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Full text: 42, 1924

Dr. Paul Lühe: Das Klima von Wilhelmshaven. 
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während im Mai ein Nebenmaximum, im April ein Nebenminimum liegt. Der Unterschied der ent 
sprechenden Wendepunkte beträgt zwischen Dezember und Mai plus 0,29 Grad, zwischen August und 
April minus 0.38 Grad, während die Differenz zwischen den Extremen 0.65 Grad erreicht. Die Ver 
änderlichkeit ist demnach im Winter um etwa Vs größer als im Sommer, das Jahresmittel beträgt 1.44 
Grad. Auf die Konstanz in den Sommermonaten, besonders im August, wird noch mehrfach zurück 
gekommen. 
Man trifft sie zunächst wieder an in dem Verhältnis der Erwärmungen zu den Erkaltungen — 
Spalte 11 — {Erwärmungen sind Tage mit ansteigender, Erkaltungen Tage mit sinkender Temparatur). 
Hier ist, entsprechend den vorbehandelten Abweichungen der Tagesmittel, der Juli der konstanteste 
Monat, denn er hat bei einem Wert von 0.99 nahezu die gleiche Anzahl der Erwärmungen und Erkal 
tungen. Die größte Zahl der Erwärmungen wird im Mai mit 1,22 erreicht, in Prozenten aller Tage 
dieses Monats ausgedrückt 54,4 % — Tabelle 7 a, Spalte 14 —. Die Anzahl der Erkaltungen überwiegt 
am meisten im Dezember mit 0,81 bezw. 55,3 % — Tabelle 7 a, Spalte 16 —. Bei diesen Prozentzahlen 
zeugen die geringsten Unterschiede zwischen den positiven und negativen Abweichungen im Juli und 
August für die große Gleichmäßigkeit dieser Monate. 
Tabelle 7 a, Spalte 1 bis 12, gibt die Häufigkeit der Temperaturänderungen von Tag zu Tag in 
Abständen von 2 Grad, nach positiven und negativen getrennt, an. Wir sehen, daß die Veränderlich 
keit bis etwa 10 Grad nach beiden Seiten schwankt, die Extreme wurden erreicht am 5. 11. 1881 mit 
plus 10.7 Grad, am 31. 12. 1904 mit minus 9.0 Grad. Diese extremen Änderungen über 9 Grad treten 
aber naturgemäß nur sehr selten auf, sie erreichen nach Tabelle 7 b, in der die Prozentzahlen der 
Änderungen in Gruppen zusammengefaßt sind, nur hundertstel Prozente, die Änderungen über 7.6 
Grad nur einige zehntel Prozente. Am häufigsten sind die Änderungen von 0 bis 1 nach beiden Seiten, 
deren Gesamtbeträge in Tabelle 7 b, Spalte 17 aufgeführt sind. Diese Spalte dürfte der beste Wert 
messer für die Konstanz der Temperatur auch nach dem absoluten Ausmaß darstellen und wir sehen, 
daß im August fast sechs Zehntel aller möglichen Änderungen nur bis zu einem Grad von Null ab 
weichen. Auch die übrigen Sommermonate und der September überwiegen mit diesen Änderungen. 
Entsprechend haben diese Monate keine Änderungen über plus/minus 6.5 Grad; nur der August hat 
einen einzigen Sprung von minus 7.1 Grad in den vierzig Jahren gehabt. 
Nach dem Vorzeichen ergibt sich eine größere Häufigkeit der negativen Abweichungen vom 
Oktober bis Februar sowie im Juli, während die positiven Abweichungen vom März bis September 
außer Juli überwiegen. Besonders deutlich tritt dieser Unterschied bei den kleineren Änderungen zu. 
Tage. 
Tabelle 8 bringt eine Zusammenstellung der Anzahl von Perioden mit ansteigender oder sinkender 
Temperatur von 1 bis 10 Tagen nebst Prozentzahlen dafür. Die letzteren zeigen, daß Einzeltage mit 
positiven und negativen Temperaturunterschieden gegen die beiden Nachbartage zwischen 15,0 und 24,5 
Prozent schwanken, d. h. kaum % aller Tage ausmachen. Ihre Anzahl ist am kleinsten, nämlich 15,0 
bis 20,0 % in den Monaten Mai bis August, also in den Sommermonaten, welche demnach mehr Perioden 
gleicher Tendenz aufweisen. Von diesen überwiegen wiederum die positiven Zeitfolgen im Mai und 
Juni um 6 bis 10 %, während im Juli mehr negative Perioden Vorkommen und im August die Zahlen 
fast gleich groß sind. Der Wärmeanstieg vom Frühjahr wird demnach im auffallenden Maße im 
Juli unterbrochen. Da, wie später dargestellt wird, ein sommerliches Maximum der Bewölkung und 
trüben Tage in diesem Monat besteht, so dürfte dieses Übergewicht der Perioden abnehmender Tempe 
ratur hierdurch erklärt und auf diese Weise das Erreichen von besonders hohen Temperaturen im Juli 
verhindert werden. Im August bewirkt das gleichviele Auftreten positiver und negativer Perioden so 
wie die vermehrten Einzeltage eine Ausgleichung der Temperatur, wie schon des öfteren betont. Die 
geringste Zahl der positiven Perioden und größte der negativen finden wir im Dezember angegeben, 
was ebenso wie die geringste Zahl der negativen im April nicht auffallend ist. 
Die mittlere Länge der Perioden und ihre Veränderlichkeit sind in Tabelle 9 zusammengestellt. 
Bei den positiven Perioden hält sich die Länge vom September bis Februar zwischen 1,8 und 1,9 Tagen,
	        
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