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Full text: 8, 1885 (1889)

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zweimal Vorkommen und auch diese dürften wohl nur durch stärkere positive Temperaturschwankung vor der 
Beobachtungsreihe hervorgerufen sein. Die Mittel sind sämmtlich für Stf. positiv. Auch von den Abend- 
Beobachtungen ist nur Aehnliclies zu sagen. 
Ein vergleichender Blick auf die Differenzen und auf die Spalte der Windstärke lässt sofort erkennen, 
dass der durch Wind beschleunigten Luftbewegung in der Hütte in Bezug auf die Ausgleichung der Tempe 
ratur drinnen und draussen nur eine sehr geringe Wirkung zuzuschreiben ist. Es ist das ein bindender 
Beweis dafür, dass der hohe Stand des Thermometers nicht allein oder hauptsächlich von der im Innern 
der Hütte stagnirenden erwärmten Luft bedingt wird, sondern von der dunklen Wärmestrahlung der über 
hitzten Masse der Beschirmung. Von dem Winde wird wohl nur der Betrag der Erhöhung beseitigt werden, 
welcher mittelbar durch Leitung der Luft und damit dem Thermometer von der Holzmasse mitgetheilt wird. 
Es dürfte das ein Fingerzeig sein für die Prinzipien, nach welchen solche Hütten, welche die Meteorologie 
als Schutz für im Freien aufgestellte registrirende Instrumente noch nicht entbehren kann, zu konstruiren 
sind, und wie beherzigenswerth die Winke sind, welche Aitken (Thermometer-Screens. Proceedings of the 
R. S. of Edinburgh, Part. I in Session 1883 — 84, p. 668 — 670) darüber giebt; dass die bei einer direkt 
bestrahlten Holzhütte entstehende Erwärmung selbst von lebhaften Winden, die bei der Hütte der Seewarte 
eine sehr schnelle Lufterneuerung im Innern hervorrufen, in ihrem Einfluss nicht eliminirt werden kann, 
dafür sei in dieser Beziehung besonders hingewiesen auf den 13., 14., 25., 31. Juli früh, den 5. und 
27. August früh, den 16. und 21. Juli l h p. m., 3. August 2 h p. m., 21. und 23. Juni 3' 1 p. m., 9. und 29. Juli 
3 h p. m., 11. und 12. August 3 h p. m. und auf viele andere Tage, die in diesen Tabellen nicht stehen, z. B. 
11. Aug. 7 h 4 m p. m.: Stf.-St.+0?67, Stf.-Rot. +0?57, 
2. Aug. ll h 35 m a. m.: Stf.-St.+1?27, Stf.-Rot.+1?44, 
12. Aug. 10 h 14 m a. m.: Stf.-St. +0°60, Stf.-Rot. +0?90, 
6. Sept, ll ,, 43 m a. m.: Stf.-St. +0?37, Stf.-Rot. +0?60, 
7. Aug. 6 h 15” p. m.: Stf.-St. -f0?60, Stf.-Rot. +0?60, 
5. Aug. 6 h 50 m a. m.: Stf.-St.+0?70, Stf.-Rot.+0?75, 
und auf viele andere Tage, an denen lebhafter Wind wehte, und die Differenz dennoch das Mittel über 
schreitet, obgleich die Sonnenstrahlung gar nicht sehr intensiv war. Bei niedrigen Temperaturen jedoch 
und hei niedrigem Sonnenstände wird, wie Beobachtungen im Oktober und November darthun, morgens fast 
völlig, mittags doch nahezu durch starken Wind die Temperatur drinnen mit jener draussen ausgeglichen. 
Eine kurze Beleuchtung beansprucht noch bei obigen Tabellen das Verhalten des Rotations-Thermo 
meters zu jenem im Stativ. Aus einer grösseren Gruppirung der heiteren und trüben Tage, die nicht mit 
abgedruckt ist, die aber für alle Stunden durchgeführt wurde, zeigen sich die Abweichungen des rotirten 
Thermometers, weil nur extreme Fälle zu Grunde liegen, in einem ausgeprägteren Gang. Freilich haben 
die hier abgeleiteten Zahlen, weil auf einer geringeren Zahl von Vergleichen fussend, nicht die Sicherheit 
jener, die in Tabelle 2 und 3 gegeben sind, aber Folgendes tritt ziemlich deutlich hervor: Bei heiterem Himmel 
ein Hauptmaximum der Abweichung um 12 h , ein Minimum zwischen 2 h und 3 h p. m. ein zweites Maximum 
zwischen 3 h und 4 h p. m., nach 7 h p. m. gehen die Differenzen sehr steil in das Negative über d. h. Rot. 
zeigt höhere Temperaturen als St.—, bei trübem Himmel fallen die beiden Maxima und ebenso das mittäg 
liche Minimum (dieses sehr stark — negativ — ausgeprägt) um eine Stunde oder mehr früher. Am Abend 
gehen die Differenzen sehr flach in’s Negative über. Die Zahlen, die aus dem Mittel der Abweichungen 
in den Monaten Juni, Juli und August zusammengestellt sind, mögen hier folgen und sei dazu nur bemerkt, 
dass sie mit jenen in den Tabellen 4a — 4c für einzelne Stunden gegebenen sehr nahe übereinstimmen, 
und dass ihr Mittel sich nicht so sehr viel von den Werthen in Tabelle 2 entfernt. 
Tabelle 5. 
7“ 
8“—9“ 
io“—ir 
12“—1“ 
1^—2" 
2“—3“ 
3?—4? 
6?_7J> 
7 P —8 p 
St.—Rot. heiter . 
St.—Rot. trübe . 
—0°05 
0.10 
O 
0.06 
0.14 
o 
0.21 
0.19 
O 
0.26 
0.13 
O 
0.18 
-0.04 
O 
0.11 
0.16 
o 
0.14 
0.14 
O 
0.04 
0.01 
O 
-0.16 
-0.02 
Mittel 
0.02 
0.10 
0.20 
0.19 
0.07 
0.12 
0.14 
0.03 
-0.09
	        
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