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Full text: 9, 1886

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Die zweite Mire wurde an dem zum Zwecke meteorologischer Ablesungen auf einer Bergkuppe in der 
Nähe der Station aufgestellten Maste befestigt. Sie befand sich etwa 210 Meter über dem 
ja Instrumente und nahe 700 Meter davon entfernt. Die Form derselben war rechteckig, und 
8 waren auf derselben zwei der durch die beiden Diagonalen gebildeten Dreiecke roth ange 
strichen, die beiden anderen aber weiss. (s. Fig.) Direkt unter dieser Mire war ein 
Marinebarometer so aufgehangen, dass der Nullpunkt desselben 145 cm unter der Mirenmitte lag. An 
diesem Barometer wurde jeden Morgen um 9 h 45'” gleichzeitig mit der auf der Station ausgeführten Be 
obachtung eine Ablesung gemacht. Die aus den auch um diese Zeit gemessen Zenithdistanzen abgeleiteten 
Höhen in Verbindung mit den Barometerhöhen, Temperaturen u. s. w. zu bringen war der Hauptzweck dieser 
Mire, da wegen ihrer Nähe eine Bestimmung des Refraktionskoeffizienten nicht zu erwarten war, zumal ihre 
absolute Höhe über dem Universal-Instrumente durch geometrisches Nivellement nicht ermittelt werden konnte. 
Die nöthigen Entfernungen und Höhendifferenzen zwischen Miren und Universal-Instrument wurden 
durch eine zu diesem Zwecke ausgeführte kleine Triangulation, und für die Südmire durch ein kurzes 
Nivellement bestimmt. 
II. Messung der Entfernungen der Signale vom Universal-Instrumente. 
A. Basis. Die ausgeführte kleine Triangulation wurde auf eine in nächster Nähe der Stationsgebäude 
gemessene kurze Basis gegründet. Die Basismessung ist auf nahezu ebenem Terrain in folgender Weise mit 
8 hölzernen Messlatten (andere standen nicht zur Verfügung) von je 3 Meter Länge vorgenommen worden: 
Nachdem der Platz für die zu messende Strecke ausgewählt war, wurden die Endpunkte durch zwei 
fest in den Boden eingemauerte kleine Granitsteine, wie wir solche als Pfeiler für die magnetischen Apparate 
zur Reserve mit hatten, in die je ein Messingbolzen eingelassen war, bezeichnet, (s. Fig.) Sodann wurde 
die ganze Linie in kurzen Abständen durch eingeschlagene Pfähle bezeichnet und 
hierauf in Abständen von je 1 bis 1 */-2 Meter höhere Pfähle eingeschlagen deren 
Oberflächen in drei Abschnitten in gleicher Höhe abgesägt wurden, um später 
die Messlatten auflegen zu können. 
Die Messlatten hatten Messingkappen, deren eine Seite ich an der Station 
versilbern und mit je 2 etwa einen resp. zwei Millimeter von den Enden ab 
stehenden Punkten versehen liess. Ausserdem wurde noch ein kleines Ansatz 
stück angefertigt, welches auf die Enden der Stangen leicht aufgeschohen werden 
konnte und so eingerichtet war (s. Fig.), dass man an einer Schneide, zu der die 
eine Kante einer Oeffnung in der Oberfläche zugeschärft war, genau einen der vorerwähnten Punkte ein 
stellen konnte, während über eine der erwähnten Schneide parallelen Schneide zum Zwecke des Absenkelns 
ein Loth konnte herabgelassen werden. Die Entfernung der beiden Schneiden wurde genau bestimmt und 
ist in der folgenden Zusammenstellung mit a (= 11.37 mm) bezeichnet. Die Messung der Länge der Linie 
selbst wurde nach einem durch Wind verunglückten Versuch in den ersten Tagen des August ausgeführt. 
Ueber dem einen Endpfeiler wurde der magnetische Theodolit auf einem sehr 
festen Stativ aufgestellt und mit diesem die Messstangen einzeln auf den eingeschla 
genen Pfählen eingerichtet. Das erste Ende der ersten Messstange trug das eben 
beschriebene Ansatzstück und über die Kante r herahhängend ein genaues Loth an 
sehr dünnem Messingdraht. Die Lothspitze wurde möglichst nahe in die Mitte 
des eingelassenen Bolzens gebracht und sodann unter derselben ein Kreuzschnitt 
eingerissen dessen Schnittpunkt nahezu unter der Lothspitze lag; die innere Kante 
des Ansatzstücks berührte den 1. Punkt auf der Stangenkappe. 
Die zweite Messstange lag nicht direkt an der ersten an, sondern — um 
bei der geringen Schwere der Stangen ein Verrücken derselben zu umgehen — 
einige Millimeter davon ab; ebenso die dritte von der zweiten. 
Die Abstände der Stangen untereinander, oder besser die Entfernung der 
auf je zwei sich gegenüberliegenden Endkappen befindlichen Punkte von ein 
ander wurde durch eine Glasskala, wie solche bei der Ablesung der Streifen der 
Fuess’schen Chronographen benutzt werden, gemessen*). — Beim Fortschreiten der Messung blieben immer 
zwei Stangen liegen und wurde nur eine weitergelegt und dann die Messung der Zwischenräume wiederholt. 
*) Vergl. die am Schlüsse gegebenen „Zusätze und Erläuterungen“ zu pag. 4.
	        
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