so fallen erstere meist auf Zeitpunkte kurz nach 3 oder 9 Uhr vor- und nachmittags. 
Die Fig. 9 ähnelt der Fig. 7. Außer den beiden Kurven für BO und 100 cm tritt in ihr noch die Kurve 
für 150 cm Geschwindigkeit auf. Diese umfaßt die meisten Augusttage, erstreckt sich auf die Zeit von 
12 bis 2 Uhr mittags und wird umgeben von der Isoplethe 100. Für das Gebiet der Vormittagsstunden greift 
die Letztere von dem Ende des Mai bis in den Anfang des Oktober hinüber. Kurz nach Mittag jedoch 
verengert sie sich, erfährt für die späten Nachmittagsstunden nochmals eine Erweiterung, sodaß ihre Fläche 
den Bereich vom Beginn des April bis zum September-Anfang überlagert. Das von diesem erweiterten Teil 
umschlossene jährliche Tagesmaximum ist zwischen 6 und 7 Uhr abends im Juni vorhanden und steigt an 
nähernd auf 150 cm. Die Einschnürung der Kurve ist für die Nachmittagsstunden von 3 bis 4 Uhr so stark, 
daß ihre Breite nur den Abstand der beiden Monate Juli und August in sich begreift. Die 50 cm-Kurven 
zeigen ein unregelmäßigeres Verhalten als die der Fig. 7. Sie laufen zwar in der eben betrachteten Figur 
auch im allgemeinen von oben nach unten, biegen aber dabei weit nach rechts und links aus, so daß sie 
je drei Monatsgeraden überkreuzen. Dadurch nähern sie sich zwei Stunden nach Mitternacht einerseits ein 
ander so sehr, daß sie nur noch die Monate von Mai bis September einschließeu, und entfernen sich dann 
andererseits wieder von einander um die Mittagszeit so stark, daß sie alsdann das Gebiet von Ende Februar 
bis über die Mitte des November hinaus eingrenzen. Von den Kurven, die durch die Verbindung der extremen 
Werte in den einzelnen Monaten erhalten worden sind, fallen hauptsächlich vier ins Auge. Es sind die 
beiden Minimalinien in den Morgen- und Nachmittagsstunden sowie die beiden Maximalinien für die Mittags 
und Abendzeit. Die Minimalinie der Morgenstunden schließt sich, von den vielleicht unsicheren Werten 
des November abgesehen, das ganze Jahr über der Aufgangskurve der Sonne an. Wir dürfen daher wohl 
sagen: Das tägliche Hauptminimum der Resultierenden wird während des ganzen Jahres 
zwei bis drei Stunden vor Sonnenaufgang erreicht. Weniger gut läßt sich die Kurve der Abend- 
Maxima mit den Sonnenuntergängen in Zusammenhang bringen. Dieselbe vereinigt sich nämlich im. Januar 
und Februar mit der Kurve der Mittagsmaxima. Beide umschließen die zweite Minimalinie, welche sich 
wellenlinienartig zwischen den Geraden für 2 p und 5 p hinzieht. Von den zuletzt erwähnten drei Kurven be 
sitzt diese Minimalinie die charakteristischste Form. Wir entnehmen aus ihr: Zur Zeit des Sommer 
und Winter-Solstitiums tritt das zweite Tagesminimum der Resultierenden zwei bezw. drei 
Stunden, zur Zeit des Frühlings- und Herbst-Ae<iuinoktiums vier bezw. fünf Stunden nach 
der Sonnenkulmination auf. — Auch die beiden Tagesmaxima der Resultanten bekunden 
die Neigung, zur Zeit der Solstitien früher in die Erscheinung zu treten als zur Zeit der 
A equinoktien. Auf das Vorkommen einer schwach ausgeprägten Minimumfurche und in Verbindung damit 
eines wenig hohen Maximumrückens in den Morgenstunden von Juli bis Oktober ist kein besonderes Ge 
wacht zu legen, da das Vorhandensein dieser Linien durch die bestehenden zufälligen Fehler bedingt sein 
kann. Gleiches gilt auch von den Maxima- und Minima-Kurven in den Nachtstunden des November und 
Dezember. 
D. Die Richtung der Resultierenden. 
Von den Resultierenden der West- und Südwind-Komponenten ließ sich außer der Größe auch die 
Richtung ermitteln. Letztere wurde bestimmt durch den Winkel, welchen die Resultierende mit der West— 
Ost-Richtung einschließt, gemessen von E über N nach W. Den Richtungen nach E, N, W, S entsprechen 
daher die Winkel von 0, 90, 180, 270°. Die Rechnungsergebnisse sind aus den ungekürzten Resultierenden 
erhalten worden und haben, auf ganze Grade abgerundet, in den fünf folgenden Tabellen Aufnahme gefunden. 
In diesen Tabellen stehen die kleineren Neigungswinkel den größeren nur ausnahmsweise voran. Fast 
alle durch sie festgelegten Drehungen erfolgen demnach in dem gleichen Sinne. Von der Bildung der 
Mittelwerte für die Richtung der Resultierenden in den einzelnen Tagesstunden ist, da die Winkel vielfach 
sehr ungleichwertig sind, Abstand genommen worden. Ebenso konnte von einer diesbezüglichen Angabe der 
Tagesmittel für die verschiedenen Monate abgesehen werden, weil dieselben durchgängig gleich 0 sein müssen.
	        
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