Prof. Dr. W. J. van Bebber: Barometer und Wetter.
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finden sich in der folgenden kleinen Zusammenstellung, welche für jede Jahreszeit die höchsten Tagesmittel
des Luftdrucks enthält, an denen noch Niederschlagsmengen der verschiedenen Gruppen beobachtet wurden:
Winter
0.2— 1.0 mm 772.1
1.1— 5.0 » 73.1
5.1— 10.0 * 68.2
10.0—20.0 > 56.0
>20.0 mm 41.8*
Frühling
Sommer
Herbst
762.7
758.0
765.0
63.2
59.6
66.0
58.8
57.2
62.4
52.2
58.1
57.0
49.5*
54.9*
48.5 s
* = Minimum.
Ein anschauliches Bild vom Verhalten der Ergiebigkeit des Niederschlags unter gleichzeitiger Berück
sichtigung des Barometerstandes und dessen Aenderungstendenz gibt nachfolgende Tabelle (für Potsdam):
Tab. X.
Barometerstand
(Meeresniveau
1 mm höher)
Anzahl der Niederschlagstage
Wahrscheinlichkeit eines Niederschlagstages
mit >5.0 mm in Prozenten der Anzahl der Nieder
schlagstage (ausgeglichen)
Baromete
r-Tendenz
Baromete r-Tendenz
steigend
fallend
steig.-fall.*)
fall.-steig.**)
steigend
lallend
steig.-fall.
fall.-steig.
779.9—775.0
_
_
__
__
_
_
74.9— 70.0
1
3
1
__
—
—
69.9— 65.0
3
4
9
3
—
—
6
—
64.9— 60.0
21
21
32
15
9
7
8
11
59.9— 55.0
92
68
69
39
15
16
15
28
54.9— 50.0
180
165
126
140
19
•24
18
31
49.9— 45.0
173
193
91
243
21
27
21
30
44.9— 40.0
63
81
16
153
21
28
24
28
39.9— 35.0
21
27
•7
75
23
31
25
28
34.9— 30.0
—
7
—
22
—
40
— .
32
29.9— 25.0
—
—
—
6
—
—
—
44
24.9— 20.0
—
—
—
1
—
—
—
50
Allgemein ....
554
569
351
697
19
24
18
30
*) Vom Steigen zum Pallen übergehend.
**) » Fallen » Steigen »
Aus der Tabelle X geht hervor, daß der meiste Niederschlag dann fällt, wenn das Barometer aus dem
Fallen zum Steigen übergeht und der geringste, wenn dasselbe aus dem Steigen ins Fallen kommt. In der
Tabelle X ist die Schwelle von 5 mm als die Grenze der stärkeren Niederschläge von den schwächeren an
genommen werden.
Da von der Luftdruckverteilung die Winde, von diesen aber die Witterungserscheinungen abhängig
sind, so schien es mir nützlich zu sein, festzulegen, wo in den verschiedenen Jahreszeiten bei gegebenem
Barometerstände das Luftdruckmaximum vorzugsweise aufzusuchen ist. Hierüber gibt Tabelle XI (Seite 16)
Aufschluß.
Im allgemeinen ergibt sich, daß das Maximum des Luftdruckes im Winter meistens im SW, im Früh
jahr und Herbst vorzugsweise im W und im Sommer über unseren Gegenden liegt, dagegen am seltensten
im Herbst und Winter im NW, im Frühjahr und Sommer im SE.
Wenn wir nun, um die allgemeine Wetterlage und ihre wahrscheinliche Aenderung kennen zu lernen,
das Barometer am Orte selbst aufmerksam beobachten, so erscheint es notwendig, hierbei die Winde zu
[Fortsetzung auf Seite 17.}