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Full text: 16, 1893

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1893 No. 1 — 
B. Im Korallenmeer. 
Im mittleren und nördlichen Theil ist die Bahnrichtung vermuthlich SW, die Geschwindigkeit 3—5 Sm., 
an der' australischen Küste und bei Neu-Kaledonien SE, Geschwindigkeit 3—12 Sm. 
Auf der inneren Route von Australien nach China im Nordwest-Monsun, westlich vom Bampton-Riff 
und den Salomon-Inseln, hat man weniger Aussicht einen Orkan zu treffen als auf der mittleren Route, 
östlich von dem Riff und den Inseln. Letztere wird aber aus anderen Gründen allgemein vorgezogen. Mehren 
sich aber auf der mittleren Route die bestimmten Anzeichen eines Orkans bei Neu-Kaledonien, so gehe man bei 
a) S-Wind, auch wenn es noch nicht stürmisch sein sollte, auf die innere Route über. In niederer 
Breite kann man sich immer noch ohne grossen Zeitverlust, je nach den Winden, für die Route 
Ost oder West der Salomon-Inseln entscheiden. 
Entschliesst man sich erst in 20° S. Br. und 162° 0. Lg. bei 
b) SE-Wind zum Abhalten nach Nordwest, um zunächst Seeraum zu bekommen, so wird man, frei 
von den Riffen, sich auch klar geworden sein, ob es geratlren ist, noch weiter nach WNW bis W 
abzuhalten. Kann man auf diesem Kurs S-Wind holen, ohne beidrehen zu müssen und dann 
NW steuern, später N u. s. f., so ist dies das Vortheilhafteste, trotz des Umweges. 
Die ausserordentlich lange Dauer und die grosse Ausdehnung mancher Orkane in der Um 
gebung von Neu-Kaledonien machen liier doppelte Umsicht nöthig. 
C. Im Norden der Inseln. 
Bahnrichtung SW bis SE. 
Man halte sich möglichst in der Mitte zwischen den grösseren Gruppen und achte auf etwaige Orkananfänge. 
Bei nördlichen Winden liege man auf B. B.-Halsen bei, bei südlichen halte man nordwestlich ab. Je 
mehr man sich der Linie Mallikollo — Rotuma — Oatafu nähert, desto geringer die Gefahr. 
II. Reisen von Nord nach Süd: 
Die Lage ist an und für sich günstiger, weil die fertigen Orkane immer Süd in ihrer Bewegung ent 
halten, zeitiges Beidrehen also genügt, um die Entfernung zu vergrössern, so lange der Wind noch zwischen 
W und NNE ist und kein Orkananfang vorliegt. 
Bei 
a) W-, NW- und N-Wind und B. B.-Halsen wird sich der Abstand vom Zentrum meist vergrössern. 
Soll aber die Reise später in höheren südlichen Breiten nach Ost gehen und will man, trotz verdäch 
tiger Anzeichen, die NW-Winde ausnutzen, so wähle man statt S- einen SE-Kurs und lasse den Wind nicht 
östlicher als NNE gehen. Ein Festhalten an der Regel, die Passatregion möglichst rechtwinkelig zu schneiden, 
wäre in diesem Falle nicht am Platze. Bei 
b) NE-Wind und langsam fallendem Barometer wird man möglichst lange Kurs halten und später 
gemäss I A, b oder a beidrehen.
	        
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