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Maximum bereits überschritten, die Nordostwinde dasselbe noch nicht erreicht haben. Als Quotient der
Windgeschwindigkeiten 2 p :8" ergiebt sich für die Südwestwinde: 1.07, für die Nordostwinde: 1.14. Indem
ich nun die vorstehend mitgetheilten Gfadientwerthe nach der Tabelle A, pag. 5 korrigirte, für die Stärke
grade nach Beaufort die entsprechenden wahren Windgeschwindigkeiten w nach der unten folgenden
Tabelle XXXI substituirte, letztere je mit den Faktoren 1.07 und 1.14 multiplizirte und die zusammengehörigen
Werthe in grosse Koordinatentafeln eintrug, erhielt ich (nach geringer graphischer Ausgleichung der Kurven)
für 2 h Nachmittags folgende Relationen zwischen Gradient und wahrer Windgeschwindigkeit (Meter pro
Sekunde).
Tabelle XVIII.
Gradient, mm:
11.0
1.2
1.4
1.6
1.8
2.0
2.2
2.4
2.6
2.8
3.0
3.2
3.4
3.6
3.8
4.0
a. Nordöstliche Winde, heiteres Wetter
4.66
5.92
7.22
8.50
9.72
10.96
12.02
b. Westliche Winde, trübes Wetter
2.84
3.80
4.72
5.61
6.56
7.53
8.34
9.15
9.94
10.70
11.16
11.72
12.24
12.70
13.20
Quotient —:
St
2.1
1.9
1.8
1.7
1.7
1.6
Man wird zugeben, dass dieses interessante Resultat den früher vermutheten Einfluss der Insolation
auf das Verhältniss n>:0 auch für eine und dieselbe Stunde des Tages wieder in höchstem Grade wahr
scheinlich erscheinen lässt.
Wenn auch mit Sicherheit behauptet werden kann, dass die Voraussetzung der Unveränderlichkeit des
Gradienten im Laufe des Tages, welche der vorstehenden Berechnung zu Grunde lag, im Allgemeinen zu
treffend sein muss, so könnte dieselbe mit Bezug auf eine längere Periode fortdauernd gleicher Luft
strömungen vielleicht doch angefochten werden; man könnte z. B. vermutlien, dass bei Nordostwinden eine
regelmässige mittägliche Verstärkung des nach Süd gerichteten Gradienten durch die im deutschen Binnen
lande mehr als über der Nord- und Ostsee zur Geltung gelangende Insolation hervorgerufen würde. Um
diese, an sich nicht uninteressante Frage zu beantworten, bildete ich die in der Tabelle XIX mitgetheilten
Mittelwerthe der (nicht auf das Meeresniveau reduzirten) Barometerstände vom Morgen und Nachmittag
derjenigen 20 Apriltage, für welche die stündlichen Mittelwerthe der Anemometergeschwindigkeit an der
deutschen Küste in der Tab. XVI mitgetheilt wurden; es sind der 9., 14. bis 20., 23. und 30. April 1877
und der 10. bis 12., 21. bis 24., 26., 27. und 30. April 1878. Die Zahlen der 2 ersten Zeilen in Tab. XX
geben an, um wieviel an beiden Beobachtungsterminen der Barometerstand der nördlichen Stationen höher
war, als der der südlichen; aus der 3ten Zeile ist ersichtlich, dass diese barometrischen Differenzen am
Nachmittag im Allgemeinen ein wenig grösser waren als am Morgen.
Tabelle XIX.
Keitum
Gruppe
Fanö
[
Kiel
Bogö
Kopenhagen
Hammershus
Krefeld
Berlin
Leipzig
Morgens 8 h (6 h )
Nachm. 2 h
762.34
761.93
762.45
762.06
762.68
762.09
760.68
760.42
762.52
762.28
762.13
762.17
754.32
753.80
756.38
756.00
749.06
748.81
Tabelle XX.
Gruppe I Bogö Hammershus Kopenhagen
gegen gegen gegen gegen
Krefeld
Berlin
Leipzig ¡| Krefeld
Berlin
Leipzig i| Krefeld
Berlin
Leipzig
Krefeld
Berlin
Leipzig
Morgens 8 h (6 h ) 8.17
Nachm. 2 h || 8.23
6.11
6.03
13.43 6.36
13.221 6.62
4.30
4.42
11.62
11.61
7.81
8.37
5.75
6.17
13.07
13.36
8.20
8.48
6.14
6.28
13.46
13.47
2 P minus 8“ (6 ffl )
+0.06
—0.08
—0.21 +0.26
+0.12
—0.01
¡+0.56 |+0,42
+0.29
+0.28 1+0.14
+0.01
Das Mittel der Barometerstände aller 6 nördlichen Stationen ist Morgens 762.13, Mittags 761.82 mm,
j? v v » ?? 6 südlichen ,, „ ,, 753.25, „ 752.87 mm,